Eigenschaften
Kohlendioxid (CO2) ist ein farbloses, unbrennbares, geschmackloses und geruchloses Gas, das unter Normalbedingungen bei -78,5°C fest wird, ohne vorher als Flüssigkeit aufzutreten. Kohlendioxid ist 1,5 mal schwerer als Luft und kann sich in geschlossenen Räumen am Boden anlagern. Der Anteil in der Atmosphäre beträgt 0,035%.
Entstehung
Kohlendioxid entsteht u.a. bei der vollständigen Verbrennung kohlenstoffhaltiger Brennstoffe und bei der alkoholischen Gärung. Im sogenannten "Kohlenstoff-Kreislauf\" der Erde entsteht Kohlendioxid bei der Atmung von tierischen Organismen. Mit Hilfe von Sonnenlicht wird in den Pflanzen CO2 in Sauerstoff und Kohlenstoff zerlegt (Photosynthese), der Sauerstoff wird an die Umwelt abgegeben. In diesem wichtigen Naturkreislauf wird Kohlenstoff zwischen Luft, Boden und Meeren transportiert.
Problematisch sind die Folgen von zusätzlichen Kohlendioxidkonzentrationen, wie sie durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe (Kohle, Erdöl, Erdgas) und die Brandrodungen tropischer Regenwälder hervorgerufen werden. CO2 ist nämlich das maßgebliche Endprodukt jedes Verbrennungspozesses, es trägt am meisten zum anthropogenen Treibhauseffekt bei. Der natürliche Kreislauf wird gestört und die Stabilität des Weltklimas gefährdet.
Dieses Gleichgewicht wird durch die Menschen zunehmend gestört. Inzwischen dringen in aller Welt jährlich mehr als 20 Milliarden Tonnen CO2 aus den Schornsteinen von Wohnhäusern, Fabriken und Kraftwerken, werden von Automotoren und Flugzeugdüsen ausgestoßen. Was wir verfeuern, ist organische Substanz, die im Laufe von einigen hundert Millionen Jahren aus den natürlichen Kreisläufen ausgeschieden war. Statt völlig zu verwesen, hatte sie sich allmählich in Kohle, Erdöl und Erdgas verwandelt. Beim Verbrennen verbindet sich jedes Kohlenstoff-Atom in diesen Energieträgern mit zwei Sauerstoff-Atomen zu Kohlendioxid. Aus jeder Tonne hochwertiger Steinkohle beispielsweise, die 90 Prozent Kohlenstoff enthält, entstehen so 3,3 Tonnen Kohlendioxid.
Weitere zwei bis vier Milliarden Tonnen CO2 gelangen jährlich - grob geschätzt - durch Abholzen und Abbrennen von Wäldern in die Atmosphäre, vor allem bei der Vernichtung tropischer Regenwälder. Die Angaben über das Ausmaß der Zerstörung gehen noch immer weit auseinander. Nach globalen Zusammenfassungen, die Jahre zurückliegen und kaum noch den letzten Stand widerspiegeln dürften, wurden in den Tropen von 1975 bis 1980 jährlich zwischen 205000 und 789000 Quadratkilometer Wald gerodet. Das entspricht im Extremfall einer Fläche, die über dreimal so groß ist wie die Bundesrepublik Deutschland. Neue Schätzungen für das brasilianische Amazonasgebiet anhand von Satellitenaufnahmen ergaben, daß dort allein 1987 rund 200000 Quadratkilometer Wald dem Feuer zum Opfer fielen.
In ihrem unbedachten Tatendrang hat die Menschheit noch Glück gehabt, daß nicht alles von ihr in die Luft gelassene Kohlendioxid in der Atmosphäre hängengeblieben ist. Rund die Hälfte haben die Ozeane bislang in ihrer Mischungsschicht an der Oberfläche gelöst. Das Aufnahmevermögen dieser im Durchschnitt nur wenige hundert Meter mächtigen erwärmten Schicht ist jedoch begrenzt. Ein Speicher für Jahrtausende wären die gewaltigen Massen kaIten Wassers darunter, in denen sich Kohlendioxid weitaus besser löst als in warmem Wasser. 130000 Milliarden Tonnen CO2 könnten dort, rein rechnerisch, untergebracht werden. Doch gelangt nur sehr langsam CO2 aus der Atmosphäre und der Mischungsschicht ins kalte Tiefenwasser. Nach den Berechnungen der Experten wird die Atmosphäre in weniger als hundert Jahren doppelt soviel Kohlendioxid enthalten wie um 1800 - sofern nicht entschlossen gegengesteuert wird.
In Österreich haben sich, wie in anderen Industriestaaten, die CO2-Emissionen seit den 50er Jahren verdoppelt. Die Hauptverursacher sind der Verkehr mit 31%, gefolgt von Kleinverbrauchern (22%) und der Stromerzeugung (15%).
Im Laufe der letzten Jahre wurden auf verschiedenen internationalen Konferenzen Resolutionen zur Reduktion des Kohlendioxidproblems verabschiedet. Dennoch reichen global gesehen die bisherigen Maßnahmen nicht aus, um dieser negativen Entwicklung Einhalt zu gebieten. Sinnvolle Maßnahmen zur Reduzierung von CO2-Emissionen sind z.B. der Einsatz erneuerbarer Energiequellen und innovativere Verkehrskonzepte.
Um weitere Entwicklungstrends besser abschätzen zu können, wurden vom "Intergovernmental Panel of Climate Change (IPCC)\" sechs verschiedene Szenarien untersucht, die auf Annahmen über die Entwicklung zeitlicher Parameter wie Weltbevölkerung, Weltwirtschaft, verfügbare Energiereserven, technologische Fortschritte, Landnutzung etc. beruhen. Bei keinen der Szenarien kann ein Rückgang oder eine Stabilisierung der CO2-Emissionen erwartet werden. Um eine Stabilisierung auf dem heutigen CO2-Niveau zu erreichen, müßten ab sofort weltweit die CO2-Emissionen auf weniger als ein Fünftel des derzeitigen Wertes reduziert werden.
Internationale Klimakongresse tagen in immer kürzeren Zeitabständen und enden fast regelmäßig mit dringlichen Appellen. Im Juni 1988 forderte die Weltkonferenz "The Changing Atmosphere" in Toronto, die Emissionen an Kohlendioxid bis zum Jahr 2005 weltweit um 20 Prozent und bis zur Mitte des nächsten Jahrhunderts um mindestens 50 Prozent zu senken. Fünf Monate darauf hielt der Kongreß "Climate and Development" in Hamburg 30 Prozent CO2-Reduktion bis zum Jahr 2000 und 50 Prozent schon bis 2015 für notwendig.
DOCH SELTSAM: Die von den Experten weltweit prophezeite Klimakatastrophe findet in der Öffentlichkeit wenig Interesse.
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