In Biogasanlagen wird hauptsächlich Gülle von Viehhaltung eingesetzt. Es können auch andere in der Landwirtschaft anfallende organische Abfälle zugesetzt werden. Unter Luftabschluss entsteht durch anaerobe Gärung bei etwa 35°c ein methanhaltiges Gas, das direkt zur Heizung und zum Kochen eingesetzt werden kann. Dieses Gemisch kann auch in einem Blockheizwerk verbrannt werden, wobei rund ein drittel der freiwerdenden Energie als Strom und übrigen zwei Drittel als Wärme genutzt werden. Über ein Nahwärmesystem wird die thermische Energie für die Beheizung von Wohnhäusern, Ställen oder anderen Gebäuden eingesetzt. Das alles ist eine Alternative und Technologie zur Umwandlung schwer verwertbarer Abfälle in wertvolle Naturdünger. Auch für die Landwirtschaft ist di e Biogaserzeugung aus folgenden Gründen interessant:
Die selbst erzeugte Energie hilft die Betriebskosten zu senken
Durch das Stromeinspeisungsgesetz vom 14.12.1990 kann ein zusätzliches Einkommen erzielt werden, da die Energieversorgungsunternehmen verpflichtet sind, Strom aus regenerativen Energiequellen in unbegrenzter Menge abzunehmen und mit einem höheren Tarif zu entgelten.
Die Entwicklung von Biogasanlagen hat enorme Fortschritte gemacht, so dass auch kleinere Anlagen rentabel betrieben werden können.
Durch Co-Fermentation, das heißt die Verwertung organischer Reststoffe, z.B. aus der Ernährungsindustrie, kann durch die Leistungssteigerung und durch zu erzielende Entsorgungsentgelte die Wirtschaftlichkeit der Anlagen weiter verbessert werden.
Durch die Möglichkeit der Entsorgung von Hausabwässern über eine Biogasanlage lässt sich manchmal ein teurer Kanalanschluss umgehen.
Gülleverbessernde Nebeneffekte sind oft der Auslöser für den Bau einer Biogasanlage:
-ausgefaulte Gülle ist weniger geruchsintensiv
- vergorene Gülle ist homogener und fließfähiger als unbehandelte
- Biogas-Gülle lässt sich gezielter dosieren (Schleppschlauchtechnik)
- Mikroben, Unkrautsamen und Keime werden durch die chemischen
Prozesse im Faulbehälter weitgehend inaktiviert, wodurch der
Pflanzenschutzmittelaufwand reduziert werden kann.
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