Ein junger Edelmann namens Florio, reitet auf die Stadt Lucca zu. In dieser Stadt trifft er den Sänger Fortunato. Sein Äußeres wirkt sehr sympathisch auf Florio. Fortunato ist auf der Wanderschaft und versucht mit seinem Gesang Geld zu verdienen. Er liebt das Reisen und die Erkundschaftung der Welt, des Unbekannten. Die beiden Reisenden sind an einem Platz angelangt, wo sich Reiter und Spaziergänger bei Musik in der Abendsonne flanieren. (umherschlendern). Fortunato verabschiedet sich kurz und verschwindet dann in der Menschenmenge. Einige Mädchen spielen mit Federbällen. Eines fällt Florio durch seine zierliche Gestalt besonders auf. Der Ball fällt Florio vor die Füße, er überreicht ihn dem Mädchen, es schaut ihn schweigend in die Augen und errötet. Eine Stunde später entdeckt Florio Fortunato inmitten einer Schar von Reitern und Frauen, welche seinem Gesang lauschen. Die schöne Ballspielerin ist ebenfalls anwesend. Fortunato entdeckt Florio ebenfalls und führt ihn in ein Zelt, in welchem man an einem runden Tisch ein Nachtmal vorbereitet hat. Jeder muß der Reihe nach ein Lied singen. Als er an die Reihe kommt, singt er einige wehmütige Strophen. Der bewegte Gesang verfehlt seine Wirkung nicht. Florio küßt seine schöne Nachbarin, sie läßt es sich gefallen.
Nun tritt der Ritter Donati ins Zelt. Er trinkt hastig ein Glas Rotwein und wendet sich dann Florio zu. Durch sein Erscheinen ist die fröhliche Stimmung verflogen, und da es Nacht wird, brechen alle auf.
Florio, Donati und Fortunato reiten zusammen Richtung Stadt. Am Stadttor bäumt sich das Pferd von Donati auf. Mühsam unterdrückt er einen Fluch. Florio ist erstaunt über die Heftigkeit seiner Worte. Donati lädt Florio in sein Landhaus ein und reitet fort. Fortunato ist erleichtert , daß der Reiter verschwunden ist. Er bereitet allen ein wenig Angst, außer Florio. Sie reiten zusammen zur Herberge und gehen in ihre Zimmer.
Mitten in der Nacht wacht Florio in einem Traum seiner Geliebten auf. Er verläßt die Herberge und wandert ziellos zwischen Weinbergen und auf leeren Alleen in das Land hinaus. Unerwartet gelangt er an einen Weiher, an dessen Ufer ein marmornes Venusbild steht. Um so länger er hinsieht, um so mehr scheint es die Augen aufzuschlagen, als ob es lebte. Er schließt kurz die Augen, und als er sie wieder öffnet hat sich alles verwandelt. Weiß und regungslos starrt ihn das Venusbild an. Er flieht entsetzt von diesem Ort, wirft sich aufs Bett und schläft wieder ein.
Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, entschließt sich Florio, den Weiher wieder aufzusuchen. Er verfehlt jedoch den Weg und irrt suchend in der Gegend herum. Auf einmal kommt er an ein vergoldetes Eisengitter. Es ist nicht verschlossen, er tritt hinein. Vor sich erblickt er einen prächtigen Garten, in der Ferne sieht er zudem einen Palast. Plötzlich erblickt er die Frau vom Marmorbild vor sich. Sie bemerkt ihn nicht, da sie in Gedanken versetzt ist. Er eilt ihr nach und kommt an ein verfallenes Mauerwerk, wo er den Ritter Donati schlafend vorfindet. Der Jüngling weckt den Ritter auf und fragt ihn, wer die Frau sei. Er sagt, sie sei eine reiche Verwandte von ihm. Donati sagt ihm er könne die Herrin am nächsten Tag sehen. Daraufhin eilt Florio wieder in die Stadt zurück.
