Der Erfolg der italienischen Oper in Paris ab 1640 regte einheimische Musiker an , es den Italienern gleichzutun. 1650 erschien "Les Amours d`Apollon et de Daphne" von Charles Assoucy. Wichtiger war die 1671 aufgeführte Oper "Pormon" von Robert Cambert ( um 1628-16777). Viele erfolgreiche französische Opern über Stoffe der griechischen Sagenwelt schrieb Giovanni Battista Lulli. Er stammt aus Florenz und soll der Sohn eines Müllers gewesen sein. Durch einen Mönch erhielt er seine erste musikalische Ausbildung. Aufgefallen ist er erstmals durch sein Violinspiel, dadurch kam er bald an den königlichen Hof und begann vorerst Ballettmusik zu komponieren. Zusammen mit Philippe Quinault schrieb er dann Opern wie zum Beispiel "Cadmus et Hermione" (1673).
Merkmale der neuen französischen Oper sind die Einschränkung des Ziergesanges bei gleichzeitiger Ausweitung des Chors, der festlichen Aufmärsche und Tanzszenen, wodurch eine gewisse Annäherung an das höfische Ballett erzielt wurde.
Jean- Philippe Rameau studierte die italienische Kompositionsweise. Seine Musik war insofern von Bedeutung, da sie durch neue harmonische Erfindungen gekennzeichnet war und er verstärkte die Rolle des Orchesters in der Oper.
Neben der Tragedie lyrique entwickelte sich in Frankreich auch die Opera comique als "bürgerliches Musiktheater".
Die Einführung der italienischen Oper in Frankreich ging nicht ohne Widerstände vor sich. Anhänger der italienischen und Anhänger der französischen Oper hatten Auseinandersetzungen und es kam zum sogenannten Buffonistenstreit.
Die Opera comique in Frankreich entwickelte sich daher zur sogenannten "Revolutionsoper- oder Schreckensoper", deren Handlung vielfach mit der Rettung einer Hauptperson vor den Schrecken der Französischen Revolution endete. Beethoven schuf mit seinem "Fidelio" das Musterbeispiel einer solchen Schreckensoper.
|