Als Helfershelfer des "guten Gottes" sind die Eichhörnchen im Hörspiel keineswegs possierliche Spaßmacher, sondern negativ belastet aus der Mythologie. Die Grausamkeit der Aktion wird auf sie übertragen. Dabei werden die Tiere zum Träger menschlicher Handlungsweisen. Sie werden als falsche Liebesboten benutzt, die die Vernichtung der Liebenden vorbereiten. Sie spionieren, legen Bomben, erdenken sich die phantasiereichsten Todesarten. Aber je mehr sie menschlich zu handeln glauben, desto deutlicher wird das Animalische in ihnen.
Die Eichhörnchen sind das verbindende Element zwischen der Welt und den losgelösten Liebenden. Sie nehmen aktive Charaktere ein und werden ganz gegen die üblichen Vorstellungen als blutrünstige Henker dargestellt, die dem "guten Gott" gehorchen. In den Briefen der Eichhörnchen wird durch den stets enthaltenen Satz "Sag es niemand" von Außenstehenden der Ausschließlichkeitsanspruch der Liebe zwischen Jan und Jennifer deutlich gemacht.
Was die Art der Verwendung der Eichhörnchen im Stück betrifft, so kann man sie auch als komisches Äquivalent zu der tragischen Haupthandlung sehen, etwa mit Blick auf Shakespeare, der derbe Späße in die Handlung seiner Dramen einbaut, um die Spannung zu lockern. Das Tragische wird mit dem Komischen verbunden und dadurch erträglich. Als Figuren erinnern die Eichhörnchen auch an die Teufelchen in den Volkssagen. Der "Gute Gott" streitet auch dem Richter gegenüber nicht ab, daß seine "Agenten" gerüchteweise mit dem Bösen im Bund seien.
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