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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Halligen



Nun zuerst einmal was sind Halligen überhaupt? Halligen sind kleine, nicht eingedeichte Marschinseln im Wattenmeer, die im Mittel 50 - 80 cm über dem mittleren Wasserstand bei normalem Wasser liegen. Bei winderhöhten Fluten werden die vom Meerwasser überspühlt. Man nennt diesen Zustand Landunter. Das Luftbild zeig, daß Hooge im engeren Sinne eigentlich gar keine Hallig mehr ist, weil sie durch einen Sommerdeich geschützt wird. Senkrecht zum Deich sind die Buhnen und Lahnungen ins Wattenmeer gebaut worden. Sie sollen die auflaufenden Wellen bremsen und einen Ruhigzone schaffen, in der sich Schlick ablagern kann. Sie sind nur schwach zu erkennen, und zwar im Norden und im Osten.

In historischer Zeit, besonders seit dem Mittelalter, wurde die nordfriesische Marsch durch eine Vielzahl von Sturmkatastrophen heimgesucht. An der seit dem 10. Jahrhundert Stück für Stück eingedeichten Marsch der nordfriesischen Küsten entstanden bedeutende Landverluste. Nach den großen Sturmfluten des Mittelalters sind im Wattenmeer an einigen Stellen durch stetige Überschlickung Flächen so hoch aufgewachsen, daß sie von Menschen besiedelt werden konnten. Der Nachweis, daß die damalige Oberfläche niedriger lag, gelang, als man im Wattenmeer alte Kulturspuren fand, die 2m unter dem Niveau der heutigen Halligoberkanten liegen.
Die Landverluste an der nordfriesischen Küste waren im Laufe der Jahrhunderte erheblich. Besonders große Zerstörungen an den Halligen gab es durch die Sturmflut im Jahre 1825. Sie wird deshalb allgemein als Halligenflut bezeichnet.

Die landwirtschaftliche Nutzung auf den Halligen:

Bis in die dreißiger Jahre unserer Jahrhunderts hat sich auf den Halligen einen besondere Wirtschaftsweise erhalten. Das Land gehörte der Warftgenossenschaft gemeinsam, und jeder Bauer hatte einen bestimmten Anteil an der Nutzung. Auf diese Weise wurden bei Landverlusten alle Bewohner gleichmäßig getroffen. Seit die Halligkanten jedoch befestigt oder wie bei Hooge und Langeneß sogar mit einem niedrigen Sommerdeich versehen sind, hat man einen Fluraufteilung vorgenommen. Wegen der häufigen Überflutungen - vor allem im Herbst und Winter - aber auch im Frühjahr und sogar im Sommer ist Ackerbau nicht möglich. Die Bauern halten Schafe und Rinder. Im Sommer wird auch Vieh vom Festland in Gräsung genommen.
Auf Hooge gibt es nur absolutes Grünland. Die unterschiedlichen Farbtöne der Flächen hängen mit dem Zeitpunkt des Mähens zusammen. Frisch gemähtes Meedland erscheint in bräunlichen Tönen.
Weideland und Meedland liegen nebeneinander.

Die Strukturverbesserungen in den letzten Jahren:

1961 begannen die ersten Baumaßnahmen in einer groß angelegten Aktion des Programmes Nord. Nicht nur die Erhöhung der Warften war vorgesehen, sondern auch der Einbau von Schutzräumen in jedes Haus. Wegen der Baufälligkeit der Häuser erforderte der Bau der Schutzräume in etwa 15 Fällen einen völligen Neubau. In 65 Fällen konnte ein Schutzraum an die vorhandenen Altbauten angebaut werden. Die Kosten dieser Maßnahmen sind mit 18 Millionen DM veranschlagt worden.

Flurbereinigung, Gebäudesanierung, Versorgung mit Wasser und Elektrizität sorgten für einen Modernisierung und Rationalisierung der Landwirtschaft. Da die Einnahmen aus der Landwirtschaft und aus der Mitarbeit an den Küstenschutz - und Landgewinnungsarbeiten beschränkt sind, förderte man in einem dritten Schritt den Ausbau der Fremdenverkehrseinrichtungen. Hatten die fehlenden Elektrizität und die unzugängliche Wasserversorgung einen Ausdehnung des Fremdenverkehres behindert, so setzt einen lebhafte Nachfrage nach Ferienquartieren ein, nachdem im Rahmen des Programms Nord die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen worden waren. Die schwere Sturmflut 1962 zeigte deutlich, wie wichtig Schutz und Versorgung der Halligen und ihrer Bewohner sind. 57 Häuser worden fast völlig zerstört. In einem Wasserversorungsprogramm das sofort nach Beruhigung der Nordsee anlief, wurden in 10 Tagen mehr als sieben Millionen Liter Trinkwasser vom Festland auf die Halligen gebracht. Man setzte zwei große Spezialschiffe ein, die das Wasser durch Schläuchen auf die Halligen pumpten.


Die heutige Situation auf den Halligen:

Von den 20 wirtschaftlichen Betrieben werden 18 im Nebenerwerb bewirtschaftet. Milchwirtschaft und Rindermast sind die Betriebsformen. Neben den 500 Rindern, die auf der Hallig gehalten werden, gibt es nach 58 Schafe. Im Sommer werden darüber hinaus 50 Rinder in Gräsung genommen. Die Milch wird in eigenen Zentrifugen entrahmt, der Rahm in kleinen Blöcken tiefgefroren. Einmal in der Woche wird er mit dem Schiff auf das Festland zur Zentralmolkerei in Neukirchen gebracht.
Von den 180 Bewohnern der Hallig arbeiten noch etwa 20 in der Landwirtschaft. An anderen Berufen sind vertreten: Wasserwerker, Gastwirte, Briefträger, Fischer, Kaufleute und Lehrer.
Die Grund- und Hauptschule hat zur Zeit 32 Schüler, eine höhere Schule gibt es nicht. Schüler, die eine höhere Schule besuchen, sind auf dem Festland untergebracht.

 
 

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