Mit Hilfe mitochondrialer DNA kann man heutzutage ein Stammbaum bis hin zu einer gemeinsamen Vorfahrin zurückverfolgen. Damit man die vermutlich richtige Abstammung herausfinden kann, muss man nach der sparsamsten Erklärung vorgehen. Demnach gelten die einfachsten Verwandtschaftsgrade zwischen den Individuen. So entstehen viele Stammbäume die man mit anderen Daten auf Einheitlichkeit prüft. Wenn diese übereinstimmen, kann man geografische Zusammenhänge einbeziehen.
1988 hat Thomas D. Kocher durch diese Methode die Verwandtschaft von 14 Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt ermittelt. Er fand zur Erklärung der genetischen Unterschiede 13 Gabelungspunkte. Als zweiten Schritt bezog er die Herkunft der Testpersonen ein und kam auf Afrika als ursprünglichen Herkunftsort. Das ist ein weiteres Indiz für die Theorie dass der Mensch aus Afrika stammt. Die globale Verteilung der in seiner Studie untersuchten DNA-Typen, bringt ihn auf nur drei Auswanderungswellen aus Afrika.
Solch eine Untersuchung ist allerdings nur war, wenn sich die DNA selbst in verschiedenen Stämmen in gleichen Abständen weiterentwickelt (bzw. mutiert). Dazu untersuchte Kocher noch zusätzlich die entsprechenden Sequenzen von drei Zwergschimpansen. Er entdeckte dass die DNA - Sequenzen aller 14 Menschen praktisch den gleichen Abstand zu denen der Zwergschimpansen hatten. Das heißt dass die DNA bei diesen 14 Menschen in ähnlichen Abständen mutiert ist. Dieser Untersuchung nach besitzt die gesamte Menschheit vergleichbare Mutationsraten. Bei Schimpansen trifft das nicht zu, sie haben eine zehnmal so große Abweichung untereinander wie Menschen. Daraus schließt man dass die heutigen Bevölkerungsgruppen ursprünglich aus ziemlich kleinen Gruppen abstammen.
Später haben Kocher und Stoneking eine noch größere Untersuchung durchgeführt, diesmal mit 241 Personen, die nicht weiter als 150 Kilometer von einander entfernt wohnten. Auch diesmal kamen sie zum gleichen Ergebnis, die zwei Hauptäste des so entstandenen Stammbaumes führten nach Afrika zurück.
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