In jüngerer Zeit ergab sich aus dem besseren Verständnis der atomaren Ursprünge des Magnetismus die Entdeckung anderer Möglichkeiten, nach denen sich magnetische Momente ordnen können. Bei antiferromagnetischen Stoffen stellen sich die Magnetmomente antiparallel ein. Analog zur Curietemperatur verschwindet oberhalb der so genannten Néeltemperatur die antiferromagnetische Ordnung.
Inzwischen sind noch weitere, kompliziertere atomare Anordnungen magnetischer Momente bekannt. Ferrimagnetische Substanzen haben mindestens zwei unterschiedliche Magnetmomente, die zueinander antiparallel orientiert sind. Weil sie dem Betrag nach unterschiedlich sind, verbleibt ein gewisses Nettomoment, im Gegensatz zu Antiferromagneten, bei denen sich die magnetischen Momente gegenseitig aufheben. Interessanterweise ist Magnetit eher ein Ferrimagnet als ein Ferromagnet: Zwei verschiedene Arten von Eisenionen mit unterschiedlichen magnetischen Momenten sind in diesem Material vorhanden. Sogar noch kompliziertere Anordnungen sind bekannt, bei denen die Magnetmomente spiralenförmig gruppiert sind. Untersuchungen an diesen Anordnungen konnten Aufschluss über die Wechselwirkungen zwischen magnetischen Momenten in Festkörpern geben.
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