Die Heilige Allianz war ausschlaggebend dafür, daß man innenpolitisch eine strenge Zensur, Eingriffe in die geistige Autonomie der Universitäten und ein weitverzweigtes Agenten- und Spitzelwesen einführte, um zu überleben auf außenpolitischer Ebene.
Das war der Aufbau des System Metternichs.
Die beiden großen Staaten Österreich und Preußen, sowie die meisten übrigen Mitglieder des Deutschen Bundes hingegen gewährten keinerlei Verfassungen, sondern ließen nur in den einzelnen Provinzen die Landstände bestehen.
Der Landesherr blieb alleiniger Träger der gesamten Staatsgewalt mit umfassendem Verordnungsrecht und bürokratischem Zentralismus.
Die Grundfreiheiten und die Menschenrechte fanden keinerlei Berücksichtigung in den Verfassungen.
Da der Wiener Kongreß auch die nationalen Vorstellungen vieler Bürger des Deutschen Bundes enttäuschte und dem Wunsch nach dem Einheitsstaat nicht gerecht werden konnte, wuchs die nationale Bewegung in Deutschland in den Jahren nach den Freiheitskämpfen.
Besonders die Studenten waren es, die an diesen Bewegungen aktiv teilnahmen. Noch im Jahre 1815 wurde in Jena die Deutsche Burschenschaft gegründet.
Diese akademische Bewegung faßte schnell fuß an vielen anderen Universitäten.
Ihre Parole war: "Ehre, Freiheit, Vaterland", mit der man das Bewußtsein der nationalen Einheit zu erwecken mochte.
Um die Erinnerung an die Reformation und zugleich an die Völkerschlacht bei Leipzig zu feiern, veranstalteten die Burschenschaften im Oktober 1817 auf der Wartburg bei Eisenachen ein Turnfest, bei dem die Studenten als Protest gegen die Unterdrückung durch Metternich die Symbole des Polizeistaates, einen Zopf, einen Korporalstock und Schriften der Restauration öffentlich verbrannten.
Metternich und viele andere Fürsten erblickten in dieser Demonstration eine große Revolutionsgefahr.
Die Vertreter der Heiligen Allianz verfaßten auf dem Kongreß zu Aachen (1818) ein Programm zur Unterdrückung der freiheitlichen Bewegungen.
Die Ermordungen eines russischen Spions durch eine Studentenbewegung, nahm Metternich zum Anlaß, auf dem Kongreß in Karlsbad (1819) strengste Maßnahmen gegen die nationalen Gruppen zu treffen.
Eine strenge Pressezensur und die Überwachung der Universitäten sollte die Vorbereitung nationaler und freiheitlicher Gedanken verhindern.
Nach dem Kongreß von Karlsbad schrieb Metternich an den badischen Gesandten am österreichischen Hof über seine Politik unter anderem:
"...... Das Ziel ist leicht zu bestimmen; in unseren Zeiten ist es nichts mehr und nichts weniger als die Aufrechterhaltung dessen, was vorhanden ist. Dies zu erreichen, ist das einzige Erhaltungsmittel; ... Dazu müssen sich daher die Anstrengungen eines jeden vereinigen sowie die Maßregeln aller derjenigen, die ein und denselben Grundsatz, ein und dasselbe Interesse miteinander verbinden. Die Brennstoffe, welche seit langer Zeit vorbereitet waren, haben sich in der Epoche von 1817 bis 1820 entflammt ......"
Metternich konnte sein System in fast allen Staaten des Deutschen Bundes durchsetzen, bis auf Westfalen und dem Rheinland, wo die fortschrittlichen Einrichtungen aus der Franzosenzeit erhalten blieben.
Durch den starren Konservatismus des Staatskanzler kommt es ständig zu innenpolitischen Krisen und schließlich zur Revolution im Jahre 1848.
Der "Kutscher Europas" glaubte, den Kampf um die Legitimität gegen alle Liberalen und revolutionären Bewegungen innerhalb und außerhalb Deutschlands im Sinne der Restauration erfolgreich führen zu können.
Besonders in Österreich stand Metternich in unversöhnlichem Gegensatz zu Nationalismus und Liberalismus, weil er sich mit Kaiser Franz I (1804-1835) darin einig war, daß beide Strömungen den Vielvölkerstaat der Habsburger gefährden.
Ein umfangreicher Polizeiapparat zur Überwachung der Untertanen war die Folge, um den absolutistischen Staat zu schützen.
Diese Kontrolle und Überwachung hatte ein grenzenloses Mißtrauen mitgebracht, selbst seinen nächsten Verwandten gegenüber.
Unter dem regierungsunfähigen Kaiser Ferdinand I (1835-1848) wurde das "Metternichsche System" noch unterdrückender empfunden.
Die nationale Bewegung im Vielvölkerstaat Österreich wurde immer stärker.
Die Folgen waren:
. Italien strebte die Loslösung des Königreiches Lombardo Venetien von Österreich an
. Tschechien und Südslawen forderten nationale Autonomie
. Ungarn verlangte weitgehende Selbständigkeit für die Länder der heiligen Stephanskrone, Ungarn, Siebenbürgen und Kroatien
Die Zeit des Vormärz von 1848, war auch durch starke soziale Spannungen geprägt:
. hohe Steuern traf besonders die Bauern
. niedrige Löhne für Arbeiter Unruhen, Plünderungen der Vororte Wiens
Die Kasematten am Spielberg in Brünn waren in der ganzen Monarchie berühmt berüchtigt. Auf Grund dieser Einschnitte der Regierung, wandte sich das Bürgertum den unpolitischen Bereichen des Lebens zu.
Seit den 20er Jahren entwickelte sich somit ein neuer Lebensabschnitt der Gesellschaft, das "Biedermeier".
Zu dieser Zeit wurden die Familien- und Freundesgeselligkeiten besonders gepflegt. Das Biedermeier wurde vor allem durch die Einfachheit geprägt, die durch die Verarmung, während der langen Kriegsjahre entstanden ist.
Die Uneinigkeiten Deutschlands verursachten eine Flucht in die deutsche Vergangenheit, in die Zeit des großen deutschen Mittelalters.
Diese zeitkritische Richtung vertrat eine Bewegung, die sich "Junges Deutschland" nannte und der vor allem eine Gruppe liberalrevolutionärer Schriftsteller angehörten.
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