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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

BewusstseinszustÄnde



1. Normale und veränderte Bewusstseinszustände
Die genaue Beschaffenheit unseres Erlebens verändert sich von Augenblick zu Augenblick. Von einem Tag zum anderen sind unsere Denkprozesse vielleicht etwas lebhafter oder gedämpfter als üblich. Dennoch weist unser Bewusstsein von Tag zu Tag genügend Kontinuität und Regelmäßigkeit der Abläufe auf, dass wir von einem normalen Bewusstseinszustand (NBZ) sprechen können.
2. Der hypnagoge Zustand
= Übergangszustand vor dem Einschlafen zwischen Schlafen und Wachen. Manche Individuen haben in diesem Zustand äußerst lebhafte, inhaltsreiche Erlebnisse, die ebenso "real" oder realer sind als der Wachzustand; andere erinnern sich an praktisch nichts.
Vogel, Foulks und Trosman maßen Hirnstromveränderungen durch Elektroenzephalogramme (EEG) der Hirnaktivität; sie registrierten auch die Augenbewegungen hinter den geschlossenen Lidern. Rasche Augenbewegungen (REM) und langsame Augenbewegungen (SEM) treten gewöhnlich in bestimmten Schlafstadien auf. Die Forscher fanden heraus, dass die physiologischen Veränderungen, die beim Einschlafen vor sich gehen, in vier genau unterscheidbare Phasen unterteilt werden können:
1. ein Alpha-/REM-Stadium, gekennzeichnet durch die rhythmische, normale EEG-Aktivität des Wachzustands (Alpha-Wellen) und gelegentlichen REM der geschlossenen Augen
2. ein Alpha-/SEM-Stadium, in dem der Alpha-Rhythmus des EEG noch vorhanden ist, aber die geschlossenen Augen langsamere, rollende SEM aufweisen
3. das erste Schlafstadium, in dem das EEG ein langsameres, unregelmäßigeres Muster aufweist und keine Augenbewegungen erfolgen
4. das zweite Schlafstadium, in dem das EEG Kurven aufweist, die als "Schlafspindeln" bezeichnet werden neben unregelmäßigen, langsamen Ausschlägen, wieder ohne Augenbewegungen der einen oder anderen Art.
Beim Einschlafen erlebt man drei Stadien, die man als verschiedene Bewusstseinszustände bezeichnen kann:
1. Das Stadium des intakten Ichs
Die Vp kann leicht zwischen den Vorgängen in ihrem Bewusstsein und äußeren Vorgängen unterscheiden. Dieses Stadium weist Denkprozesse auf, die einigermaßen logisch und normal erscheinen. Es hat große Ähnlichkeit mit den NBZ.
2. Das Stadium des destrukturalisierten Ichs
Dies ist ein VBZ, in dem die Vp Kontakt mit äußeren Reizen verlor und ziemlich bizarre mentale Inhalte berichtete, etwa, sie habe ein Gesicht verkehrt in der Luft hängen gesehen oder sei mit Taucherausrüstung auf einen Berg geklettert.
3. Das Stadium des restrukturalisierten Ichs
In diesem Stadium wird der mentale Inhalt wieder ziemlich plausibel, wie im ersten Stadium und im NBZ. Die Berichte waren nicht mehr bizarr, aber der Kontakt mit der Außenwelt war immer noch völlig unterbrochen, wie im zweiten Stadium.
Diese 3 Ichzustände korrespondieren eindeutig mit den aufeinanderfolgenden physiologischen Stadien beim Einschlafen. Die intakten Ichzustände korrespondierten überwiegend mit Alpha-/REM- oder Alpha-/SEM-Stadien. Die destrukturalisierten Ichzustände traten überwiegend während des ersten Schlafstadiums des EEG auf und die restrukturalisierten Ichzustände überwiegend während des zweiten Schlafstadiums.
Beim Einschlafen scheint unser Bewusstsein somit aus einem gewöhnlichen Zustand unmittelbar in einen völlig destrukturalisierten überzugehen, und erst danach wird das Denken wieder in üblichere Bahnen gelenkt. Vogel und Mitarbeiter vertraten die Hypothese, dass der destrukturalisierte Ichzustand als zu bedrohlich erlebt werde, weil er nicht genügend Abwehr gegen inakzeptable Impulse biete. Wenn der Betreffende also nicht imstande wäre, ein gewisses Maß an Realität wiederherzustellen - was im dritten, restrukturalisierten Zustand geschieht - dann wäre er aufgrund der resultierenden Angst unfähig, weiterzuschlafen.
Die Korrespondenz zwischen physiologischen Veränderungen und Bewusstseinszuständen ist jedoch nicht vollkommen.

