Die ersten Schritte zu einem österreichischen Staatsvertrag gingen von Großbritannien aus. Im Frühjahr 1943 verfaßte Geoffrey W. Harrison, ein Berufsdiplomat, ein Memorandum mit dem Titel "Die Zukunft Österreichs". In diesem Dokument untersuchte Harrison mögliche Lösungen der "österreichischen Frage". Am 16. Juni 1943 fand im Kriegskabinett unter dem Vorsitz von Sir Winston Churchill eine Beratung über die Österreichfrage statt. Darin fand Harrisons vierter Lösungsvorschlag - die Einbeziehung Österreichs in eine mittel- oder osteuropäische Konföderation - den größten Anklang. Churchill wollte damit vor allem einen Ersatz für die österreichisch-ungarische Monarchie schaffen. Das Kriegskabinett beauftragte den Außenminister Anthony Eden damit, das Ergebnis der Beratung zur Grundlage der Österreichpolitik zu machen.
Am 20. Juni 1943 entwarf Harrison eine Erklärung, die den Widerstand gegen Deutschland in Österreich stärken sollte. Die Stärke eben dieses Widerstandes sollte sich nach dem Krieg auf die Behandlung Österreichs auswirken. Dies war der Ursprung der sogenannten "Verantwortlichkeitsklausel", die erst am Vorabend der Unterzeichnung endgültig aus dem Staatsvertrag entfernt wurde.
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