Die Expansion der Wikinger dauerte lange, doch zwischen 900 und 980 trat Ruhe ein, da sich die Wikinger versuchten anzusiedeln.
Island war ein zentrales Element der Wikinger Geschichte, welches den eigentlichen Charakter der skandinavischen Expansion enthüllte. Über die Entdeckung Islands weiß man, dass ein Norweger 850 oder 860 zu den Farör-Inseln unterwegs war und den Kurs verfehlte. Um 870 brach der nächste Norweger, Flóki Vigerdarsson, mit der notwendigen Ausrüstung auf, um Island zu besiedeln. Er ließ sich ganz im Westen nieder und als ihm das Vieh starb, kehrte er nach Norwegen zurück. Durch seine Erlebnisse im Winter gab Flóki der Insel ihren Namen, Island, Eisland. Um 874 kam es erneut zu einem Besiedelungsversuch, der eine gewaltige Wanderungsbewegung mit sich zog, sodass man 60 Jahre später die Bevölkerung auf 20 000 bis 50 000 Menschen schätzte.
Das Land wurde den neuen Siedlern entweder durch spezielle Riten oder durch Verhandlungen mit den Alteingesessenen übergeben. Es kam auch zu einer starken ethnischen Durchmischung, da die Mehrzahl der Einwanderer zwar Skandinavier waren , aber auch viele Sachsen, Engländer und Kelten ihr Glück versuchten. Die Kelten kamen vor allem aus Irland und von den nordatlantischen Inseln, wo die skandinavischen Kolonisatoren oft lange Zwischenstationen machten, Sklaven und Konkubinen raubten.
Unter den Kolonisatoren befanden sich freie Großgrundbesitzer, die teilweise königlicher Abstammung waren, viele berühmte Händler und reiche, berühmte Wikinger Hauptmänner. Diesen Personenkreis könnte man schon als Aristokratie bezeichnen . Gesamt gesehen war die isländische Gesellschaftsstruktur schon ähnlich der skandinavischen. Über Island erzählte man sich Wundergeschichten, doch trotz des Reichtums war die Insel kein Paradies. Die Siedler lebten von der Schafzucht, da die Insel viele Wiesen und Weiden besaß, doch genau die führten durch ihren Gemeindebesitz oft zu Streitigkeiten. Durch die Viehzucht konnten sich die Menschen selbst versorgen, selbst etwas Landwirtschaft konnte im Süden betrieben werden. Es konnte aber nur Buchweizen angebaut werden, so musste Getreide importiert werden. Eine wichtige Einnahmequelle ist war der Fischfang in Flüssen und Meeren, aber auch Robben und Waljagd waren von Wichtigkeit.
Die Kolonisierung der Normandie wird den Dänen zu geschrieben. Rollo , ein Wikingerhauptmann zog jahrelang plündernd durch Frankreich. Im Jahr 911 lag er vor der Stadt Chatres, ohne sie einnehmen zu können. Karl, der Einfältige schloss mit Rollo einen Vertag, über größere Lehngebiete der heutigen Normandie, ab. 912 ließ Rollo sich taufen, da er unter heidnischen Glauben, nicht Herzog der Normandie werden konnte. Auch Huldigungen das Land zu verteidigen brachte er dem König dar. Man sieht nun das in der Normandie keine Invasion stattfand, da die Skandinavier viel zu gering an der Zahl waren. Die Skandinavier brachten Führungskräfte, Verwaltungs- und Gesetzesstrukturen in die Normandie. Die normannische Gesellschaftsstruktur entwickelte sich aristokratisch und feudalistisch, im Gegensatz zu Dänemark & Danelag. Ab der zweiten Hälfte des 10. Jahrhundert waren die Dänen in Frankreich mehr aktiv unterwegs.
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