Es ist schwer zu sagen, seit wann das Ritual der Beschneidung junger Mädchen existiert.
Vermutlich liegen die Ursprünge schon Tausende Jahre zurück.
Es gibt Gemälde, noch aus der VI. Dynastie (2340 - 2180 v.Chr.), die die Beschneidung in Ägypten zeigen. Dies sind die ältesten Hinweise.
Das Alter der Mädchen, bzw. Frauen, an denen die Beschneidung durchgeführt wird, ist von den verschiedenen Stammeskulturen abhängig.
Durchschnittlich vollzieht sich dieser Verstümmelungsakt jedoch in einem Alter zwischen 4 und 8 Jahren, aber auch die Beschneidung von Säuglingen und erwachsenen Frauen, ist nicht unüblich.
Man unterscheidet 3 Arten der Beschneidung:
die \"sanfteste\" Variante wird Sunna genannt. Bei dieser Variante wird die Klitorisvorhaut eingestochen, eingeritzt oder entfernt. Manchmal wird auch die Klitoris teilweise oder gar ganz amputiert, was man mit dem Entfernen der männlichen Eichel verglichen werden könnte.
Die Variante, bei der die Klitoris komplett abgenommen und mehr oder weniger große Teile der inneren Schamlippen entfernt werden, nennt man Excesion.
Die dritte und zugleich häufigst verwendete Variante ist die Schmerzhafteste - die Infibulation oder auch pharaonische Variante. Hierbei werden die äußeren Geschlechtsorgane (also Klitoris, Klitorisvorhaut, äußere und innere Schamlippen) komplett entfernt und die dadurch entstandenen Öffnungen zugenäht.
Aus dem Ritual der Verstümmelung wird häufig ein großes Fest gemacht, zu dem die ganze Familie geladen ist. Bei der, von der stammesältesten Frau durchgeführten, Beschneidung, dürfen allerdings nur die Frauen teilnehmen.
Die Beschneidung erfolgt ohne Narkose, bei vollem Bewußtsein und wird meist durch ein Rasiermesser, ein Küchenmesser, eine Schere, einen Glasscherben oder aber auch durch den Deckel einer Konservendose durchgeführt.
Durch diese unhygenischen Hilfsmittel kommt es nicht häufig zu gefährlichen Entzündungen und/oder zum Tod.
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