Charakterisierung von Katharina Blum Die Zentralfigur der Erzählung ist Katharina Blum. Sie ist 27 Jahre alt und von Beruf Hausangestellte. Blum ist eine schlanke und attraktive Frau, worauf viele Männer sehr zudringlich zu ihr sind. Sie verabscheut diese Männer, aber zu dem Gesuchten Götten empfindet sie Liebe. K. Blum wird als ruhige, freundliche Person dargestellt und als treuer, fleißiger Mensch.
Sie ist eine pedantische, ordnungsliebende und korrekte Person mit gu-tem Gespür für Organisation und Buchhaltung. Sie kommt aus ärmlichen Verhältnissen. Sie hatte eine unglückliche Kindheit, ihre Mutter war Alkoholikerin und ihr Vater starb früh. Sie lernte früh in der Kindheit Selbstständigkeit, da sie im Haushalt half und bei den Nachbarn. K. Blum war sehr gut in der Schule, besuchte eine Hauswirtschaftsschule und wurde staatlich ge-prüfte Wirtschafterin.
Sie heiratet früh und die Ehe wurde nach einem halben Jahr geschieden. Sie arbeitet bei der Familie Blorna. Sie wird von der Familie Blorna als ordentlich und fleißig beschrieben, die ihre Aufgaben ordnungsgemäß ausführt. Sie führt ein bescheidenes Leben, um sich ihre "Freiheiten" leisten zu können (Auto, Eigentumswohnung). Sie hat ihren Stolz und ist sich selbst treu. Ihren Stolz sieht man, da sie keine Brötchen oder Kaffee von der Polizei annimmt bzw.
ihren Tee selber bezahlt. Kommissar Beizmenne hält Katharina am Anfang des Verhörs laut seiner Aussage \"nicht für unmittelbar kriminell, sondern für naiv und ein bißchen zu romantisch\". Beizmenne scheint allerdings der festen Überzeugung zu sein, Katharina habe schon ein länger bestehendes Verhältnis zu Götten gehabt, er sieht in Katharina eine kriminelle Komplizin von Ludwig Götten. Die \"Zeitung\" bezeichnet Katharina in ihren Berichten des Reporter Tötges als \"Mitglied einer kriminellen Bande\" und als Prostituierte, die \"Herrenbesuche\" empfängt, mit einer \"nuttige(n) Art\". Außerdem führt die Zeitung aus, Katharina sei eine Kommunistin oder Linksradi-kale mit dem Einfluß eines kommunistischen Vaters. Katharina sei \"eiskalt und berechnend, eines Verbrechens fähig\".
In der Erzählung entwickelt sie sich zum Negativen. Sie wird nervös und unsicher. Die Zeitung nimmt ihr ihre Ehre und ihren Stolz, indem sie sie in der Presse "zer-reißt" und die Tatsachen verdreht. Je mehr Lügen in der Zeitung über sie verbrei-tet werden, um so ängstlicher, entsetzter und eingeschüchterter reagiert sie. Sie ist wütend und empört über die falsche Einschätzung ihrer Person und besonders über die "Herrenbesuche". Auf die Art von Beizmennes reagiert sie hilflos, be-schämt und wird rot.
Später nimmt sie ganz ruhig, gelassen und kaltblütig mit dem Journalisten der Zeitung Kontakt auf, um ihn dann zu töten, und dann ist sie glücklich. Sie zeigt keine Reue.
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