9.1) Wie verteidigt sich der gesunde Körper gegen Krankheitserreger?
Zum Schutze vor eindringenden und zur und zur Beseitigung bereits eingedrungener Krankheitserreger verfügt der Organismus über verschiedene Abwehrsysteme.
9.2) Das spezifische Abwehrsystem (Immunsystem)
Die spezifischen Abwehrvorgänge sind nicht angeboren. Sie werden - unter dem Einfluss einzelner Krankheitserreger - erst allmählich im Verlaufe des Lebens erlernt. Ihre Wirkung ist gezielt gegen den betreffenden Erreger gerichtet.
Die Monozyten im Blut und die Makrophagen im Gewebe greifen eingedrungene Krankheitserreger auf, verdauen sie oder geben sie ganz oder stückweise an die T-Helferzellen weiter. Diese leiten hierauf eine gezielte Abwehrreaktion gegen den betreffenden Erreger ein. Sie überwachen auch den weiteren Verlauf der Auseinandersetzung. T-Helferzellen (T, weil sie von der Thymusdrüse abstammen) mobilisieren die T-Killerzellen, welche virushaltige Körperzellen aufspüren und vernichten. Sie regen auch die Makrophagen zu vermehrter Mitarbeit im Kampf gegen den Krankheitserreger an. Die Makrophagen präsentieren den Krankheitserreger den B-Zellen (B, weil sie vom Knochenmark, englisch: bone marrow, abstammen) "zum Massnehmen". Passende B-Zellen teilen und vermehren sich unter dem Einfluss von T-Helferzellen und verwandeln sich in Plasmazellen. Plasmazellen haben die Aufgabe, dem Erreger angepasste Antikörper herzustellen und freizusetzen. Die Antikörper sind in der Lage, "ihren" Erreger zu finden und zu blockieren, bis zu Hilfe kommende Makrophagen den Eindringling samt Antikörper verschlingen. Auch die Uferzellen sind bei der endgültigen Beseitigung der Krankheitserreger behilflich. Andere T-Zellen, die sogenannten Unterdrückzellen (Suppressorzellen, sind ebenfalls den T-Helferzellen unterstellt. Diese bewirken den Rückzug der körpereigenen Abwehrkräfte, die Entsorgung des Gewebes von Zelltrümmern und abgetöteten Erregern und schliesslich die Wiederherstellung normaler Verhältnisse.
Bemerkenswert ist die Beobachtung, dass spezielle T- und B-Zellen ein Gedächtnis besitzen, mit dem sie noch nach Jahren einen früheren Krankheitserreger wiedererkennen und sofort unschädlich machen können. Dank ihrer Anwesenheit ist der Körper gegen diesen Krankheitserreger immun.
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