\"Soweit es uns nachvollziehbar ist bzw. es in Kunst festgehalten ist....\"
Frage,wo man anfängt & aufhört ist sehr schwer
von minoischer Kultur zum 2./3. Jh. v. Chr.
minoische Kultur (Kreta) (220 - 1450 v. Chr.):
- typisch: Palast des Minos
- viele Paläste & deren Gestaltung verraten kostbar ausgestattete Bäder,Heizungsysteme ...
-->ANSPRUCHSVOLL,TECHNISCHES KÖNNEN
- Wände in Palästen: verstuckt,leuchtende Fresken,Seetiere und Stierkämpfe abgebildet & ZUSCHAUENDE HOFDAMEN UND JÜNGLINGE VON FREMDARTIGER SCHLANKHEIT BEI OPFERPROZESSIONEN abgebildet
--> HÖFISCHES LEBEN,ADELSGESELLSCHAFT
- viele Darstellung für besonderen Rang der Frau (FRAUEN WERDEN ABGEBILDET--> SELTEN) --> MUTTERRECHTLICH (Frau hat Rechte)
mykenische Kultur (Mykene,Festland) (1600 - 1200 v. Chr.)
- beeinflusst vom minoischen
DOLCHKLINGE AUS MYKENE:
- zeigt links JÄGER (besondere Rolle)
- angreifende Löwen fliehen
--> STARKE,KAMPFESFROHE MÄNNER WERDEN ABGEBILDET (dominieren diese Zeit)
ABER deutlichste Offenbarung des Menschenbildes durch Bauwerke:
- riesige Mauern aus riesengroßen Steinen (Löwentor von Mykene)
--> gewaltige zugänge zu Herrensitzen/- burgen
- großer MÄNNERSAAL --> MANN SPIELT GROßE ROLLE
geometrischer Stil (1100 - 700 v. Chr.):
- Beispiele für Kunstwerke:
- Vasen,stark von Ornamenten (Mustern) geprägt
--> Griechen sondern bewusst ihre eigene Art von fremden Völkern ab (ATTIKA am stärksten)
- einfache Formen (Quadrate,Dreiecke...) --> Menandermuster
- erste figürliche Motive stark geometrisiert
- Menschen und Tiere wurden dargestellt:
- Körper zusammen gesetzt,scharf abgegrenzte Gliedmaßen --> Gelenke betont
- keine Plastiken
- körperfeindlicher Flächenstil
- guter Sinn für Maß & Ordnung und für Proportionen und Hinordnung der teile aufs Ganze durch fremde Völker
- Architektur: Tempelbau (erste 800 v. Chr.):
--> erste Götterbilder (nicht nach streng geometrischen Stil gebildet worden sondern körperhaft und menschenähnlich dargestellt
archaische Kultur (700 - 500 v. Chr.):
- WICHTIGE NEUERUNG: Plastik :
- nur Menschentypen dargestellt (Krieger,Kuroi,Kore)
- Kyroi (nackte Jünglinge) und Kore (\"im Gewand\",bekleidete Frau)
- festgeprägte Typen (konnten Menschen oder Götter darstellen)
- Kore:
- feine Gesichtszüge,selbstsicherer,heiterer Ausdruck,Gelassenheit
- Kyroi:
- stolz erhobenes Haupt,selbstbewusster,froher Blick --> \"archaisches Lächeln\"
--> AUSDRUCK DES BESONDEREN LEBENSGEFÜHLES DIESER EPOCHE IST DURCH BLÜTEKULTURELLES LEBEN ERREICHT WURDEN,AUCH \"IONISCHE REICHHEIT\" GENANNT
- in Ägypten waren immer Personen angelehnt oder vor einem Bauwerk abgebildet,in griechenland nur Person --> FREI & SELBSTSTÄNDIG
- auf Vasen immernoch größtenteils geometrische Muster
frühe Klassik ( 480 - 460 v. Chr.): ~ strenger,herber Stil
Megetos : äußere & innere Größe/ Erhabenheit
