1.1.Diokletian
war ein Soldat. Nachdem Kaiser Numerianus durch eine militärische Verschwörung ermordet worden war, machte ihn das Militär zum Kaiser. Den Bruder Numerianus' schlug Diokletian am Margos und ließ ihn ermorden.
1.2.Tetrarchie
Diokletian hatte alle Probleme der Welt: Er schlug sich mit Usurpatoren, den Barbaren, den Alemannen und den Persern herum und wollte außerdem eine Verteidigungslinie an der Donaugrenze ziehen. Das alles war zu viel für ihn. Aber er hatte eine Idee, die das Leben der Römer noch ein paar Jahrhunderte bestimmen sollte: die Tetrarchie. Was ist das? Man nehme seinen eigenen Nachfolger, in diesem Fall Maximianus, und ernenne ihn zum Mitregenten. Das wäre ja noch nichts besonderes. Es gab schon öfters zwei Herrscher im Reich. Aber Diokletian ernannte gleichzeitig zwei Nachfolger (Galerius und Constantius I. Chlorus).
Dieses System, das noch immer unter der Führung Diokletians stand, zeigte auch bald Erfolge: Usurpatoren wurden besiegt und die Alemannen zurückgeschlagen. Diokletian, der für den Osten des Reiches zuständig war, besiegte das Perserreich und schloß kurz darauf alle Grenzübergänge zwischen Perserreich und Römerreich außer bei Nisibis. So konnte er alle möglichen persisch-römische Kontakte kontrollieren.
1.3.Reformzeit
Während seiner Regierungszeit führte Diokletian zahlreiche Reformen durch:
Militärreform: die Zahl der Legionen und Reiterkorps wurden erhöht, die kaiserliche Garde wurde enorm vergrößert, die Zahl der "Duces" und der "Vorsteher der Grenzabscnitte" wurde erhöht, Das Reich wurde in 4 Präfekturen und 12 Diözesen aufgegliedert.
Steuerreform:Die Hauptsteuer wurde nun an Größe und Ertrag des Bodens als auch an Sklaven- und Zugviehbestand gemessen. Zum ersten Mal hatte das römische Reich einen richtigen Staatshaushalt.
Stabilisierung des Geldwertes: neue Münze (Pollis), Schaffung von Prägewerkstätten, Silber-Gold-Relation wurde festgelegt, alexandrinische Drachme wurde abgeschafft, Höchstpreisedikt
Das Ziel war eine Welt stabiler Preise, in der sich in den gegenseitigen wirtschaftlichen Beziehungen der Untertanen, der Städte, der Provinzen und des ganzen Reichskörpers nicht Unvorhergesehenes ereignen sollte. Dies war großartig aber illusorisch. Die Probleme kamen bald. Die Provinzen waren von ihrer Lage unterschiedlich begünstigt. So entwickelte sich die Wirtschaft in jeder Provinz anders. Die Folge waren verschiedene Preise. Der Regierung fehlten die Mittel, um in die Wirtschaft einzugreifen und auch die Voraussetzungen für eine einheitliche Preisregelung waren nicht gegeben. Das neue System brach zusammen.
1.4.Christenverfolgung
Diokletian suchte nach irgendeinem Sündenbock und stieß auf das Christentum, das sich in dieser Zeit immer weiter ausbreitete. 303 gab Diokletian den Befehl zur Christenverfolgung. Bei dieser traten vier Verfolgungsedikte in Kraft: der erste richtete sich gegen den christlichen Gottesdienst, drei weitere Edikte richteten sich gegen die Geistlichkeit und verlangten schließlich auch von allen Gläubigen unter Androhung von Gefängnis und Tod die Abkehr von ihrem Glauben.
1.5.Rücktritt Diokletians und Maximians
305 treten Diokletian und Maximian zurück. Maximian mußte von Diokletian allerdings gezwungen werden. Neue Augusti wurden Galerius und Constantius. Ihre Nachfolger waren Severus und Maximinus Daia. Allerdings hielt dieses System nicht lange. Diokletians Feinde, wie zum Beispiel Maximianus, der eigentlich nicht zurücktreten wollte, warteten nur auf eine Gelegenheit Diokletian irgendwie Schaden zuzufügen und wieder an die Macht zu kommen.
