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geschichte artikel (Interpretation und charakterisierung)

Augustus und das römische heer



Durch die etlichen Bürgerkriege waren zwei neue, sehr wichtige Elemente im Staat entstanden, das Heer und sein Führer. Das Heer war weiterhin sehr wichtig für den Staat, es schirmte den Inneren und den Äußeren Frieden. Ohne ein starkes, wohl diszipliniertes und gut besoldetes Heer, wie es das Römische zu dieser Zeit war, hätte wohl nicht so einfach für Wohlstand, Ruhe, Friede und Ordnung im gesamten römischen Reich gesorgt werden können. Da in dem " neuen Staat" das Heer und sein Führer nun also beinhaltet sein mußte, schnitt Augustus das Heer vollkommen vom Senat ab und stellte es unter das Kommando des höchsten Beamten, in diesem Fall also unter sich selbst.

Somit schuf er eine Militärtyrannis, das heißt alles was er wollte wurde, wenn es so sein mußte mit Hilfe der römischen Armee durchgesetzt. Somit war die Herrschaft des Augustus nicht weniger gewaltbestimmt und brutal, als die seiner republikanischen Vorgänger.

Augustus stationierte sein Heer, er besaß zu dieser Zeit zwischen 25 und 33 Legionen (zu je etwa 5 500 Mann, vorwiegend an den Grenzen des Reiches, um Krieg vom röm. Reich fernzuhalten, in Italien selbst befand sich nur die Prätorianergarde, ein Heer in Legionsgröße, das hauptsächlich zum persönlichen Schutz des Kaiser bestand, aber auch für die innere Sicherheit in und um Rom sorgte.
Mit der Zeit wurde das röm. Heer immer schwerer zu finanzieren.

Augustus sorgte sich jedoch sehr um seine Soldaten, er soll zum Beispiel 150 mio. Denare für Grundstücke in Italien und 65 mio. für die Anlegung von Soldatenkolonien in den Provinzen ausgegeben haben. Doch während Augustus Regierungszeit blieb das Heer immer ruhig, da sich das Heer aus allen Schichten zusammensetzte und Augustus sich ja für alle von ihnen gleich engagiert. Durch die vielen Bürgerkriege hatten sich die Schichten noch extremer von einander abgehoben, Augustus wollte den Klassenunterschied zwar nicht beseitigen, sorgte aber dafür, dass alle Klassen voneinander abhängig wurden, was man damals in der röm. Armee sehr gut erkennen konnte.

Es war jedoch nicht allzu einfach für Augustus das Heer ruhig zu halten, wenn sie mit ihrer Bezahlung warten mußten, denn Heeresdienst bedeutete für die Menschen Existenzsicherung und da das gesamte Heer nur aus Freiwilligen bestand, hatten sie das Recht dazu sich zu beschweren, wenn sie für ihre Dienste nicht belohnt wurden. Doch die ruhige Haltung des Heeres, in dem sich die Stimmung des Volkes widerspiegelte, machte es Augustus möglich, trotz der starken Widersprüche in der politischen Struktur des römischen Staates, das Werk der Erneuerung durchzuführen, ohne von ständig ausbrechenden Bürgerkriegen dabei unterbrochen zu werden.

 
 

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