Die größten Erdölvorkommen liegen auf der nördlichen Halbkugel unseres Planeten. Auf dem amerikanischen Kontinent wird Erdöl vor der Küste des Golfs von Mexiko gefördert, außerdem in den Staaten Texas, Lousiana, Oklahoma bis zur großen Seenplatte an der Grenze zu Kanada. Weitere Fördergebiete gibt es an der pazifischen Küste, in Mexiko und in Südamerika, in den Küstengebieten Venezuelas, in Peru und in Argentinien.
In Asien finden wir die größten Vorkommen in den Ländern des Nahen Ostens, in China sowie in Indonesien. Im asiatischen Teil der ehemaligen Sowjetunion, in Kasachstan und in Sibirien wurden ebenfalls ertragreiche Ölgebiete entdeckt.
Afrika ist erst in den letzten zwanzig bis dreißig Jahren zu einem großen Erdölproduzenten geworden; hier sind Libyen und Nigeria führend in der Erdölproduktion.
Im Vergleich zu anderen Kontinenten galt Europa bis zur Entdeckung der Vorkommen in der Nordsee immer als wenig erdölhöffiges Gebiet. Die Vorkommen von Baku (ehem. Sowjetunion) und Rumänien waren lange zeit die bedeutendsten Europas. Weitere Erdölvorkommen wurden in Galizien (Polen) und im Wiener Becken entdeckt.
Ein Kontinent kann nur abhängig von Menge des geförderten Öls, dem Stand der Technik und der Bevölkerungsdichte als Erdölüberschuß- oder als Erdölmangelgebiet bezeichnet werden, wobei Überschußgebiete überwiegen (Gebiete im Nahen Osten und Mittlerer und Ferner Osten). In Summe gesehen verbrauchen die sehr hoch industrialisierten Länder mehr Erdöl als sie fördern. Dementsprechend würden die derzeit bekannten Reserven, bei einem gleichbleibenden Verbrauch von fast 3 Milliarden Tonnen pro Jahr schätzungsweise noch für 33 Jahre reichen. In Österreich beträgt die Förderung 1 Million Tonnen pro Jahr, der Bedarf beträgt aber die zehnfache Summe.
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