In dem Buch "Des Teufels General" von Karl Zuckmayer spielt General Harras die wichtigste Rolle.
Er ist schon seit seiner Jugend ein großer Frauenliebhaber, der an fast jeder Frau Gefallen findet, jedoch nicht zudringlich wird. Seine Offenheit und seine Angewohnheit kein Blatt vor den Mund zu nehmen schaffen ihm schnell Freunde, seine Witze, die er in aller Öffentlichkeit über die NSDAP macht, schaffen ihm allerdings Feinde, wie etwa Dr. Schmidt-Lausitz, der wie er selbst sagt "keine zehn Minuten zögern würde, einen Mann wie General Harras unschädlich zu machen". Auf den Parties die Harras gibt, oder auf denen, auf die er geht, trinkt er immer viel Alkohol, was in fast als Alkoholiker erscheinen läßt.
Was sein Privatleben angeht, so ist Harras weder verheiratet noch verlobt, wofür die Ursachen in seinem Egoismus und in seinem Beruf liegen. Sein Geschmack ist etwas rustikal und abenteuerlich, wie sich unschwer an seiner Wohnungseinrichtung erkennen läßt. Alles in allem liebt Harras das Leben, was er bei keiner Gelegenheit zu zeigen verpaßt.
Seine berufliche und politische Einstellung trägt weiter dazu bei, daß Harras Ärger mit der NSDAP bekommt. Er ist von Grund auf gegen das Regime, was sich auch in dem Gespräch mit Fliegeroffizier Hartmann zeigt. General Harras ist aus Überzeugung Soldat, und nicht etwa, weil er für das dritte Reich oder die Nazis kämpfen will. Einer der Gründe, warum er kein Mitglied in der NSDAP ist, ist, damit er "der Partei nicht die Luftwaffe in die Hand spielt". Er nutzt das Regime, um seine Karriere aufzubauen, und um im Krieg dabei zu sein. Dank seiner Kriegserfahrung und seines Fachwissens kann jedoch nicht auf ihn verzichtet werden, was Harras genau weiß.
Wenn Harras von einem ernstzunehmenden Problem gequält wird, macht er nicht halt, bis er es gelöst hat, selbst wenn er dafür tagelang nicht zum Schlafen kommt. In diesem Sinne ist er auch sehr selbstlos, wenn ihm Leute am Herzen liegen, wie etwa sein Chauffeur, oder Diddo. Er hält zu den Leuten die seiner Meinung sind, auch wenn ihre sonstige Lebensweise nicht Harras Vorstellungen entspricht. Harras hat schon längst erkannt, daß er mitschuldig an den Verbrechen des dritten Reiches ist, weshalb hat er auch einigen Juden zur Flucht verholfen hat.
Als er am Schluß des dritten Aktes erkennt, daß es keinen Ausweg mehr für ihn gibt, das ihm gestellte Ultimatum einzuhalten, setzt er sich in eine Maschine, von der er weiß, daß sie sabotiert ist. Nachdem er abgestürzt ist, bekommt er ein Begräbnis mit militärischen Ehren, das seinem Soldatenbild gerecht wird.
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