Die Mini-Pille
Die Minipille ist wie die Pille ein hormonelles Verhütungsmittel, das jedoch kein Östrogen, sondern nur Gestagen enthält.
Die Minipille verhindert in der Regel nicht den Eisprung. Ihre Wirkung besteht hauptsächlich darin, dass die Verflüssigung des Schleims im Gebärmutterhals um die Zeit des Eisprungs ausbleibt und kein Samen in die Gebärmutter gelangen kann. Sie muss äußerst pünktlich, immer zur gleichen Uhrzeit eingenommen werden. Außerdem wird sie jeden Tag im Monat ohne Unterbrechung genommen.
Vorteile
Die Minipille kann von Frauen angewendet werden, die das Hormon Östrogen nicht vertragen. Wenn kein anderes Verhütungsmittel angewendet werden kann, kann die Minipille wegen der geringen Hormondosis auch von Frauen, die stillen, genommen werden. Die in die Milch übergehende Hormonmenge ist gering und scheint nach den heutigen Erkenntnissen dem Kind nicht zu schaden. Häufig wird die Minipille auch Frauen über 40 Jahren empfohlen, da sie hier bei geringen Nebenwirkungen eine hohe Sicherheit aufweist.
Nachteile
Die Monatsblutung wird oft unregelmäßig. Sie verspätet sich oder bleibt ganz aus. Es können auch leichte Schmierblutungen auftreten, die aber, medizinisch gesehen, unbedenklich sind.
Einige Experten gehen auch davon aus, dass eine Östrogen / Gestagen-Kombination besser vertragen wird als reine Gestagengaben.
Zuverlässigkeit
Voraussetzung für die Zuverlässigkeit der Minipille ist die absolut pünktliche Einnahme im 24-Stunden-Rhythmus. Bei Einnahmefehlern nimmt die Wirksamkeit deutlich ab.
Zugänglichkeit
Die Mini-Pille ist ein Medikament und muss nach gründlicher Untersuchung von einer Ärztin oder einem Arzt verschrieben werden. Gegen Rezept ist sie dann in allen Apotheken erhältlich.
Kosten
Etwa Euro 5,- bis 10,- für 1 Monat; auch 3- und 6-Monats-Packungen erhältlich; dann etwas niedrigerer Preis je Monat. Die Kosten für die Beratung über die Methoden der Verhütung übernimmt Ihre Krankenkasse, wenn Sie als Mitglied oder als Familienangehörige in einer der gesetzlichen Krankenkassen versichert sind (AOK, Betriebs- und Innungskrankenkassen, Bundesknappschaft, Landwirtschaftliche Krankenkassen, See-Krankenkasse, Angestellten- und Arbeiter-Ersatzkassen). Ergänzend werden die Kosten für ärztlich verordnete Verhütungsmittel (Pille, Spirale, Pille danach) bis zum vollendeten 20. Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen. Neben dem Rezeptanteil können noch Zuzahlungen bei Pillen erforderlich sein, deren Apothekenverkaufspreis über dem allgemeinen festgesetzten Festbetrag liegen.
Wenn Sie laufende Leistungen der Sozialhilfe beziehen, bezahlt das Sozialamt die Kosten für die Beratung und für Verhütungsmittel, sofern diese ärztlich verordnet sind. Sie haben auch einen Anspruch auf kostenlose Verhütungsmittel (wenn diese ärztlich verordnet sind) im Rahmen der Hilfen in besonderen Lebenslagen. Hierüber können Sie sich bei pro familia informieren.
(profamilia.de)
Was sind Minipillen?
Pilleneinnahme: Enges Zeitfenster
Die herkömmliche Pille ist ein Kombinationspräparat aus Östrogen und Gestagen. Die Minipille besteht dagegen nur aus einem Gestagen, das zudem geringer als bei östrogenhaltigen Pillen dosiert ist. Der Nachteil: der Zeitplan für die Einnahme der meisten Minipillen ist strenger als bei östrogenhaltigen Pillen. Andere Verhütungsmethoden, die nur Gestagene enthalten, sind Verhütungsstäbchen, Hormonspirale oder Dreimonatsspritze.
