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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Ernährungsrichtlinien



Wissenschaftler geben folgende allgemeine Empfehlungen: sich vielseitig und abwechslungsreich ernähren; reichlich frisches Obst und Gemüse sowie Lebensmittel mit genügend Ballaststoffen essen; Fleisch, Fett, gesättigte Fettsäuren und Cholesterin maßvoll zu sich nehmen; Fabrikzucker und zu viel Kochsalz meiden; das Idealgewicht aufrechterhalten; allenfalls in Maßen Alkohol trinken. Wer bei ansonsten vegetarischer Ernährungsweise auch Milchprodukte und Eier isst, kann auf Fleisch völlig verzichten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung wies darauf hin, dass eine rein vegetarische Ernährungsweise der Mutter bei Säuglingen zu Entwicklungsstörungen führen kann. Die betroffenen Kinder leiden an Wachstumsstörungen, die auf ungenügende Protein- und Energieversorgung zurückgehen, sowie auf einen Mangel an Calcium, Eisen, Vitamin B12, Riboflavin (Vitamin B2) und Vitamin D. Der Mangel an Vitamin B12 beispielsweise kann zu lebensgefährlicher Blutarmut, zu Nervenschäden und zur Beeinträchtigung geistiger Fähigkeiten führen.

Ernährungswissenschaftler sind immer noch weit davon entfernt, erklären zu können, wie sich die Aufnahme bestimmter Lebensmittel individuell auswirkt. Warum einige Menschen an einem bestimmten Punkt aufhören zu essen, während andere zwanghaft weiteressen, ist z. B. nach wie vor ein Rätsel. In neuerer Zeit haben Forscher herausgefunden, dass Lebensmittel kurz nach der Nahrungsaufnahme die Freigabe von wichtigen chemischen Stoffen im Gehirn beeinflussen, wobei besonders kohlenhydrathaltige Lebensmittel das Ausschütten von Serotonin bewirken. Serotonin unterdrückt das Verlangen nach Kohlenhydraten. Ein solcher Mechanismus hat sich vielleicht herausgebildet, um zu verhindern, dass der Mensch Kohlenhydrate im Übermaß isst und nicht genug Proteine aufnimmt, die schwerer zu finden sind. Man glaubt, dass Serotonin in komplexen Beziehungen zu Insulin und verschiedenen Aminosäuren, insbesondere Tryptophan, steht und zusammen mit ihnen wirkt. Alle diese Stoffe spielen eine Rolle bei der Regulierung des Appetits nach verschiedenen Lebensmitteln. Ernährungswissenschaftler versuchen, die Beziehung zwischen Diabetes und Fettleibigkeit sowie die Rolle aufzudecken, die Süßigkeiten für Menschen mit diesen gesundheitlichen Problemen spielen.

Zumindest bei Tierversuchen (u. a. an Nagetieren) erwies es sich als eindeutig, dass eine kalorienreduzierte Diät zur Lebensverlängerung führt. Voraussetzung ist allerdings, dass der Organismus in ausgewogener Weise mit Proteinen, Fetten, Mineralien und Vitaminen versorgt wird. Durch die kalorienreduzierte Diät wird die mit zunehmendem Alter eintretende Schwächung der Immunfunktion verlangsamt. Entsprechende positive Effekte treten beim altersbedingten Rückgang des Blutzuckers auf, bei der Proteinsynthese, die sich im Alter verlangsamt, sowie hinsichtlich der zunehmenden Verhärtung von Geweben. Darüber hinaus verzögert sich durch die reduzierte Kost der altersbedingte Abbau von Muskelmasse und die Verschlechterung des Lernvermögens. Es gibt Indizien dafür, dass diese an Tieren beobachteten Anzeichen auch beim Menschen zutreffen.

 
 

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