- Zeit der tiefgreifenden,geistlichen Veränderung (von Tyrannis [einer herrscht] zu Demokratie
- Perser(-kriege) erfolgreich abgewehrt
- deutliche Abgrenzung vom Orient
--> NEUES SELBSTBEWUSSTSEIN:
- Streben nach Bewegung
- Motive aus Alltagsleben (vorallem auf Vasen)
- Körper straffer und fülliger
- Muskeln zeichnen sich ab
- Gesicht: kein archaisches Lächeln sondern melancholischer Ernst
( durch Demokratie hatten mehr Menschen Verantwortung --> man war gestresst etc.. --> Ernst
--> NEUE FREIHEIT
Skulpturen aus Zeustempel
- Gestalten werden frontal,von hinten und im profil dargestellt
- Muskeln gaben neue Bewegungserscheinungen in Kunst
Hochklassik (5. Jh. v. Chr.): ~ reifer Stil
ebenfalls Megetos + beherrschtes Maß und schöne Formen (Kallos -> Schönheit)
- durch politische & geistige Freiheit der Pentekontaetie (Zeit zwischen Perserkriegen und peloponnesischem Krieg [ca. 50 Jahre]) kommt die Kunst zur Blütezeit
- klassische Jünglingsfigur:
- gelöste,lockere Haltung
- bewegtes Spiel der Muskulatur (durch gutes anatomisches Wissen)
- freier Stand,keine Stütze
--> STARKE GEISTIGE KRÄFTE UND INNERE FREIHEIT KOMMEN HERVOR
- geistiges Menschenbild:
- INNERE GESCHLOSSENHEIT DER PLASTIK ENTSPRICHT MENSCH,der ganz unabhängig SICH NUR UM SICH KÜMMERT
- SELBSTWERT DES MENSCHEN
- Menschen versammeln sich ernst und scheu vor Gottheiten
-----> MAß UND KRAFT DER KUNSTWERKE ENTSPRINGEN LEBENSFORM, DIE GEISTIGE SPANNUNGEN ZU MENSCHLICHER ORDNUNG TRACHTET (Menschen brauchen sowas wie Führer,Normen,Glauben...)
- Götterbild:
- mächtige und erhaben,anmütig
- grenzten sich nun von Jüngslingsfiguren ab
--> Akropolisskulpturen (Höhepunkt der Klassik)
- Relief : Abbildung von Menschengruppen
- Vasen:
- geometrische Strukturen fast verschwunden
- ebenfalls Abbildung von Figuren (in ihren Kleidern)
- Menschenalltagsleben
--> GOTTESFÜRCHTIGEs,ORDNUNGSTRACHTENDES JEDOCH FREI DENKENDES UND HANDELNDES MENSCHENBILD
Nachklassik ( 4. Jh. v. Chr.):
- Niedergang der Poliskultur und somit der Einheit des Volkes
- viele geistige,religiöse und politische Ordnungen werden zerstört
--> Motive der Kunst sehr vielfältig und gegensätzlich
- zwischenzeitlich werden eher Äußerlichkeit (also nicht aufrechte Gestalt etc. ) betont --> männliche Gestalten wirken oft kraftlos bis feminin
--> VOM ATHLETISCHEN KÖRPERIDEAL DER KLASSIK WEIT ENTFERNT
hellenistische Plastik (330 - 30 v. Chr.): ~ Betonung des Individuums
- Einbeziehung des Raumes (also nichtmehr standhafte Menschen sondern sich aufstützende,anlehnende dargestellt)
--> MENSCH NICHT MEHR SO SEHR STANDHAFT UND SICHER DARGESTELLT
- realistischer Spätstil:
- nicht mehr nur Typus sondern Individuum geprägt von Stand und Beruf dargestellt --> VIELFÄLTIGKEIT DER MENSCHEN KOMMT ZUM AUSDRUCK
- auch häßliche und entstellte oder alte Menschen dargestellt
--> WEG VOM UNGEBILDETEN BERUFSATHLETEN |