In vielen Büchern über den Weinbau kann man nachlesen, daß es vier Grundkomponenten sind, die die Qualität des Weines bestimmen. Dies sind das Klima, der Boden, die Rebsorten und die Kunst des Winzers.
Die ersten beiden Voraussetzungen bewirken, daß Weinbau nur in bestimmten Gebieten betrieben werden kann.
3.1 Das Klima des Seewinkels
Das Burgenland ist in zwei Klimatypen geteilt: der nördliche Teil steht im Einfluß des pannonischen Klimas, das Mittel- und das Südburgenland liegen im Grenzbereich des illyrischen und des pannonischen Klimaraumes. Diese Voraussetzungen begünstigen die Arten- sowie die Sortenvielfalt des burgenländischen Weines. Während die Winzer im Mittel- und Südburgenland vor allem auf Rotweinsorten spezialisiert sind, dominieren im Landesnorden die Weißweinsorten. Das ganze Burgenland ist für den Weinbau geeignet, denn sowohl trockene Rotweine wurden schon oft im In- und Ausland prämiert als auch hohe Prädikatsweinstufen reifen im Seewinkel heran.
Im Seewinkel bewirkt das pannonische Klima ein frühes Frühjahr, einen sehr heißen und meist trockenen Sommer und einen langen, milden Herbst, der auch Altweibersommer genannt wird.
Die Sonnenscheindauer, die Niederschlagsmenge, aber auch das Mikroklima des Neusiedlersees mit seinen etwa 80 Lacken, prägen den Weinbau im Seewinkel sehr stark und machen ihn wahrscheinlich weltweit zu einem einzigartigen Weinanbaugebiet.
3.1.1 Die Sonnenscheindauer
"Die Weinrebe ist wie kaum eine andere Pflanze von der Sonnenbestrahlung abhängig."
Bezüglich der Sonnenscheindauer liegen im Weinbaugebiet um den Neusiedlersee in den meisten Jahren optimale Bedingungen vor, denn der absolute Minimumsatz für den Weinbau liegt bei etwa 1100 Sonnenstunden im Jahr. Optimale Ergebnisse wurden bei 1800 - 2000 Sonnenstunden im Jahr erreicht.
In Tabelle 2 sind die durchschnittliche Sonnenscheindauer in Stunden von Neusiedl/See und St.Andrä angegeben, sowie auch die relative Sonnenscheindauer in diesen Gemeinden. In St.Andrä und in Neusiedl/See wurden Wetterstationen installiert, die genaue Daten über die klimatischen Verhältnisse im Bezirk Neusiedl liefern sollten. Die Werte von Illmitz werden in etwa mit denen dieser Ortschaften ident sein, da diese in der unmittelbaren Umgebung liegen.
Tabelle 2: Sonnenscheindauer in Stunden und relative Sonnenscheindauer in Prozent
SONNENSCHEINDAUER (h) rel. SONNENSCHEINDAUER (%)
NEUSIEDL/SEE 1886 (Juli: 251, Dezember: 50) 44 (August: 61, Dezember: 21)
St.ANDRÄ 1880 (Juli: 258, Jänner: 52) 44 (August: 59, Jänner: 22)
In St.Andrä wurden die Messungen im Zeitraum von 1951-1960 durchgeführt, in Neusiedl von 1951-1980. Aus diesen Jahren wurden die Mittelwerte errechnet. Innerhalb dieser Jahre gab es jedoch enorme Schwankungen, die sich auch auf die einzelnen Jahrgänge der Weine auswirken.
"Die relative Sonnenscheindauer weist in Neusiedl einen ausgeprägten Jahresgang auf mit einem Minimum im Dezember mit 21% und einem Maximum von 61% im August, d.h. daß im Dezember nur an 21% der möglichen Stunden die Sonnen scheint, während dies im August 61% sind. Die Schwankungsweite um diese Mittelwerte ist von Jahr zu Jahr relativ groß: So wurden im Dezember Werte zwischen 8% und 38% und im August zwischen 46% und 73% relative Sonnenscheindauer gemessen. Die mittlere Anzahl der Sonnenscheinstunden beträgt pro Jahr 1886 mit einer Schwankungsbreite zwischen 1721 und 2164 Stunden. Der Monat mit der höchsten Sonnenscheindauer ist der Juli mit 251 Stunden im Mittel (Maximum 306, Minimum 147 Stunden), während der Dezember im Mittel nur 50 (Maximum 90, Minimum 20 Stunden) aufzuweisen hat."