Am nächsten Morgen tritt Donati unerwartet in das Zimmer von Florio ein. Er sagt ihm, er könne die Frau heute nicht sehen, aber er wolle ihn zur Jagd mitnehmen. Florio will am Sonntag aber nicht jagen. Bald darauf erscheint Fortunato und bringt ihm eine Einladung für ein Fest in einem Landhaus mit. Er werde dort eine alte bekannte treffen.
Am nächsten Tag versucht Florio etwas über seine Geliebte (Herrin) herauszufinden. Doch er findet weder den Palast, noch den Ritter Donati.
Am Abend reitet er mit voller Erwartung, seine Geliebte zu sehen, zum Landhaus. Im Saal der kleinen Villa wird getanzt. Ein Mädchen in griechischem Gewand verneigt sich vor Florio, übergibt ihm eine Rose und verschwindet wieder in der Menge. Später tanzt er mit ihr. Er glaubt, am anderen Ende des Saals seine Tänzerin noch einmal zu sehen. Nach dem Tanz, schwärmen alle nach draußen, er folgt der Menge. Nach einiger Zeit sieht er die Griechin noch einmal. Sie lädt ihn in ihr Haus ein und verabschiedet sich. Er kehrt zur Menge zurück und sieht dort die 2. Griechin, mit der er getanzt hat. Sie ist die Nichte des Hausherrn und heißt Bianka. Er verabschiedet sich und reitet in die Stadt zurück.
Einige Tage später ist Florio bei Donati zu Hause und unterhält sich mit ihm stundenlang. Das schöne Fräulein reitet an ihrem Haus vorbei. Sie grüßt freundlich zu Florio hinauf. Donati schlägt vor, das Fräulein zu besuchen. Beim Palast werden die beiden von mehreren Dienern empfangen. Die Herrin liegt auf einem Liegebett umgeben von Jungfrauen, die sie mit Rosen schmücken. Die Dame unterhält sich mit Florio über unwichtige Dinge. Die Nacht ist bereits hereingebrochen, als sie Florio bei der Hand nimmt und in einen der schönsten Räume führt. Dort wirft sie sich auf Kissen und enthüllt sich. Der Jüngling schaut sie mit flammenden Augen an. Er betrachtet den Raum, mit den vielen Bildern. Er glaubt, als Kind schon mal ein solches Bild gesehen zu haben, eine wunderschöne Dame, und zu ihren Füßen ein Ritter. Er erzählt es tiefbewegt der Dame, sie sagt jedoch nur : " Laßt nur das, ein jeder glaubt, mich schon einmal gesehen zu haben, denn mein Bild dämmert und blüht wohl in allen Jugendträumen mit herauf." Florio kommt sich auf einmal so fremd vor, und die letzten Worte der Herrin beängstigen ihn. Aus tiefstem Grund der Seele sagt er leise: " Herr Gott, laß mich nicht verlassen gehen in dieser Welt." Kaum hat er diese Worte ausgesprochen, naht ein Gewitter. Ein Blitz erhellt den Raum, er sieht zur Dame hinüber. Sie steht starr, mit geschlossenen Augen und weißem Gesicht vor ihm. Die Bilder beginnen zu leben, die Dame wird bleicher und bleicher. Florio flieht zu Donatis Landhaus zurück. Doch dieses hat sich in eine niedere Hütte verwandelt, aus der ein alter Mann mit einem Spaten in der Hand herauskommt. Er fragt den Gärtner nach Donati, doch dieser kennt den Ritter nicht. Er flieht in seine Herberge und schließt sich in seinem Zimmer ein.
Am nächsten Morgen reitet Florio aus der Stadt. Nicht weit von der Stadt entfernt gesellen sich 3 Reiter hinzu. Fortunato, Biankas Onkel Pietro und ein Knabe. Sie reiten an einem verfallenen Gemäuer vorbei und an einem Weiher, über dem sich ein zertrümmertes Marmorbild erhebt. Fortunato erzählt, daß es der verfallenen Tempel der Venus sei und der Geist der Heidengötter jeden Frühling junge sorglose Gemüter versucht zu verführen. In dem Knaben erkennt Florio Bianka. Er ist erstaunt über ihre Schönheit und will sich nie mehr von ihr trennen.
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