Wenn sie das Neugeborene auf ihrem Bauch fühlt, es streicheln, anschauen und ansprechen kann, fällt der jungen Mutter oft gar nicht auf, das die Entbindung ja noch nicht abgeschlossen ist. Das Baby ist durch die Nabelschnur noch mit ihr verbunden- Plazenta und Eihäute liegen noch in der Gebärmutter.
Nachgeburt:
Die meisten Geburtshelfer geben heute unmittelbar nach der Geburt des Kindes der Mutter eine Spritze mit Wehenhormon in den Oberschenkel. Die Gebärmutter zieht sich daraufhin noch einmal sehr stark zusammen, die Plazenta löst sich erheblich schneller ab und wird zusammen mit den Eihäuten nach außen gedrückt. Es ist sehr wichtig, daß auch nicht das kleinste Restchen von diesem jetzt überflüssigem Gewebe zurückbleibt und die Heilung der großen Wundfläche nicht behindert wird. Die Hebamme zieht an der Nabelschnur ganz schmerzlos die glatte weiche Nachgeburt aus der Scheide heraus und überprüft sie sorgfältig auf ihre Vollständigkeit.
Dammnaht und Wochenfluß:
Wenn vorher ein Dammschnitt gemacht worden ist, um ein Überdehnen oder Einreißen zu verhindern, wird der Arzt sich jetzt an die Näharbeit machen. Noch ein paar Tage lang wird das Sitzen auf der Naht dann recht ungemütlich und schmerzhaft sein. Sobald sich aber die Fäden aufgelöst haben, ist die Erleichterung um so größer. Warme Sitzbäder und häufige Spülungen mit Kamillentee tut in der Zwischenzeit gut.
Der Wochenfluß, die notwendige Blutung nach der Entbindng, wird noch mehrere Wochen andauern und sich allmählich von rot über rosa zu gelblich verfärben. Auf keinen Fall dürfen Wochenflußbakterien oder andere ausgeschiedene Stoffe mit den empfindlichen Brustwarzen in Berührung kommen, weil sie schwere Entzündungen hervorrufen können. Vollbäder sind also erst später wieder erlaubt, Hände waschen ist noch häufiger als sonst angebracht.
Nachwehen:
Rund 6 Wochen braucht die Gebärmutter, um sich wieder auf ihre frühere Größe zurückzubilden. Nach der Entbindung zieht sie sich noch einige Tage lang spürbar zusammen. Die ziehenden "Nachwehen" treten besonders deutlich auf, wenn das Baby gestillt wird. Das beweist, wie eng miteinander verbunden diese beiden Vorgänge sind, wie günstig sich das Stillen auf die Rückbildung der Gebärmutter auswirkt. Beim zweiten und den späteren Kindern merken die Mütter die Nachwehen deutlicher als beim ersten Mal.
Gewichtsprobleme:
Keine junge Mutter kann damit rechnen, daß ihr sofort nach der Entbindung alle früheren Kleider und Hosen wieder passen, sie wird sich im Gegenteil noch recht rundlich fühlen. Ein Wunder , denn außer dem Gewicht des Kindes, der Plazenta, des Fruchtwassers und der zusätzlichen Blutmenge hat ja auch noch die Gebärmutter um 1kg zugenommen und haben andere Gewebeveränderungen zwischen 4 und 5kg zusätzliches Gewicht gebracht.
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