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Effi Briest
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Bevor ich euch jetzt mein Buch vorstelle, möchte ich euch zuerst etwas über den Realismus erzählen, das ist nämlich die Epoche, in der das Buch entstanden ist und in der die Handlung stattfindet.
Realismus ist eine Epoche im 19. Jahrhundert, ungefähr von 1850 bis 1890. Das bedeutet für die Literatur, dass alltägliche menschliche Probleme ernsthaft behandelt werden. Es sind keine Fantasie-Erzählungen, sondern beschäftigt sich nur mit der Wirklichkeit. Dazu hat im 19. Jahrhundert nur das gehört, was man beobachten oder durch Sinne wahrnehmen konnte. Der bedeutendste Vertreter des deutschen Realismus ist Theodor Fontane.
Von dem hat noch keiner was gehört, oder?
Autor:
Theodor Fontane ist in Neuruppin, nördlich von Berlin, geboren und lebte 1819- 1898. Wie sein Vater war auch er Apotheker. Mit 30 Jahren versuchte
er sich aber als freier Schriftsteller. Er schrieb vor allem über die zeitgenössischen Kriege und schuf sich einen Namen mit Kritiken bei verschiedenen Zeitungen, aber erst als der "alte Fontane" wird er erst richtig bekannt und bewundert. 1850 heiratete Theodor Fontane seine Frau Emilie. Werke von ihm sind zum Beispiel "Irrungen und Wirrungen", "Frau Jenny Treibel" oder "Der Stechlin". Aber sein wahrscheinlich berühmtestes und bekanntestes Werk ist Effi Briest, das ich euch heute vorstellen möchte.
Inhalt:
Effi Briest, die eigentlich Effi von Briest heißt, ist siebzehn Jahre alt, aber vom Verhalten her noch sehr kindlich für ihr Alter, zumindest, wenn sie in unserer Zeit leben würde. Effi lebt mit ihren Eltern in Hohen-Cremmen, in Pommern, und führt ein Leben, in dem es ihr an nichts fehlt. Eines Tages kommt Baron Innstetten zu Besuch, ein Jugendfreund von Effis Mutter, der um Effis Hand anhält, obwohl beide sich überhaupt nicht kennen und er 17 Jahre älter ist als Effi. Effi sagt aber trotzdem "ja", vor allem, weil sie ihre Mutter dazu drängt -
Textstelle Seite 14!
Und daraufhin heiratet Effi Baron InnstettenNach der Hochzeit zieht Effi mit ihrem Mann nach Kessin in Hinterpommern und beginnt sich in ihrer neuen Rolle als Dame des Hauses zurechtzufinden. Doch sie langweilt sich in Kessin, wird von ihrem Mann oft alleine gelassen und wird zudem nachts durch Spukgeräusche im Haus erschreckt. Auch die Geburt der Tochter Annie lenkt sie nicht von ihrer Langeweile ab und so lässt sie sich auf eine Affäre mit dem Bezirkskommandanten Crampas ein. Das Verhältnis der beiden ist aber ohne Leidenschaft, und deshalb ist Effi froh über die Versetzung ihres Mannes nach Berlin, was zur Trennung von Crampas und Effi führte. Sie hofft, dass sie ich in Berlin durch den Großstadtrummel ablenken kann und ihr Leben wieder so schön wird, wie in Hohen-Cremmen bei ihren Eltern. Acht Jahre nach Effis Affäre mit Crampas bekommt Baron Innstetten durch Zufall den damaligen Briefwechsel der beiden mit. Weil er in seiner Ehre verletzt ist, erschießt er Crampas im Duell und lässt sich von Effi scheiden. Von da an beginnt ein sehr schweres Leben für Effi, denn ihre Eltern nehmen sie anfangs aus gesellschaftlichen Gründen nicht auf und sie vereinsamt immer mehr.
Weiß jemand von euch, warum die Eltern ihre Tochter nicht mehr aufnehmen wollen?
Das hängt mit dem Frauenbild der damaligen Zeit zusammen.
Dazu habe ich ein Zitat des Philosophen Schopenhauer, aus dem Alterswerk "Parerga und Paralipomena\", das für diese Zeit beispielhaft war:
"Schon der Anblick der weiblichen Gestalt lehrt, dass das Weib weder zu großen geistigen noch körperlichen Arbeiten bestimmt ist. Es trägt die Schuld des Lebens nicht durch Tun sondern durch Leiden ab, durch die Wehen der Geburt, die Sorgfalt für das Kind, die Unterwürfigkeit unter den Mann, dem es eine geduldige und aufheiternde Gefährtin sein soll.\"
Handout:
Theodor Fontane, "Effi Briest"
Zum Autor:
· geboren 1819 in Neuruppin
· 1844: Beginn seiner Apothekerlehre
· 1850: Heirat von Emilie
· 1894: Schriftsteller (angefangen mit Kritiken
in Zeitungen; später Gedichte, Romane)
· gestorben 1898 in Berlin
Werke:
· "Frau Jenny Treibel"
· "Der Stechlin"
· "Irrungen und Wirrungen"
Inhalt:
Im Herrenhaus zu Hohen-Cremmen hält der Baron von Innstetten, ein Jugendfreund Frau von Briests, um die Hand der Tochter an. Die Hochzeit mit dem siebzehn Jahre älteren Mann erscheint aufgrund seines guten Charakters und seiner guten beruflichen Stellung sehr verlockend. Deswegen heiratet Effi den Baron und zieht mit ihrem Mann nach Kessin in Hinterpommern. Dort führt sie aber ein unglückliches Leben, weil sie durch merkwürdige Spukgeräusche in ihrem Haus erschreckt wird und sie das monotone Kleinstadtleben so sehr langweilt, dass sie sich auf eine leidenschaftslose Affäre mit Major Crampas, einem "Damenmann" einlässt. Als Effis Mann jedoch von ihrer seit acht Jahren beendeten Affäre mitbekommt, wird seine Ehre so stark verletzt, dass er den Major im Duell erschießt und sich von Effi scheiden lässt. Effis Leben nimmt von da an eine starke Wende.
Realismus (1850-1890):
· alltägliche menschliche Probleme werden ernsthaft behandelt
· keine Fantasieerzählungen
Das Frauenbild:
Frauen waren für die Kinder zuständig und mussten immer treu sein. Untreue für sie hatte die selben Folgen, die heute noch Frauen strenger Moslems haben.
Eine Folie:
Theodor Fontane: "Effi Briest"
Weitere bekannte Werke:
· "Frau Jenny Treibel"
· "Der Stechlin"
· "Irrungen und Wirrungen"
Realismus:
· Alltägliche menschliche Probleme werden ernsthaft behandelt
· Keine Fantasieerzählungen
· Befasst sich nur mit der "Wirklichkeit"
Thomas Mann über Theodor Fontane:
"Mir sei das Bekenntnis erlaubt, dass kein Schriftsteller der Vergangenheit oder Gegenwart mir die Sympathie und Dankbarkeit, dies unmittelbare und instinktmäßige Entzücken, diese unmittelbare Erheiterung, Erwärmung, Befriedigung erweckt, die ich bei jedem Vers, jeder Briefzeile, jedem Dialogfetzchen von ihm empfinde."
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