Bertold Brecht schrieb Leben des Galilei über die Geschichte, in der Galileo Galilei sein neues Weltsystem darstellt, und den folgenden Kampf mit der Obrigkeit der Kirche. In diesem Stück handelt es sich um das Thema des Sehens. Nicht nur begegnen die Leser oft dieses Wort sondern auch spielt die Idee des Sehens eine wichtige Rolle. Brecht verwendet Sehen als Symbol für einige Begriffe: Wissenschaft, Vernunft und Empirie. Galilei tritt für diese Begriffe ein und darum ist Sehen mit ihm in dieser Geschichte verbunden. Die Herrschaft leistet Widerstand, und besonders die Herrschaft der Inquisition. Einige Leute in der Kirche fürchten das Sehen und sie entgegensetzen sich der Möglichkeit des Zweifels, die es bringt. Darum benutzen diese Menschen ihre Herrschaft, um Galileis System zu unterdrücken. Galilei versucht, sie von dem Wahrheitsgehalt der Vernunft zu überzeugen. Sie sehen durch sein Fernrohr, aber sie lernen eigentlich nicht. Galilei nennt das \"Glotzen\" und nicht \"Sehen\". Das ist eine wichtige und bedeutungsvolle Unterscheidung in Leben des Galilei.
Man kann die Frage stellen: was ist die Unterschied zwischen Sehen und Glotzen. Wo und wie definiert Brecht diese Begriffe? Man liest zuerst von Glotzen auf Seiten 18-19, als Galilei mit Andrea spricht. \"Was siehst du?\" sagt Galilei, \"Du siehst gar nichts. Du glotzt nur. Glotzen ist nicht Sehen.\" Sie sprechen über Andreas Verstehen der Bewegung der Erde oder der Sonne. Galilei sagt damit, dass Andrea nicht genug über das nachdenkt, was er wahrnimmt. Von diesem Zitat lernt man, dass Brecht mit dem Wort \"Glotzen\" Sehen ohne wirklich darüber nachzudenken oder zu verstehen meint. Das ist nicht zu sagen, dass man die Wahrheit immer genau bewiesen haben muss. Er erzählt Frau Sarti auf Seite 28: \"Wir Physiker können immer noch nicht beweisen, was wir für richtig halten. Selbst die Lehre des großen Kopernikus ist noch nicht bewiesen. Sie ist nur eine Hypothese.\" Eigentlich glaubt Galilei manchmal etwas Falsches über die Realität. Aber normalerweise hat er gute Gründe für seine Behauptungen und Ideen. Er versucht mit der Vernunft, alles zu verstehen, was er beobachtet. Darum sieht er und er nicht nur glotzt. Die Unterschied ist dann wirklich der Gebrauch der Vernunft.
Andere Menschen wollen nicht, dass man sich nur auf der Vernunft verlässt. Dieser Meinung ist die Kirche. Diese Leute sagen, dass der Glaube wichtiger als die Vernunft ist. Wenn diese zwei Begriffe über etwas nicht übereinstimmen, soll man den Glauben befolgen. Auf Seite 111 liest man die Ansicht des Inquisitors.
Daß es die Rechentafel ist und nicht der Geist der Auhlehnung und des Zweifels, das sagen diese Leute. Aber es ist nicht die Rechentafel. Sondern eine entsetzliche Unruhe ist in die Welt gekommen. Es ist die Unruhe ihres eigenen Gehirns, die diese auf die unbewegliche Erde übertragen. Sie schreien: die Zahlen zwingen uns! Aber Zweifel kommen. Diese Menschen zweifeln an allem. Sollen wir die menschliche Gesellschaft auf den Zweifel begründen und nicht mehr auf den Glauben?
Galilei würde mit \"Ja!\" antworten. Auf Seite 68 spricht er mit dem kleinen Mönch über sein Weltsystem, in dem die Erde sich um die Sonne dreht. Die Kirche bestreitet diese Behauptung, aber Galilei glaubt, dass er Recht hat. Schließlich erklärt der kleine Mönch: \"Herr Galilei, Pater Clavius sagte, bevor er wegging: Jetzt können die Theologen sehen, wie sie die Himmelskreise wieder einrenken! Sie habe gesiegt.\" Dazu entgegnet Galilei: \"Sie hat gesiegt! Nicht ich, die Vernunft hat gesiegt!\" (S.69) Er kämpft um die Wahrheit, die man mit die Vernunft aufdeckt. Später sagt er: \"Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein.\" (S. 84) Man lernt, dass Galilei an die Vernunft glaubt, und darum muss er den blinden Glauben verwerfen. Er muss Fragen stellen und auch muss er sich der Herrschaft der Kirche entgegensetzen. Zweifeln ist ein wichtiger Teil von der Vernunft. Einige Leute, zum Beispiel der Philosoph und der Astronom, sehen durch das Fernrohr aber glauben nicht,
was sie gesehen haben. Sie glotzen, aber sie \"Sehen\" wirklich nicht, weil es ihre Glauben bestreiten würde.
Die Rolle von \"Sehen\" schließt auch eine symbolische Bedeutung ein. Zuerst lehrt Galilei andere Leute, ihre Augen zu benutzen. Er lehrt die anderen wirklich zu sehen. Zum Beispiel, lernt Andrea von ihm seinen Augen zu vertrauen. Es ist interessant, dass die Bedeutung von Sehen Verstehen ist und die andere Bedeutung nur Schauen ist. Brecht benutzt ein Fernrohr als Symbol. Als Galilei die anderen Leute lerht, der Vernunft statt dem blinden Glauben zu vertrauen, tut er das mit einem Fernrohr. Später nachdem er seine Behauptungen und sein Weltsystem widerrufen hat, finden die Leser einen alteren, blinden Galilei. Weil er sich der Herrschaft der Kirche unterworfen hat, haltet er schwächere Sehkraft und er konnte danach nicht so gut sehen. Aber die Welt vergisst nicht, was er gemacht hat. Auf Seite 116 sagt der kleine Mönch: \"Und mit Gewalt kann man nicht ungesehen machen, was gesehen wurde.\" Galileis Sehkraft ist vielleicht verloren aber er hat dem Rest der Welt gelehrt, wirklich zu Sehen und der Vernunft zu vertrauen.
In diesem Stück lernt man das Verhältnis von den Begriffen Empirie und Realität, Vernunft und Herrschaft und die Unterschied zwischen Sehen und Glotzen. Sehen spielt eine wichtige Rolle, weil dieser Begriff die Vernunft bedeuten. Brecht konnte über ein Fernrohr schreiben und die Idee von Wahrnehmen tragen. Galilei will, dass die Leute an die Vernunft glauben und dass sie ihren Augen statt nur der Kirche trauen. Endlich erliegt er der Kirche und er widerruft seine Behauptungen. Danach verliert er seine Sicht und damit zeigt Brecht, dass er das Sehen verloren hat. Wirklich ist Sehen ein bezeichnender Begriff in Leben des Galilei.
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