Wie wirken Minipillen, wie sicher sind sie?
Minipillen mit dem Wirkstoff Levonorgestrel machen den Schleim im Gebärmutterhals für Samenzellen undurchlässig. Sie erreichen Gebärmutter (Uterus) und Eileiter (Tuben) nicht, damit können sie auch keine Eizelle befruchten. Zudem bewirkt das Gestagen, dass sich die Gebärmutterschleimhaut mangelhaft aufbaut. Sollte trotzdem eine Befruchtung der Eizelle stattgefunden haben, kann sie sich nur schwer einnisten. Das Gestagen Levonorgestrel konnte nicht in einer ausreichend hohen Dosierung gegeben werden, dass es zusätzlich den Eisprung verhindert hätte.
Der Pearl-Index dieser Pillen liegt zwischen 0,5 und 3. Dieser Wert sagt aus wie viele ungewollte Schwangerschaften auftreten, wenn 100 Frauen diese Verhütungsmethode ein Jahr lang anwenden.
Neue Minipille
Die neue Minipille mit dem Gestagen Desogestrel verhindert zusätzlich den Eisprung - ähnlich wie östrogenhaltige Pillen. Dadurch erhöht sich die Sicherheit dieser Minipille auf einen Pearl-Index von 0,4. Diese Art der Minipille nennt man auch \"östrogenfreie Pille\".
Wie wird die Minipille angewendet?
Im Gegensatz zur normalen Pille nehmen Frauen die Minipille ohne Unterbrechung ein. Es gibt also keine Einnahmepause von einer Woche im Monat. Dadurch verändert sich das gewohnte Blutungsmuster. Häufig treten die Blutungen unregelmäßiger auf. Nach einigen Anwendungsmonaten werden die Blutungen bei fast allen Frauen leichter und seltener. Es ist auch möglich, dass die Blutungen ganz ausbleiben.
Für welche Frauen ist die Minipille geeignet?
Die Minipille eignet sich für Frauen, die hormonell verhüten wollen, aber keine östrogenhaltigen Verhütungsmittel vertragen. Ein Beispiel sind Frauen mit erhöhtem Thromboserisiko. Manche Frauen lagern durch Östrogene beispielsweise verstärkt Wasser ins Gewebe ein oder leiden in der hormonfreien Zeit unter Migräne. Die Minipille eignet sich auch für stillende Mütter. Mit der konventionellen Pille würde der Säugling zu viele Hormone über die Muttermilch aufnehmen. Außerdem kann das Östrogen die Milchproduktion verringern.
Welche Probleme gibt es mit der Minipille?
Obwohl Nebenwirkungen wie Akne, Übelkeit und Gewichtszunahme relativ selten sind, ist die klassische Minipille bisher nie richtig populär geworden. Das liegt daran, dass sie sehr regelmäßig eingenommen werden muss. Wer die Einnahme der Minipille mit dem Wirkstoff Levonorgestrel um mehr als drei Stunden verzögert, kann sich der verhütenden Wirkung nicht mehr sicher sein. Bis zur nächsten Menstruation sind zusätzlich andere Verhütungsmethoden angesagt.
Die neue Minipille mit dem Wirkstoff Desogestrel hingegen kann bis zu zwölf Stunden verschoben werden ohne die Verhütungssicherheit zu gefährden.
Viele Antiepileptika und Antibiotika beeinträchtigen die Sicherheit hormoneller Verhütungsmittel, weil sie die Aufnahme der Hormone über die Darmschleimhaut behindern oder den Hormonabbau in der Leber beschleunigen. Frauen sollten hier zusätzliche nicht-hormonelle Verhütungsmittel anwenden, solange sie entsprechende Medikamente (Packungsbeilage beachten!) einnehmen.
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