Welche Organe können von allergischen Erscheinungen betroffen werden?
Eine einzige Substanz kann Allergien an verschiedenen Organen verursachen. So kann Hausstaub an ein- und derselben Person Heuschnupfen und Asthma hervorrufen. Bei einem anderen Patienten würde der Hausstaub sogenanntes Heufieber ((Überempfindlichkeitsreaktion vom Soforttyp) bewirken, und Graspollen würden zu Asthma führen.
Allergien der Atemwege manifestieren sich vor allem in Asthma, Bronchitis und Hustenanfällen, die auf die üblichen Hustenmittel nicht gut ansprechen.
Allergische Erscheinungen an der Nasenschleimhaut bewirken die Sekretion eines dünnen, wässrigen Schleims, verstopfte Luftwege, Niesanfälle etc.
Hautallergien zeigen sich in verschiedenen Formen. Bekannt ist der sogenannte Nesselausschlag.
Allergische Symtome am Auge sind u.a. Entzündungen der Bindehäute.
Der Gehörgang kann ebenfalls allergisch reagieren. An der Haut der Ohrmuschel kann es durch Kontakte mit allergieauslösenden Substanzen zu Ausschlägen kommen.
Es gibt außerdem Allergien am ZNS, welche sich in Form von Kopfschmerzen, Migräne, großer Ermüdung auswirken können.
Wie kann festgestellt werden, ob eine Allergie durch irgendwelche Substanzen in der eigenen Wohnung hervorgerufen wird?
Es ist wichtig zu beobachten in welcher Umgebung man mit Beschwerden zu kämpfen hat. Treten die Beschwerden im Winter, wenn man häufiger zu Hause ist öfter auf, dann könnte die Wohnungsumgebung dafür verantwortlich sein. Eine solche Feststellung kann dadurch bestärkt werden, wenn man sich außerhalb des Wohnortes wohler fühlt.
Wann liegt eine Nahrungmittelallergie vor?
Treten die Symptome unabhängig von der Jahreszeit, vom Aufenthaltsort und ohne jeden Bezug seiner Tätigkeit auf, so könnte eine Nahrungsmittelallergie vorliegen.
Können durch eine bestimmte Diät die allergischen Beschwerden eines Patienten vollkommen verschwinden?
Dies ist nur dann möglich wenn es sich um eine sicher festgestellte Nahrungsmittelallergie handelt. Es ist wahrscheinlich, dass die Beschwerden verschwinden, lässt man das auslösende Nahrungsmittel weg. (Näheres folgt)
Inwieweit sind allergische Erscheinungen von der Menge der allergisierenden Substanz abhängig?
Dazu ein Beispiel:
Angenommen man ist gegen Graspollen allergisch, hat aber keine Beschwerden wenn sich nur wenig Blütenstaubkörner in der Luft befinden. Wenn aber mehr davon in der Luft sind kommt es zu allergischen Erscheinungen. Jemand, der gegen Blütenstaub allergisch ist hat eine bestimmte Reizschwelle für diese Pollenart. Es kommt nur zu Symptomen, wenn diese Reizschwelle überschritten wird.
Ein anderes Beispiel ist das der Haustiere:
Wenn ein frisch gebadeter Hund fast keine Hautschuppen oder Haare verliert, dann werden keine allergischen Symptome ausgelöst. Verliert der Hund aber schuppen und Haare kommt es viel leichter zu allergischen Reaktionen.
Folgend kann man sagen, dass die Menge der Substanz schon ausschlaggebend ist, ob man allergisch reagiert oder nicht.
Ändern sich allergische Erscheinungen im Laufe des Alters?
Die Erscheinungen können sich mit dem Lebensalter ändern. Das Organ, an denen sich die Symptome bemerkbar machen, kann wechseln. Das gleiche gilt auch für die auslösende Substanz.
Ist es möglich, dass sich Allergien von selber "verlieren"?
Dies ist theoretisch möglich, doch bleiben immer gewisse Beschwerden bestehen. Manche Personen glauben, dass ihre Beschwerden einfach so verschwunden seien. In Wirklichkeit ist das aber oft darauf zurückzuführen, dass sie den allergieauslösenden Substanzen nicht mehr ausgesetzt waren- etwa nach einem Wohnungswechsel.
Wie stark wird eine Familie betroffen, wenn ein Mitglied an Allergie leidet?
Das normale Familienleben kann durch einen Allergiker stark gestört werden. Speziell Kleinkinder werden verärgert, wenn sie wegen eines Allergikers in der Familie gewisse Dinge, wie z.B. ein Haustier nicht besitzen dürfen.
Probleme treten auch bei Geschwistern auf, wobei aber nur ein Kind allergisch ist. Es wird beobachtet, dass das Kind mit Allergie oftmals bevorzugt wird und das andere folglich neidisch ist. Es kann für Eltern sehr schwierig werden gerecht zu bleiben, so dass es zu keinen Streitereien kommt. Allgemein sollten kranke Kinder in der Familie nicht anders behandelt werden als gesunde, da es auch oft vorkommt, dass das Kranke die Situation ausnützt und sich zu einem kleinen "Haustyrannen" entwickelt.
Können sich Allergien emotionell auswirken?
Allergien können zu nervösen Spannungen, Überaktivität, Müdigkeit, Depression und Stimmungsschwankungen führen. Allergien der Haut, der Nase und allergisches Asthma können den Schlaf stören und damit Verstimmungen hervorrufen. Ein ausgeglichener und freundlicher Mensch kann bei dem Einsetzen allergischer Symptome zu einer schwierigen Person werden.
Was ist vorzuziehen: Eine klinische oder privatärztliche Behandlung?
Dies hängt vom behandelten Arzt ab. Der Arzt sollte sich möglichst speziell mit Allergiefragen befasst haben. Wenn dies nicht der Fall ist, dann wäre eine Spezialabteilung im Spital für allergische Erkrankungen zu empfehlen.
Antihistaminika
Es handelt sich dabei um Arzneimittel, welche z.B. die allergischen Erscheinungen an der Nasenschleimhaut, an der Bindehaut der Augen und an der Haut verhindern oder vermindern. Es ist mit ihnen auch eine Verminderung des Juckreizes bei Nesselsucht und bei Ekzemen möglich. Sie können jedoch bei manchen Patienten wirkungslos sein. Außerdem ist mit Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit und Benommenheit zu rechnen.
Gibt es heutzutage mehr Allergien als früher?
Die Antwort auf diese Frage lautet ja und wird darauf zurückgeführt, dass wir heutzutage mehr allergieauslösenden Substanzen ausgesetzt sind als in früheren Zeiten. So haben zum Beispiel Nahrungsmittelzusätze verschiedenster Art stark zugenommen; Zusätze, die vor 30-40 Jahren nicht üblich waren und die zu Allergien führen könnten.
Ein weiterer Faktor ist auch die Luftverschmutzung, die in den letzten Jahren leider auch erheblich zugenommen hat und zur Ausbildung von Allergien beitragen könnte.
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