Eine hohe Sonneneinstrahlung im Jahr ergeben zuckerreiche Trauben und einen geringen
Säuregehalt, während in sonnenarmen Jahren das Gegenteil eintritt.
3.1.2 Die Auswirkungen des Niederschlages auf Ertrag und Qualität des Weines
Der Niederschlag ist ein weiterer wichtiger Faktor für den Weinbau. Die Verteilung und die Menge des Niederschlages kann in manchen Jahren erhebliche Ernteeinbußen bewirken, in anderen Jahren jedoch zu Rekordernten oder Spitzenjahrgängen, wie etwa 1997, führen. In den meisten Weinbaugebieten ist die Niederschlagsmenge entscheidend, weil von ihr die Ertragsmenge abhängt, doch im Qualitätsweinbau ist in erster Linie die Verteilung des Regens wichtig. So ist für den Seewinkel nicht in erster Linie wichtig wieviel mm Niederschlag in einem Jahr auftreten, sondern die Verteilung des Niederschlages auf das Jahr.
"Obwohl die Rebe trockene Standorte verträgt, sollte die Niederschlagsmenge nicht unter 500-600 mm im Jahr liegen." Gerade im Seewinkel kommt es wegen der sehr heißen, niederschlagsarmen Sommer, die häufig auftreten, oft zu Trockenperioden. In solchen Jahren bewässern viele Landwirte ihre Felder und Weingärten, um starke Ernteeinbußen zu vermeiden. Die Frühjahrsniederschläge sind wichtig, weil von ihnen die Schnelligkeit des Triebwachstums abhängt. Die Vegetationsperiode, die in etwa von Anfang April bis Anfang Oktober dauert, ist die Zeit zwischen Austrieb und Blattfall. In diesen Monaten sollte mindestens 300-350 mm Niederschlag fallen. Im Sommer sollte es zwischen 80-100 mm Niederschlag sein. Niederschläge im Winter sind insofern sehr wichtig für den Weinbau, da die Niederschläge des Herbstes und des Winters im Boden gespeichert werden und im Frühjahr für das Wachstum der Rebe von großer Wichtigkeit sind. Da auch die Niederschlagsmenge nie konstant und von Jahr zu Jahr verschieden ist, gibt es Schwankungen in der Erntemenge und Qualität der Weine. Wie sehr die verschiedenen Jahre in Bezug auf den Niederschlag voneinander abweichen, ist im Anhang nachzulesen. (Tab. 8, Seite 52)
Der Seewinkel ist eine Region, die sehr stark vom Niederschlag abhängt. Heiße und trockene Sommermonate, die im großen und ganzen niederschlagsarm sind, bedeuten für viele Weinbauern enorme Geldeinbußen. Trotzdem sind solche Jahre sehr wichtig für die Wirtschaft im Seewinkel, denn unter solchen Umständen kommen vermehrt Touristen in das Gebiet.
Da viele Ortschaften im Seewinkel sowohl "Weinbaugemeinden" als auch "Fremdenverkehrsgemeinden" sind, sind die Wünsche der Einheimischen, die sie an "Petrus" richten, sehr unterschiedlich.
3.1.3 Das Mikroklima des Neusiedlersees und der Lacken
Der Neusiedlersee wirkt mit seinen 320 km wie ein riesiger Wärmespeicher. Er stellt ein Wärmereservoir für die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht und auch für die Temperaturunterschiede zwischen den Jahreszeiten dar. Die im Sommer gespeicherte Wärme wird im Herbst langsam an die Umgebung abgegeben.
Zugleich sorgt der See im Sommer und im Herbst für eine entsprechend hohe Luftfeuchtigkeit, was den Reifeprozeß und Botrytisbefall (Edelfäule) der Trauben außerordentlich günstig beeinflußt.
Außerdem verhindert der See Schadensfröste während der Vegetationsperiode. Durch Kondensation und Nebelbildung treten solche Frostschäden selten auf.
Doch in den letzten Jahren kam es immer wieder zu verheerenden Frostschäden während der Wintermonate. Durch Temperaturen von unter -20° C im Winter, also während der Vegetationsruhe, können alle Teile der Rebe erfrieren. Besonders häufig treten "Augenschäden" auf, bei denen die Augen des Holzes erfrieren, während die Nebenaugen gesund bleiben.