1.6.Erbrecht - Die Probleme der Tetrarchie
Diese Gelegenheit ergab sich 306 als Constantius starb. Sein Sohn Konstantin übernahm kurzerhand den Titel seines Vaters, ohne vorher den Titel des Caesarenamtes inne zu haben. Diese etwas wirre Situation nutzte Maxentius, der Sohn des Maximian, der voll und ganz auf die Hilfe seines Vaters vertrauen konnte, aus, um in Rom die Macht an sich zu reißen. Er legt sich auch kurz darauf den Titel Augustus zu. Um die Tetrarchie reibungslos ablaufen zu lassen hätten die Tetrarchen entweder keine Söhne haben dürfen oder diese auf ihr Erbrecht verzichten müssen.
1.7.Eine Tabelle zur besseren Übersicht:
(Diokletian legte besonders viel Wert auf seine angebliche Abstammung vom obersten Gott Iuppiter. Der Mitregent sollte auch von göttlicher Abstammung sein. Also einigte man sich auf eine Verwandtschaft mit Herkules, einem Sohn Iuppiters. Daher auch die Ausdrücke "Iovis" und "Herculis")
Iovis (für Osten zuständig) Herculis (für Westen zuständig)
Augusti: Diokletian Maximian
Caesares: Galerius Constantius
305 treten Diokletian und Maximian zurück Galerius und Constantius werden Augusti
Augusti: Galerius Constantius
Caesares: Severus Maximinus Daia
306 stirbt Constantius, dessen Sohn Konstantin seinen Titel übernimmt.
Augusti: Galerius Konstantin
Caesares: Severus Maximinus Daia
306 ergreift Maxentius in Rom die Macht und nennt sich auch bald Augustus.
Augusti: Galerius Konstantin + Maxentius
Caesares: Severus Maximinus Daia
307 berufen Diokletian und Galerius eine Kaiserkonferenz ein um Maximins Bemühungen, wieder an die Macht zu kommen, zunichte zu machen. Dabei beschließen sie:
Augusti: Galerius Licinius (Gefolgsmann Diokletians) + Maxentius
Caesares Konstantin Maximinus Daia
In dem selbem Jahr sicherte Maxentius das Ende der Christenverfolgung im Westen.
Die Caesares bekamen noch den Sondertitel: Söhne der Augusti. Dies sollte die Entscheidung Diokletians für Konstantin und Maximian, die sich erhofft hatten Augusti zu werden, mildern. Doch die beiden waren unzufrieden. Vor allem Maximinus Daia. Er legt sich schon kurz darauf den Titel Augustus zu.
Augusti: Galerius Licinius + Maxentius, Daia
Caesares: Konstantin ---
311 starb Galerius, der davor noch die Christenverfolgung im Osten beendet hatte. Daia, der älteste der Augusti ernennt keine Caesares mehr. Nun regierten vier Augusti doch kann man nicht mehr von einer Tetrarchie sprechen, da es vier Augusti aber keinen einzigen Caesar gab.
Augusti: Konstantin Licinius + Maxentius, Daia
Caesares: keine
Konstantin nannte sich schon bald "der größte der Augusti". Das heißt, wie Diokletian, als alleiniger Gesetzgeber.
1.8.Konstantin und die christliche Kirche
Konstantin gab sich schon bald als Befürworter der christlichen Kirche aus. Der Glaube spielte dabei nur eine sehr kleine Rolle. Viel bedeutender war die Tatsache, daß einflußreiche Kreise in Afrika Christen waren und so gewonnen werden mußten. Nach seinem Sieg über Maxentius an der Milvischen Brücke (312) wurde ihm zu Ehren vom Senat ein Triumphbogen in Rom errichtet (315).
In seinem Toleranzedikt von 313 gab Konstantin der christlichen Kirche alle 303 beschlagnahmten Besitztümer zurück, alle Geistlichen wurden der bischöflichen Gerichtsbarkeit unterstellt, Bischöfe durften in Zivilstreitigkeiten Urteile fällen und Konstantin führte die gesetzliche Sonntagsruhe ein.
Bischof Eusebius, ein Arianer, meinte, Konstantin sei nicht auf Grund eines Geburtsrechts Kaiser sondern "von Gottes Gnaden". Licinius, der als einziger noch immer an die tetrarchische Ordnung Diokletians glaubte, wurde die Schuld an dem Untergang der Tetrarchie gegeben und von Konstantin 324 bei Adrianopel und Chrysopolis besiegt.
1.9.Konzil von Nicaea
In dem Konzil von Nicaea, das zur Schlichtung des Arianischen Streits einberufen wurde (325), ist das Nicaenische Glaubensbekenntnis, das gegen den Arianismus gerichtet war, festgesetzt worden.
1.10.Die neue Hauptstadt
330 verlegte er den Kaisersitz von Rom nach Konstantinopel (Byzanz). Diese sollte den Herrschern des Ostreiches als Residenz dienen.
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