Da es in Deutschland die Schulpflicht für jedes Kind gibt und das Fach Sport vom ersten bis zum dreizehnten Schuljahr erteilt wird, müssen/dürfen alle Sechs- bis Sechzehnjährigen bzw. Achtzehnjährigen daran teilnehmen - nach einem vom Kultusministerium festgelegten Curriculum. Dieser Plan gibt vor, was gelernt, was im Fach Sport behandelt werden muss, lässt aber auch Spielräume für die jeweiligen Entscheidungen der Lehrer. Am Ende eines Halbjahres werden die Leistungen der Schüler vom Lehrer benotet. Hierdurch entsteht ein gewisser Druck auf die Schüler, gute Leistungen zu erbringen wie bei jedem anderen Schulfach auch. Diesen Leistungsdruck bzw. eine Form der Benotung für erbrachte Leistung gibt es im Breitensport nicht. Dort setzt sich der einzelne Sportler womöglich selber unter Druck, weil er seine Leistungen verbessern möchte, oder aber er fühlt sich vielleicht durch die Gruppe, mit der er trainiert, und ihrem Können unter Druck gesetzt. Meines Erachtens kann es im Breitensport aber immer nur um den Gedanken der Motivierung zum Sport, um die Anleitung zur Steigerung der je individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten gehen. Vom Trainer darf kein Druck ausgehen!
Im Schulsport geht es neben den Leistungen auch um das \"soziale Miteinander\". Wer in diesem Unterrichtsfach nur auf sich selber achtet, keine Rücksicht auf seine Mitmenschen nimmt und sich den Bedingungen der Gruppe nicht anpassen kann, wird im Schulsport höchstens einen \"halben Blumentopf\" gewinnen. Der Schulsport hat den Auftrag, bewusste Werteentwicklung und moralische Kompetenz zu fördern. Er soll die eigentliche Idee des Sports zu einer konkreten Wirklichkeit im (sportlichen) Leben machen und sie nicht durch sportfremde Ideen verändern oder gar ersetzen.
Der Schulsport darf nicht beeinflusst werden durch Sponsoren, die Medien und die Politik. Unfairness, Erfolgssucht, Professionalisierung, Doping und ein gebrochenes Regelwerk haben im Schulsport nichts zu suchen; die Lehrer müssen negative Einflüsse sofort im Keim ersticken. Ihr Ziel muss sein, Kinder durch den Sport zu fairen, gerechten, verantwortungsbewussten Mitmenschen zu erziehen.
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