Das stets wiederkehrende Thema des Realismus war das Verhältnis zwischen
Individuum und Gesellschaft, das im Zeitalter der Industrialisierung und der
beginnenden Vermassung zunehmend zum Problem wurde. Während in den
wirtschaftlich und politisch fortgeschritte-neren europäischen Ländern
bereits der Gesellschaftsroman vorherrschte wurden in Deutschland vor allem
Individualromane geschrieben, Lebensgeschichten einzelner Men-schen, oft
nach dem Muster des klassischen Bildungsromans im Stil des "Wilhelm Mei-ster
".
Wie schwierig sich das Verhältnis Individuum - Gesellschaft zunehmend
gestaltete, belegt bereits einer der bekanntesten Bildungsromane, "Der grüne
Heinrich" von Gottfried Keller.
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