Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland, ein Fünftel der über 65-Jährigen ist davon betroffen
Folgende Symptome lassen auf einen Schlaganfall schließen:
Gefühllosigkeit, Taubheit an den unterschiedlichsten Körperregionen,
Schwäche oder Lähmungserscheinungen an Arm, Gesicht oder Bein (besonders halbseitig),
plötzliche Sehschwäche oder Sehstörungen, z. B. sehen von Doppelbildern, Verschwommensehen, einseitiger Sehverlust, halbseitige Gesichtsfeldausfälle,
Hörverlust
Erschwertes Sprechen, z. B. Wortsalat, Silbenverdrehungen, Sprachverlust oder und Verständnisstörungen, das sich durch falsches Befolgen von Anweisungen, oder sinnlosen Wortschwall ausdrückt. Eine schwere Zunge kann zu Lallen führen.
Benommenheit, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen oder Koordinationschwäche können zu einer Unsicherheit beim Gehen und zu einer Fallneigung (besonders zu einer Seite) führen,
Bewußtseinsveränderungen, z. B. Verwirrung oder Erregtheit,
epileptische Anfälle,
plötzliche und starke Kopfschmerzen,
plötzliche Übelkeit, Fieber, Schläfrigkeit, Bewußtlosigkeit.
Man sollten auch daran denken, dass bei einer TIA nur schwache Symptome auftreten können, die sich schnell zurückbilden. Häufig werden diese Symptome übersehen oder als nicht so wichtig abgetan, insbesondere, weil sie oft in den frühen Morgenstunden auftreten. Da aber bei Einsetzen der Symptome nicht feststeht, ob es sich um einen Vorläufer oder einen kompletten Schlaganfall handelt, sollten Mann sofort einen Arzt, Notarzt oder Krankenhaus aufsuchen. Eine TIA erhöht das Risiko für einen Schlaganfall ganz erheblich. Deshalb sollte nach einer TIA umgehend eine fachärztliche Behandlung beginnen.
Transitorisch Ischämische Attacke (TIA)
Eine Transitorisch Ischämische Attacke (TIA) ist eine vorübergehende neurologische Störung, die in ihren Symptomen einem Schlaganfall gleicht, sich aber wieder vollständig zurückbildet. Eine TIA dauert wenige Minuten bis Stunden (definitionsgemäß maximal 24 Stunden). Die Symptome werden durch eine Durchblutungsstörung im Gehirn hervorgerufen
Als Symptome für eine TIA kommen vor:
Gleichgewichtsstörungen mit und ohne Schwindel,
Seh- und Hörstörungen,
Störungen der Sprache oder des Sprachverständnisses,
die Unfähigkeit zu lesen, zu rechnen oder zu schreiben,
Taubheitsgefühle in Arm oder Bein und Einknicken der Beine.
Schlaganfallarten
Schlaganfälle beruhen auf akuten Durchblutungsstörungen des Gehirns. Konkret ausgedrückt sind sie ein Gehirnschlag, vergleichbar mit einem Herzschlag bzw. Herzinfarkt. Beim Schlaganfall können verschiedenartigste Störungen die Folge sein. So können z.B. die Kraft, das Sprechen oder das Sehen betroffen sein. Welche Folgen auftreten hängt davon ab, welche Stelle des Gehirns betroffen ist und wie schwer die Durchblutungsstörung ist.
Oft sind Durchblutungsstörungen nur vorübergehend. In diesen Fälllen kommt es meistens nicht zu einem Absterben von Nervenzellen, sondern zu Funktionsstörung. Diese Funktionsstörungen können sich wieder zurückbilden.
Bei den akuten Durchblutungsstörungen werden Störungen im arteriellen und venösen Bereich des Gefäßsystems unterschieden.
Das optimale therapeutische \"Zeitfenster\"
Während der ersten Stunden des Schlaganfalls schreitet der Schaden aufgrund einer mangelnden Blutversorgung bei einer verschlossenen Arterie weiter voran. Nach einer bestimmten Zeitspanne, die vom Grad des Umgehungskreislaufs abhängt, wird der Schaden irreversibel und andauernd
Maximal sechs Stunden ist ein vernünftiges Ziel für den Befund und die Akutbehandlung. Dennoch wird diese Zeitspanne aber für etliche Patienten zu lang sein.
Therapieprinzipien
Die Vitalfunktionen des Körpers werden überwacht und stabilisiert. Das ist die Basis und das erste Ziel der Akutbehandlung. Als Vitalfunktionen werden alle Körperfunktionen bezeichnet, die die Lebensvorgänge des Körpers aufrecht erhalten. Dazu gehören neben Herz-Kreislauf-Funktion und Atmung auch die Nierenfunktion, die Hirnfunktion, die Temperatur, das Wasser-Elektrolyt-Gleichgewicht und der Säuren-Basen-Haushalt.
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