Diese Frostschäden können katastrophale Folgen haben, wie zum Beispiel der Frost im Jahre 1993 beweist:
"Im Monat Jänner herrschte frühlingshaftes warmes Wetter, wodurch der Saftstrom in den Reben schon früh einsetzte. In den Nächten in der Zeit vom 30. 1 bis 6.2 sanken die Temperaturen auf -14°bis -16°C, lagenweise bis -22°C ab. Dadurch kam es zu starken Frostschäden an den Weinkulturen. Im Seewinkel waren einige Gemeinden besonders stark betroffen. Hier gab es Frostschäden, die bis an die 100% heranreichten."
Da in den letzten Jahren immer wieder größere und kleinere Schäden durch Fröste im Winter auftraten, werden Stimmen von Kritikern laut, die der Ansicht sind, daß der Seewinkel kein geeignetes Weinbaugebiet ist.
Der Neusiedlersee und die Lacken, die keine Auswirkungen auf die Winterfröste haben, sind mit ihrem Mikroklima wichtige Garanten für den Weinbau im Seewinkel.
Sie locken also nicht nur Vogelbeobachter und Badegäste nach Illmitz, sondern auch Weinliebhaber.
3.2 Die Böden
Die "Böden der Weltmeisterweine", besser gesagt die Bodentypen, in die sich das Gemeindegebiet von Illmitz gliedert, sind vor allem Tschernoseme, Paratschernoseme und Feuchtschwarzerden, die zur Gruppe der Schwarzerden zählen, Sandrohböden und Salzböden.
Auf den Weinbau bezogen unterscheidet man auch zwischen Qualitäts- und Quantitätsböden. Humusreiche Böden und Schwemmlandböden zählen zu den Quantitätsböden, die die Masse liefern. Böden, die für Wasser und Luft durchlässig und außerdem erwärmungsfähig sind, bestimmen die Qualität der Trauben und somit auch des Weines.
"Der Boden nimmt also Einfluß auf die Qualität des Weines, seinen Alkoholgehalt, Extraktgehalt und seine Bukettstoffe."
Die einzelnen Rebsorten stellen also durchaus Ansprüche an die Böden. So gedeihen Traminer und Muskat-Ottonel besonders gut auf tiefen und kräftigen Böden, während die meisten anderen Sorten trockene und steinige, aber warme Böden bevorzugen.
Heutzutage gibt es aber schon sehr viele verschiedene Rebsorten und so kann für jede Bodenart die richtige gefunden werden.
3.2.1 Schwarzerden
Überall dort, wo das Ausgangsmaterial nicht grobklastisches Gestein, sondern feines Lockermaterial ist, können Schwarzerden entstehen. Je nach Klimagebiet und der chemischen Beschaffenheit des Ausgangsmaterials entstehen jedoch verschiedene Bodentypen.
Die Tschernoseme finden sich überall auf pleistozänen, kalkhältigen, feinklatischen Lockersedimenten und gehören zu den fruchtbarsten Böden des Gebietes um den Neusiedlersee - soweit sie nicht grundwasser- oder salzbeeinflußt sind. Im Anhang ist ein Bodenprofil eines Tschernosems abgebildet. (Abb.7, Seite 54) Ihr Ausgangsmaterial ist also stets kalkhaltig, im Gegensatz zum Ausgangsmaterial der Paratschernoseme. Der Profilaufbau des Bodens gleicht zwar jenem eines Tschernosems, der Boden ist jedoch aus kalkfreiem Lockermaterial, z.B. Flugsand, entstanden.
Der dritte Bodentyp der Schwarzerden ist die Feuchtschwarzerde. Der landwirtschaftliche Wert dieser Böden ist, wie der vieler anderer Böden auch, stark von Lage und Grundwasserspiegel abhängig, spielt aber für den Weinbau in Illmitz eine untergeordnete Rolle.
3.2.2 Sandrohböden
Die sterilen Sandböden wurden schon im Zusammenhang mit der Reblaus erwähnt, da sie größtenteils davon verschont blieben. Während damals in anderen Weinbaugemeinden der Weinbau stillstand, konnte auf diesem Boden in Illmitz weiterhin Weinbau betrieben werden. Dies trug sicher auch dazu bei, daß die Weinanbaufläche in Illmitz immer mehr anstieg und Illmitz, wie schon oben erwähnt, eine der größten Weinbaugemeinden Österreichs werden konnte.