3. Träumen
Wenn man das EEG und die Augenbewegungen eines Schläfers während der ganzen Nacht registriert, treten interessante und regelmäßig wiederkehrende Muster zutage. Es gibt genau unterscheidbare Schlafstadien. Manche dieser Schlafstadien sind durch Träume gekennzeichnet.
Anfang der fünfziger Jahre entdeckte Eugene Aserinsky, dass ausschließlich im 1. REM-Stadium, das durch schnelle Augenbewegungen gekennzeichnet ist, geträumt wird.

REM- und NREM-Träume
Typisch ist die Angabe nach dem Aufwecken aus NREM-Schlaf, dass der Vp nichts durch den Kopf gegangen sei. Ebenso typisch sind Berichte über Vorgänge, die von den Vpn im allgemeinen als "Gedanken" bezeichnet werden, dass heißt, mentale Aktivität, die gewöhnlich nicht von visuellen Vorstellungen begleitet ist und sicher nicht als eine vollständige Traumwelt erlebt wird, an der alle Sinne beteiligt sind, wie das bei richtigen Träumen der Fall ist. Der Inhalt solcher Berichte ist gewöhnlich kurz und realistisch.
Dennoch kann NREM-Schlaf sehr aktiv sein. Schlafwandeln und Sprechen im Schlaf treten in der Regel im NREM-Schlaf auf. (Auch die meisten Alpträume scheinen sich im NREM-Schlaf zu ereignen.)
Eine Verallgemeinerung über das Träumen ist jedoch, dass es primär in Verbindung mit dem ersten REM-Stadium auftritt.

