Um die Ernährungssituation der Arbeiterschicht war es damals nicht gut bestellt Den in Fabriken arbeitenden Frauen und Männern fehlte es an Zeit und Geld für eine gesunde Ernährung. Kochen war zu jener Zeit noch eine ebenso aufwendige wie umständliche Arbeit. So wurden Kochherde noch mit Holzfeuerung betrieben und die wenigsten Haushalte verfügten über fliessendes Wasser. Die Arbeitswege waren oft lang, die Essenspausen hingegen kurz und so ersetzten immer öfter kalte Speisen oder gar Schnaps, als Aufputsch- und Betäubungsmittel, die währschaften, warmen Mahlzeiten in den Arbeiterfamilien. Allmählich begann sich jedoch die Überzeugung durchzusetzen, dass die mangelhafte Ernährung die Arbeiterbevölkerung für Krankheiten anfällig macht und zur überdurchschnittlich hohen Kindersterblichkeit in dieser Schicht beitrug.
Die Industrialisierung Mitte des 19.Jahrhunderts führte auch zur Gründung zahlreicher Fabriken der Lebensmittelverarbeitung. Anstoss war die Suche nach Lebensmitteln, die überall verfügbar und über einen längeren Zeitraum lagerfähig sind. Schliesslich ermöglichte der Ausbau des Transportnetzes bereits grössere Reisen, und auch der Weg zwischen Arbeitsstätte und Wohnort wurde zusehends länger.
Ausreichend Nahrung im eigenen Anbau zu ziehen wurde insbesondere in den Städten immer schwieriger, und die althergebrachten Möglichkeiten der Konservierung wie beispielsweise das Dörren oder Sauereinlegen von Obst und Gemüse reichten zur Deckung des Nahrungsmittelbedarfs bei weitem nicht mehr aus.
Parallel hierzu gewann die Wissenschaft neue Erkenntnisse über den Aufbau der Lebensmittel, und im Zuge des technologischen Fortschritts konnten Apparate gebaut werden, die die Bearbeitung und Verarbeitung von Lebensmitteln erlaubten.
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