Sandrohböden sind sehr wasserdurchlässig, da sie eine große Porendichte aufweisen und dadurch das Regenwasser rasch absickert. Nach den oben genannten Kriterien zählen die Sandböden also zu den Qualitätsböden.
Weingärten, deren Unterlage Sandböden sind, treten in Illmitz vor allem in der Nähe des Sees auf. Auf Sandrohböden reifen zwar hervorragende Weine heran, doch für andere Kulturarten ist dieser Boden eher nicht geeignet.
3.2.3 Salzböden
In sehr trockenen Gebieten - und der Seewinkel ist in vielen Jahren wegen der geringen Niederschlagsmenge ein solches - treten infolge der starken Verdunstung und durch das Fehlen einer nennenswerten Auswaschung durch Niederschlag Salze an die Bodenoberfläche.
Häufig treten sie in der Nähe von salzhältigen Lacken auf. Im Extremfall bilden diese Salze an der Oberfläche Krusten. Früher gab es in Illmitz Sodafabriken, in die das gesammelte Salz gebracht wurde.
Diese Salze wirken pflanzenschädigend und führen zum Verfall des Bodens.
Die Bodentypen der Salzböden sind der Solonetz und der Solontschak.
3.3 Der Fremdenverkehr als Motor für den Weinbau
Ohne den Fremdenverkehr könnte der Weinbau in Illmitz wahrscheinlich nicht bestehen, zumindestens nicht unter denselben Bedingungen wie jetzt. Ebenso lockt der Wein aus Illmitz wiederum zahlreiche Touristen in diese Gemeinde.
Seitdem am Ende der siebziger Jahre der Tourismus in Illmitz immer mehr Bedeutung erlangte und die Zahl der Nächtigungen stieg, ist der Tourismus für viele Landwirte ein zweites Standbein geworden. Zahlreiche Bauern bauten Gästezimmer und entdeckten damit eine Marktnische für diese Region, denn viele Gäste kamen hierher, weil sie vom Wein so angetan waren, doch sie konnten auch den Bauern bei ihrer Arbeit zusehen. Viele Betriebe boten Gratisweinverkostungen im Keller an und während der Ernte konnten die Touristen entweder bei der Weinlese mithelfen oder frische Trauben, frischen Most oder Sturm gleich bei den Familien kaufen. Der Urlaub am Bauernhof oder der Urlaub am Weinbauernhof war geboren. So kamen immer mehr Menschen aus dem In- und Ausland nicht nur wegen des Neusiedlersees oder der Flora und Fauna nach Illmitz.
3.3.1 Fremdenverkehr - Viehhaltung - Weinbau
Der Fremdenverkehr, die Viehhaltung, der Ackerbau und Weinbau waren jahrelang die Stützen der Illmitzer.
Diese Wirtschaftsbereiche ergänzen sich in vielen Belangen, doch sie stehen auch in gewisser Weise in Widerspruch.
Vor dreißig Jahren zum Beispiel, als die Mechanisierung in der Landwirtschaft noch nicht voll eingesetzt hatte, konnte Ackerbau nur betrieben werden, wenn genügend Tiere zur Verfügung standen, die man als Zugtiere anstelle eines Traktors verwenden konnte.
In den letzten Jahren jedoch sank die Anzahl des Viehs im Seewinkel. Die Landwirte spezialisierten sich nämlich immer mehr auf den Weinbau, der im Gegensatz zum Ackerbau vom Vieh nicht so sehr abhängig ist. Durch die fortschreitende Technik wurde das Vieh als Zugkraft in der Landwirtschaft verdrängt.
Der Fremdenverkehr und die Viehhaltung haben auf den ersten Blick nichts gemeinsam. Doch die Zahl der Reiterhöfe und jener Betriebe, die Kutschenfahrten durch die Nationalparkgemeinden anbieten, nahm in den letzten Jahren zu, denn diese Angebote werden von den Gästen häufig genutzt.
Zeitlich sind diese Bereiche jedoch nicht gut vereinbar, da jeder einzelne sehr arbeitsaufwendig ist und viel Zeit in Anspruch nimmt.
3.3.2 Die Gemeinden Podersdorf, Apetlon und Illmitz im Vergleich
Die drei Seewinkelgemeinden Podersdorf, Apetlon und Illmitz weisen verschiedene wirtschaftliche Strukturen auf.
