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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Gedichtanalyse zu erich kästner: sachliche romanze



Das Gedicht Sachliche Romanze von Erich Kästner handelt davon, wie die Liebe zwischen zwei Menschen im Laufe der Zeit verschwinden kann, sodass das Verhältnis zwischen beiden nur noch von Alltäglichkeiten geprägt ist.

Schon der Titel des Gedichts ist in sich widersprüchlich, denn mit dem Wort Romanze verbindet man im Allgemeinen eine harmonische, feste Beziehung; durch das Adjektiv sachlich wird jedoch betont, dass die Liebe in diesem Fall auf das bloße Erledigen der täglichen Dinge des Lebens reduziert ist. Dies drücken formal sowohl die kurzen, teilweise abgehackt wirkenden Sätze ohne Konjunktionen als auch das Reimschema durch seine Monotonie (a b a b) aus.

Durch den Vergleich des Endes der Liebesbeziehung mit dem Verlust eines Stocks oder Huts (Z. 4) wird die Vergänglichkeit der Liebe betont und ausgedrückt, dass man sie ebenso wie ein verlorenes Kleidungsstück nicht wieder zurückholen kann.

Der Autor schiebt bewusst unwichtige, nebensächliche Angaben ohne Satzzusammenhang ein, um darzustellen, wie etwa der Ausblick aus dem Fenster oder Klavierspiel in der Nachbarwohnung (Z. 9/12) plötzlich wahrgenommen werden, wenn der Partner für einen nicht mehr wichtig ist. Dass dies in diesem Gedicht der Fall ist, wird besonders in Z. 8 deutlich: \"Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei.\"

Die zweite Strophe und besonders die letzten zwei Zeilen sind bezeichnend für die Ausweglosigkeit der Situation. Weil die beiden es nicht wahrhaben wollen, dass ihre Liebe zu Ende ist, ziehen sie sich in eine Scheinwelt zurück (Z. 5f): in der Hoffnung, sie könnten auf diese Weise das alte Verhältnis wiederherstellen, verhalten sie sich gegenüber dem anderen so, als ob sie immer noch ineinander verliebt wären. Zur Ablenkung von ihrer Hilflosigkeit besuchen sie außerdem ein Café; doch am Ende sind all ihre Bemühungen umsonst: \"Sie saßen allein (...) und konnten es einfach nicht fassen\".

Abschließend kann man sagen, dass Erich Kästner mit seinem Gedicht nicht nur die Vergänglichkeit der Liebe ausdrücken will, sondern auch kritisieren möchte, dass viele Menschen versuchen, eine Beziehung um jeden Preis aufrecht zu erhalten; er betont, dass dies ein sinnloses Unterfangen ist.

 
 

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