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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Morphin





1. Definition und Herstellung/>
2. Wirkung und Nebenwirkungen

3. Anwendung in der Medizin

4. Anwendung als Droge

5. Entzugserscheinungen




1. Definition und Herstellung

Morphin, in der Umgangssprache auch Morphium genannt, ist das stärkste bekannte Schmerzmittel. Es gehört zu den bewusstseinsverengenden (beruhigenden) Drogen. Der Name kommt von dem griechischen Gott Morpheus, dem Gott des Schlafens.

Aus der getrockneten weißen Milch der unreifen Schlafmohnkapsel gewinnt man zuerst Opium, das dann weiter zu Morphin oder Codein oder Heroin verarbeitet werden kann. Morphin hat die Strukturformel 4,5α-Epoxy-17-methyl-7-morphinen-3,6α-diol (C17H19NO3).



2. Wirkung und Nebenwirkungen

Morphin greift an der Großhirnrinde und somit am zentralen Nervensystem an. Es hebt das Schmerzempfinden fast vollständig auf. Daher ist es das stärkste Schmerzmittel, das man bisher gefunden hat. Morphin gewährleistet eine psychische Distanzierung von den Schmerzen ohne das Bewusstsein einzuschränken. Diese Wirkung hält etwa 3-4 Stunden an und nach 6 Stunden treten erste leichte Entzugserscheinungen auf.

Die Nebenwirkungen können sich bei geringer Dosis über Abfall des Blutdrucks, Verstopfung, Kopfschmerzen, Erbrechen, Übelkeit und Unruhe ziehen. Nimmt man jedoch höhere Dosen über einen längeren Zeitraum ein können erhebliche Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit, Impotenz, Abmagerung, Verminderung der Atmung und sogar dauerhafte psychische Störungen sowie Halluzinationen die Folge sein. Bei einer Morphin-Vergiftung kann der Patient in tiefes Koma fallen.

Die tödliche Dosis reicht von 0,3 g bis zu 2 g. Der Tod tritt durch Lähmung des zentralen Nervensystems ein. Der Wirkbeginn ist, wenn es intravenös eingegeben wurde, nach ½ bis 2 Minuten. Die Wirkdauer ist dann etwa 90 bis 180 Minuten.

Morphin ist noch lange Zeit nach der Einnahme im Blut, im Urin und in den Haaren nachweisbar.

Die Morphinantagonisten, eine Art Gegengifte, sind Naloxon und Naltrexon, die die Wirkung und Nebenwirkungen aufheben. Wird jedoch zu viel Naloxon verabreicht kann der Patient statt eine Überdosis zu bekommen direkt in den Entzug übergehen.



3. Anwendung in der Medizin

Wegen seiner schmerzstillenden Wirkung wird Morphin, das 1806 von dem Apotheker Friedrich Wilhelm Sertürner hergestellt wurde, vor allem bei Patienten mit Schmerzen schwerer und schwerster Art eingesetzt. Dies geschieht seit 1828, als das Medikament auf den Markt kam. Es wird bei Tumorkranken und Herzinfarktpatienten eingesetzt sowie bei Menschen die einen Schock erlitten und an Asthma leiden. Aber Morphin war auch ein beliebtes Schmerzmittel für Verwundete während der vielen Kriege im 19. Jahrhundert wie zum Beispiel im Krim-Krieg und im Bürgerkrieg in den USA. Viele Soldaten wurden dadurch morphinabhängig.

Morphin wird je nach Stärke der gewünschten Wirkung bis zu 3 Mal täglich eingenommen. Eine Dosis hat dabei etwa 0,01 bis 0,02 g oder bei Retardkapseln 10 mg bis 200 mg. Morphin gibt es in Tabletten- und Tropfenform sowie in Injektionslösungen. Diese Präparate wie zum Beispiel Morphin Merck Retard, MST Mundipharma und Morphium Hydrochloricum sind rezeptpflichtig dürfen aber teilweise nur im Krankenhaus unter ständiger Aufsicht der Ärzte angewendet werden.



4. Anwendung als Droge

Wegen seiner psychischen Nebenwirkungen, die die Phantasie und Einbildung anregen wird Morphin von Drogensüchtigen bevorzugt. Diese spritzen sich das Morphin direkt ins Blut.



5. Entzugserscheinungen

Die Entzugserscheinungen treten bereits sechs Stunden nach der letzten Einnahme auf, wenn Morphin regelmäßig konsumiert wird. Sie äußern sich in Zittern, übermäßiger Müdigkeit.

 
 

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