4. Hypnose
Etwa 5-10% aller Menschen scheinen unzugänglich für Hypnose zu sein, weitere 10-20% können in tiefe Hypnosezustände gelangen, und alle übrigen sind zwischen den Extremen verteilt. Kinder sind im allgemeinen empfänglicher als Erwachsene. Es gibt Anzeichen, dass die Fähigkeit "loszulassen", und eine reiche und phantasievolle Erlebniswelt im normalen Bewusstseinszustand positiv mit der Hypnotisierbarkeit korrelieren.
Die Hypnose macht sich die Tatsache zunutze, dass die meisten Menschen auch in ihrem NBZ etwas suggestibel (beeinflussbar) sind (geschlossene Augen - schwanken). Die hypnotische Suggestion besteht im allgemeinen aus Suggestionen von Schläfrigkeit, Müdigkeit, Entspannung und der Aufforderung, nur auf die Stimme des Hypnotiseurs zu achten. Für die reagible Vp ist die Veränderung gegenüber ihrem NBZ offensichtlich und dramatisch.
Hypnotische Phänomene
Die tiefe Hypnose, in der keine bestimmten Phänomene suggeriert werden (die sogenannte neutrale Hypnose) scheint ein Zustand zu sein, in dem das spontane Denken und Fühlen auf ein sehr niedriges Niveau absinken oder sogar zu einem völligen Stillstand kommen kann. Die Vp ist zwar bei Bewusstsein, weist aber nur eine geringe selbstinitiierte geistig-psychische Aktivität auf.
Hyperästhesien (Überempfindlichkeiten): Zum Beispiel Suggestion eines außergewöhnlich guten Tastsinn. Die Suggestibilität kann bis zur Täuschung getrieben werden.
Die Hyperästhesie kann über den Punkt der Täuschung hinaus bis zu tatsächlichen Halluzinationen weitergetrieben werden. Die Vp kann Objekte sehen, obwohl nichts da ist. Sie kann eine Erlebniswelt im Traum erschaffen, die aber durch Suggestion genau kontrollierbar ist. Durch das Halluzinieren kann man Ängste vor etwas überwinden. In der Hypnotherapie kann der Patient gezwungen werden, die gefürchtete Situation zu halluzinieren, und man kann ihm dann helfen, diese Furcht zu bearbeiten, so dass er sie schließlich verliert.
Hypoästhesien (Unterempfindlichkeiten): Das ist das entgegengesetzte Phänomen der Hyperästhesien (Überempfindlichkeiten). In diesem Fall macht die Suggestion eine Vp weniger empfindlich für Sinnesreize bestimmter Art. Eine solche Suggestion kann bis zum Punkt der negativen Halluzination getrieben werden, bei der eine Vp ein Objekt nicht sieht, das tatsächlich vorhanden ist. Eine spezifische Form dieses Phänomens ist die hypnotisch induzierte Analgesie: Schmerzunempfindlichkeit sogar bei chirurgischen Operationen (häufig beim Zahnarzt eingesetzt).
Trennung des Handelns vom Bewusstsein: Man kann einer Vp beispielsweise sagen, dass sie völlig blind sei und sie wird dann so handeln und über ihr Erleben berichten, als ob sie tatsächlich nicht sehen könnte. Sobald jedoch ein vorher abgesprochenes visuelles Signal erscheint, das eine andere hypnotische Erfahrung einleitet, während sie angeblich noch blind ist, reagiert die Vp darauf. Ihr Verhalten lässt erkennen, dass sie sieht, und dennoch sieht sie bewußt nicht.
Veränderung von Denk- und Urteilsprozesse: Man kann einer Vp einreden, dass die Nummer 5 nicht existiert. Wenn sie dann 1 von 6 abziehen soll, dann antwortet sie vielleicht "9".
Veränderung emotionale Prozesse: Suggestionen können eine Vp daran hindern, in Situationen, die normalerweise starke Gefühle hervorrufen würden, Emotionen zu empfinden, oder sie können starke Emotionen auslösen, obwohl kein echter Reiz dafür vorhanden ist.
Posthypnotischen Effekte: Während der Hypnose kann der Vp suggeriert werden, ein bestimmtes Signal werde später, wenn sie wieder im normalen Bewusstseinszustand ist, ein bestimmtes Verhalten auslösen. Die Vp wird dann aus dem hypnotischen Zustand aufgeweckt, später wird ihm das Signal gegeben und daraufhin tritt das suggerierte Verhalten oder Erlebnis ein. Der Betreffende mag sich bewusst sein, etwas Ungewöhnliches zu tun oder nicht.
Ein Beispiel: In der Hypnose wird jemandem gesagt, dass er später, wenn er wieder im Normalzustand ist, das Fenster öffnen wird, wenn der Hypnotiseur sich am Ohr kratzt. Und bei diesem Signal tut die Vp genau das, obwohl er nicht mehr in Hypnose ist. Wenn man ihn nach einer Erklärung für sein Handeln fragt, wird er beispielsweise antworten: "Es ist ziemlich heiß hier drinnen, nicht?" Er wird sich keiner Verbindung zwischen dem Signal des Hypnotiseurs und seinem Öffnen des Fensters bewusst sein, insbesondere, wenn er den Auftrag erhalten hat, sich an die posthypnotische Suggestion nicht zu erinnern.
5. Gipfelerlebnisse und meditative Zustände

