Ein Kreisel hat grundsätzlich die Möglichkeit, sich um drei Achsen zu bewegen. Diese Bewegungsmöglichkeiten des Kreisels werden als \'Freiheitsgrade des Kreisels\' bezeichnet.
Kann sich ein Kreisel nur um seine fest gelagerte Rotationsachse drehen, so besitzt er nur einen Freiheitsgrad und kann daher nicht präzedieren. Diese Aufhängung, die nur einen Freiheitsgrad bietet, wird in den Kreiselinstrumenten des Flugzeugs nicht angewendet.
Im Wendezeiger wird ein Kreisel mit zwei Freiheitsgraden für die Anzeige der Drehgeschwindigkeit im Kurvenflug benutzt. Dabei ist die Rotationsachse des Kreisels in einem sogenannten \'Kardanrahmen\' gelagert, der um eine zweite Achse drehbar ist. Dadurch ist der Kreisel in der Lage, bei äußerer Krafteinwirkung zu präzedieren. Diese Aufhängung wird als \'halbkardanische Aufhängung\' bezeichnet.
Im künstlichen Horizont und im Kurskreisel werden Kreisel benötigt, die drei Freiheitsgrade haben und ihre Lage im Raum während des Fluges beibehalten. Dabei wird die Aufhängung um einen zweiten Kardanrahmen ergänzt, der um eine 3. Achse drehbar ist. Diese Art der Aufhängung wird \'vollkardanische Aufhängung\' genannt.
|