DIE NACKTMULLE (Heterocephalus Glaber) Körpermerkmale und Lebensraum - Nagetier; Nur in der ostafrikanischen Savanne (Kenia, Somalia, Äthiopien) heimisch, wo es sein gesamtes Leben in kilometerweiten Tunnelnetzen verbringt (Temperaturvorteile): Winzige Augen und Ohren (ohne Ohrmuscheln) - Riesige Nagezähne zum Graben (sogar durch Beton); Am Kiefer befinden sich über 25% der Muskelmasse (beim Menschen ca. 1%) - Schmaler Körperbau (ca. 7-9 cm lang, 30-70 g schwer); Beine und Schwanz sind kurz; - Mit Ausnahme einiger Fühlhaare (Vibrissen) sind sie vollkommen nackt (Parasiten können sich schwer oder gar nicht anlagern oder wandern; nützlich für subterrane Fortbewegung) - Kann 10-30 Jahre alt werden - Kommunikation durch pfeifende und "niesende" Laute (17 bekannte Arten); auch chemische Kommunikation bekannt - Ernährt sich von Insekten und Wurzeln (auch Wasserlieferant), die es beim Graben findet; Weicher, bakteriell gelöster Kot wird v.a. von Jungtieren gefressen Organisation des Staates - Einziges Säugetier mit einem hochorganisiertem Staat; ähnlich dem von Ameisen und Bienen (verwandten Graumulle ist weniger organisiert); Kolonien mit bis zu 300 Tieren - Königin gebiert als einzige Jungen (20 Nachkommen pro Schwangerschaft, die ca. 80 Tage dauert); Bei Kontrollgängen piesackt sie Arbeiter und v.
a. Weibchen, die darauf mit Stress reagieren (Hormonausschüttung: Unfruchtbarkeit) - Eusozialität: strenge, hochspezielle Arbeitsteilung: Gräber (permanenter Bau von Wohngängen; kleine Tiere), "Auswerfer" (Transport des Erdmaterials, Bewachung des Ausgangs, Feindabwehr; große Tiere) Arbeitsteilung Altersbedingt: Jungtiere (2-3 Monate alt) > Putz- und Futterkolonne; Später als wendige Futtersucher in die Baukolonne; Die Stärksten kommen zur Verteidigung (Hauptfeind: Schlange) - Theoretische Ursache für die Eusozialität (kommt bei Graumulle nicht vor; dort pflanzen sich mehrere Weibchen fort): Das fleckenhafte Vorkommen von Nahrung, wenige geeignete Bauplätze und Verteidigung gegen z.B. Schlangen zwingt die Tiere zusammenzuarbeiten und zu teilen; - Gemeinsame Aufzucht (Helferverhalten); Aufgrund Inzucht hohe gen. Verwandtschaft (durchschn. 80% innerhalb einer Kolonie; zwischen den Kolonien bereits wieder unterartengleicher Genabstand) - Wenn Königin stirbt, dann brechen unter den Weibchen Nachfolgekämpfe aus; Wenn eine Kolonie zu groß wird, revoltieren einige gegen die Königin und der Staat teilt sich eventuell
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