Meditation und Bewusstseinszustände
Man unterscheidet zwei Grundformen der Meditation, die verschiedenen Techniken zugrundeliegen: Konzentrative (oder restriktive) Meditation und öffnende (oder erweiternde) Meditation.
Die konzentrative Meditation versucht den Meditierenden in der Entwicklung einer Bewusstseinskonzentration auf einen Punkt zu schulen, und zwar, indem die Aufmerksamkeit lange Zeit hindurch auf ein einziges Objekt beschränkt wird. Diese Form der Konzentration ist fast unmöglich in unserem normalen Bewusstseinszustand, weil Gedanken und Gefühle spontan von einem Ding zum anderen wandern.
Die konzentrative Meditation führt zu einem veränderten Bewusstseinszustand, der von Eingeweihten in Begriffen wie Klarheit, "Leere" oder "Hohlheit" beschrieben wird.
Die entgegengesetzte Art von Meditation, die öffnende Meditation, erfordert keine intensive Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Objekt. Statt dessen wird ein Zustand freischwebender Wachheit angestrebt.
6. Halluzinogene

= bewusstseinsverändernde Drogen
Marihuanaintoxikation
Marihuana ist die Bezeichnung, die in Amerika gewöhnlich für verschiedene Präparate aus den Blättern oder Blüten der indischen Hanfpflanze Cannabis sativa verwendet wird; in Europa ist der Begriff Haschisch gebräuchlicher. Haschisch hat auch noch viele andere Namen wie "Grass" und "Pot". Die meisten dieser Präparate werden geraucht, aber manchmal auch gegessen.
Das wichtigste aktive Ingrediens von Marihuana ist eine chemische Substanz namens Tetrahydrokannabinol (THC).
Die unmittelbarste Wirkung ist ein vorübergehendes Gefühl der Unruhe, das aber fast immer nach wenigen Minuten verschwindet. Es folgt dann ein Gefühl größerer Entspannung und geistiger Beruhigung. Daran schließt sich eine "Steigerung der Sinneseindrücke".
Diese scheinbare Veränderung schließt eine größere Sensibilität gegenüber den Äußerungen anderer Menschen und ihrem Verhalten und das allgemeine Gefühl ein, bei allen Aufgaben, die man in Angriff nimmt, effizienter zu sein, besser imstande, sich auf diese zu konzentrieren und sie zu meistern. In diesem mittleren Rauschzustand berichten viele erfahrene Benutzer auch über zahlreiche spontane "Einsichten" in ihr eigenes Seelenleben.
Bei starkem Rauschzustand scheint die Zeit viel langsamer zu vergehen. Bildhafte Vorstellungen und Phantasien sind intensiviert, und in einem sehr fortgeschrittenen Stadium kann der Benutzer tatsächlich halluzinieren, obwohl er sich im allgemeinen bewusst ist, dass es sich um eine Halluzination und nicht um eine reale Wahrnehmung handelt. Die anfänglichen Gefühle der Konzentration und Effizienz werden nunmehr vom Eindruck der Ineffizienz und vom Dahintreiben der Denkvorgänge abgelöst.
LSD (Lysergsäurediäthylamid): Eine psychedelische Droge
Der Begriff psychedelisch kommt vom lateinischen psyche ("Seele") und dem griechischen delos ("klar sichtbar"). Er wurde von dem Arzt Humphrey Osmond geprägt, womit er sagen wollte, dass bestimmte Drogen "die Seele sichtbar" machen, das heißt, Aspekte des Bewusstseins offenbaren, die gewöhnlich nicht sichtbar sind.
Es ist eine synthetische Droge. Sie wird als Wahnsinnsdroge bezeichnet, stark verdünnt. Sie führt zu psychischer Abhängigkeit, kann Horrortrips auslösen und zu flash back führen.

Meskalin
Hergestellt aus mexikanischen Kakteen, macht willenlos und führt zu intensiver Farbwahrnehmung.

 
 

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