Angaben zum Autor:
Arthur Schnitzler wurde am 15. Mai 1862 in Wien als Sohn von Prof. Dr. Johann Schnitzler und Louise Schnitzler geboren.
Er besuchte das Akademische Gymnasium und macht im Jahre 1879 die Reifeprüfung mit Auszeichnung. Danach studierte er wie sein Vater Medizin. 1880 hatte er seine erste Veröffentlichung unter dem Titel ,,Liebeslied der Ballerine\" in der Zeitung ,,Der Freie Landesbote\". 1882 trat er als Einjährig-Freiwilliger ins Garnisonsspital 1 in Wien ein. 1885 promovierte er zum Dr. med.
1887 wurde er zum Redakteur der ,,Internationalen Klinischen Rundschau\". 1931 starb er in Wien an einer Gehirnblutung.
Er schrieb sehr viele Dramen, doch konnte er auch gute Erzählungen schreiben. Er war zum Beispiel der Erste, der im deutschen Sprachraum den Inneren Monolog verwendete. Auch einige Stummfilme wurden nach seinen Werken gedreht. 1901 wird ihm wegen der Veröffentlichung von Leutnant Gustl der Offiziersrang abgesprochen. 1908 erhielt er den Grillparzer-Preis für ,,Zwischenspiel\" und 1903 den Bauernfeld-Preis für den Zyklus ,,Lebendige Stunden\". Die Uraufführung von ,,Die Reigen Dialoge IV-VI\" zieht Sanktionen nach sich. 1904 wird sogar von der Zensur die Aufführung von ,,Das Haus Delorme\" gestrichen.
Angaben zum Werk:
Es geht um den sogenannten ,,Leutnant Gustl\" der, sich umbringen will, nachdem seine Ehre durch einen Bäckermeister zerstört worden ist. Man bekommt durch die erstmalige Verwendung eines Inneren Monologes im deutschen Sprachraum einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt des Leutnants.
Dieses Werk entstand 1900 und kostete ihm schließlich den Offiziersrang.
Bezug des Dichters zum Werk:
In Leutnant Gustl stellt Schnitzler die gesellschaftliche Totalität dar. Die Handlung geschieht an Orten an denen er lebte.
Gattung des Werkes:
Es ist eine Erzählung die als Innerer Monolog ausgeführt ist.
Inhaltsangabe:
Die Erzählung beginnt damit, dass der Leutnant sich in der Oper befindet und sich langweilt. Er beobachtet die Menschen und schaut ständig auf die Uhr um herauszufinden, wann das Stück endlich zu Ende ist. Dabei überlegt der Leutnant auch, ob es nicht besser gewesen wäre die Karten herzuschenken. Doch er entscheidet, dass es unhöflich gewesen wäre Karte herzuschenken, die er geschenkt bekommen hat. Weiters denkt er noch sehr viel über seine Beziehung zu Steffi und über das Fechtturnier am nächsten Tag nach. Er freut sich schließlich, dass das Stück endlich aus ist. Als er schließlich zur Garderobe geht beginnt ein Streit zwischen ihm und dem Bäckermeister. Dieser schnappt sich in der Folge den Dolch des Leutnants und droht diesen zu zerbrechen. Schließlich sagt der Bäckermeister ,,dummer Bub\" zu ihm und geht. Obwohl der Bäckermeister ihm versprochen hat nichts über die Unterhaltung zu erzählen glaubt er trotzdem, dass alle bald darüber bescheid wissen werden, und er mit Schimpf und Schande aus dem Militärdienst entlassen werden würde. Das einzige was ihm als Ausweg einfällt ist sich zu erschießen. Er beschließt dies am nächsten Tag um sieben Uhr zu machen. Leutnant Gustl läuft durch Wien und überlegt was er vorher noch zu erledigen hätte und was ihm eigentlich egal sein könnte. Eine andere Überlegung wäre noch nach Amerika auswandern, oder zu seinen Verwandten nach Graz zu fahren. Schließlich setzt er sich im Prater auf eine Bank und schläft ein. Am nächsten Tag geht er in die Kirche und danach in`s Cafe. Im Cafe erfährt er, dass der Bäckermeister gestorben ist. Er freut sich, dass er sich nun doch nicht umbringen muss.
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