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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die erfindung der schreibmaschine



Schreibmaschinen wurden u. a. entwickelt um große Mengen an Schreibarbeiten schneller und effektiver zu bewerkstelligen, als dies mit herkömmlichen Schreibgeräten möglich wäre. Seitdem die Schreibmaschine um 1870 eingeführt und bald darauf weltweit eingesetzt wurde, spielte sie bei der Entwicklung des modernen Geschäftslebens sowie bei der Verbreitung von geschriebenen und gedruckten Informationen - eine wichtige Errungenschaft des 20. Jahrhunderts - eine bedeutende Rolle.

Geschichtliche Daten

1714 1. Überlieferter Versuch zur Herstellung einer Schreibmaschine von

Henry Mill (GB)
1820 Karl Friedrich Drais (D) entwickelt "Schnellschreibmaschine" mit

16 Tasten
1829 Patent an William Austin Burt (USA): Schriftzeichen auf einem halbkreisförmigen Rad angeordnet, das zu dem gewünschten Buchstaben oder Zeichen gedreht und dann an das Papier gedrückt wurde
1832/1833/1855 voneinander unabhängige Entwicklung von Schreibmaschinen durch die Erfinder Drais, Progin und Ravizza, bei denen für einzelne Buchstaben und Symbole getrennte Tasten verwendet wurden

Um bei modernen Schreibmaschinen das Papier zwischen den Zeilen zu bewegen, verwendet man eine zylindrische Walze. Erstmals wurde diese Methode von Charles Grover Thurber entwickelt.


Peter Mitterhofer

Der Österreicher Peter Mitterhofer, Tischler und Erfinder arbeitete 1864-69 an der Verwirklichung eines Schreibapparats. In dieser Zeit lieferte er vier brauchbare Modelle, wobei Modell I und II aus Holz hergestellt wurde und die weiteren bereits aus Metall. Da es ihm für die benötigten Verbesserungen an Geld fehlte entschloss er sich 1866, mit Modell III zum Kaiser nach Wien zu Fuß zu wandern. Dort erhielt er 200 Gulden für Verbesserungen und präsentierte vier Jahre später sein Modell IV. Obwohl sein Modell von den Behörden bestaunt und seine Ausführung gelobt wurde, erkannte man nicht den tatsächlichen Wert und die Möglichkeit zur industriellen Fertigung. Kaiser Franz Joseph I. kaufte die Schreibmaschine um 150 Gulden und stellte sie der Sammlung des Wr. Polytechnischen Instituts zur Verfügung. Mitterhofer lebte bis zu seinem Tod in seiner Heimatgemeinde, mit dem Wissen nichts mehr für die Verwirklichung seiner Ideen tun zu können. 1868 tat dies jedoch ein Amerikaner, der während seines Studiums in Wien Mitterhofers Modell kennengelernt hatte.


Die Remington-Schreibmaschine

1867 von dem Amerikaner Christopher Latham Sholes entwickelt, ging diese Schreibmaschine 1873 in verbesserter Form von der Firma E. Remigton & Sons (NY) in Serie. Die erste Remington-Schreibmaschine wies beinahe alle wichtigen Merkmale moderner Schreibmaschinen auf. Das Papier wurde in einem Wagen zwischen einer Gummiwalze und einem kleineren, dazu parallelen Gummizylinder festgehalten. Sobald die Buchstaben angeschlagen wurden, bewegte sich der Wagen mittels einer Feder von rechts nach links. Die Bewegung wurde durch ein Schaltschloss gesteuert, so dass der Wagen für jedes Schriftzeichen den Abstand eines Zwischenraumes zurücklegte. Mit einem Hebel wurde der Wagen nach rechts zurückgeschoben, während gleichzeitig die Walze mittels einer Schaltklinke um einen Zeilenabstand weitergedreht wurde. Die Typenhebel waren kreisförmig angeordnet. Durch das Drücken der Tasten, die auf einer erhöhten Tastatur an der Vorderseite der Maschine angebracht waren, wurden die Hebel betätigt, wobei der entsprechende Typenhebel gegen die Unterseite der Walze schlug. Zur Erzeugung eines sichtbaren Abdrucks wurde ein Textilfarbband von den Typen gegen das Papier gepresst.
Ursprünglich nur mit Großbuchstaben ausgestattet, ermöglichten 1878 zwei weitere Erfindungen das Umschalten von Klein- auf Großschreibung. Das Umschalten und die Doppelbelegung der Tasten erlaubte das Hinzufügen von Zahlen und weiteren Symbolen, ohne dabei eine Vergrößerung der Tastatur erforderlich zu machen. Dadurch konnte eine neue Schreibtechnik entwickelt werden, die eine viel größere Geschwindigkeit und Genauigkeit ermöglichte.

Elektronische Schreibmaschinen

Seit etwa 1925 hat man für maschinelle Schreibarbeiten elektronische Schreibmaschinen eingesetzt, wobei auf diesem Gebiet u. a. auch die US-Firma IBM eine wichtige Rolle spielte. Bei elektronischen Schreibmaschinen übernimmt ein motorbetriebener Mechanismus die einzelnen Arbeitsschritte der Maschine. Das Schreiben wurde nun schneller und weniger ermüdend. Ein weiterer wichtiger Vorteil besteht in der Gleichmäßigkeit der Schrift.

Inzwischen können elektronische Schreibmaschinen die vielfältigsten Aufgaben erfüllen. Sie ermöglichen eine schnelle Fehlerverbesserung, sie stellen fremdsprachige Zeichensätze zur Verfügung, Farbbänder erzeugen gleichmäßige, nicht verblassende Schriftzeichen und die Maschinen sind mit einer Vielzahl von Schrifttypen, wie Kursivschrift, ausgerüstet.

Durch den Einsatz elektronischer Steuereinrichtungen, die durch Mikroprozessoren und Computerspeicher ermöglicht wurden, haben sich die Anwendungsmöglichkeiten der Schreibmaschine vervielfacht.

 
 

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