Podersdorf ist die größte Fremdenverkehrsgemeinde des Gebiets um den Neusiedlersee, und so ist der Tourismus eine der Haupteinnahmequellen dieser Ortschaft und die Landwirtschaft steht eher im Hintergrund.
Illmitz ist eine der größten Weinbaugemeinden von Österreich, was, wie schon erwähnt, auch viele Gäste ins Dorf lockt. 1992 war Illmitz die drittgrößte Fremdenverkehrsgemeinde des Burgenlandes.
In Apetlon wiederum sind die Einwohner weder auf den Fremdenverkehr noch auf den Weinbau spezialisiert. Beide Bereiche sind Einnahmequellen Apetlons, doch nicht in dem Maße wie in den beiden anderen Gemeinden. Jahrelang war die Viehzucht ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Apetlon, doch diese ist, dem allgemeinen Trend entsprechend, auch in Apetlon in den letzten Jahren, wenn auch mit Verspätung im Vergleich zu anderen Gemeinden, immer mehr zurückgegangen. Während in Apetlon der Fremdenverkehr nie eine tragende Rolle gespielt hat, nahm er in den anderen Gemeinden immer mehr zu. Nur in den letzten Jahren ist wieder ein leichter Rückgang des Tourismus im Seewinkel zu verzeichnen.
Im Jahre 1996 gab es 128.568 Übernachtungen in Illmitz. Das sind zwar weniger Übernachtungen als in den Spitzenjahren, in denen man über 140.000 Übernachtungen zählte. Eine Statistik mit den Übernachtungen nach Kategorien geordnet ist im Anhang zu finden. (Tab.9, Seite 54)
Man sieht also, daß der Fremdenverkehr in Illmitz ein wichtiges Standbein ist. Da die Touristen auch oft Wein kaufen, kann man sagen, daß diese sehr wichtig für die Weinwirtschaft in Illmitz sind und diese wahrscheinlich ohne den Tourismus in diesem Maße nicht bestehen könnte.
Tabelle 3 zeigt die Anzahl der Fremdenverkehrsbetriebe und der Zimmer im Seewinkel.
Tabelle 3: Der Fremdenverkehr in Podersdorf, Illmitz und Apetlon
1970 1980 1990
Podersdorf Betriebe: 88
Zimmer: 360 Betriebe: 140
Zimmer: 867 Betriebe: 131
Zimmer: 876
Illmitz Betriebe: 35
Zimmer: 129 Betriebe: 101
Zimmer: 476 Betriebe:82
Zimmer: 417
Apetlon Betriebe: 6
Zimmer: 20 Betriebe: 20
Zimmer: 81 Betriebe: 18
Zimmer: 88
In der Tabelle 4 sieht man die Zahl der Pferde und Kühe, die zu den landwirtschaftlichen Nutztieren zählen.
Tabelle 4: Der Viehbestand in Podersdorf, Illmitz und Apetlon
1960 1970 1979 1995
Podersdorf
Rinder: 576
Pferde: 214 Rinder: 260
Pferde: 121 Rinder: 19
Pferde: 77 Rinder: 3
Pferde:116
Illmitz
Rinder: 888
Pferde: 330 Rinder: 549
Pferde: 124 Rinder: 123
Pferde: 63 Rinder: 189
Pferde: 93
Apetlon
Rinder: 1424
Pferde: 182 Rinder: 1220
Pferde: 61 Rinder: 866
Pferde: 52 Rinder: 629
Pferde: 51
Anhand dieser zwei Tabellen kann man erkennen, daß die Viehhaltung und der Fremdenverkehr miteinander nicht unbedingt vereinbar sind. Die im Vergleich mit der Zahl der Rinder verhältnismäßig hohe Zahl der Pferde kommt, wie schon früher erwähnt, daher, daß in Fremdenverkehrsgemeinden die Möglichkeit zum Reiten gegeben sein sollte und es daher überall in diesen Gemeinden Reiterhöfe gibt.
Tabelle 5 zeigt, daß der Weinbau im Seewinkel, vor allem in Illmitz, ansässig ist. Doch auch in Podersdorf, das immerhin die sechstgrößte Weinbaugemeinde in Österreich, und in Apetlon, das an siebenter Stelle liegt, ist der Weinbau weit verbreitet, wenn auch wahrscheinlich aus verschiedenen Motiven heraus.
Tabelle 5: Die Zahl der Weinbaubetriebe und die Weingartenfläche im Jahre 1992
1992 Betriebe Weingartenfläche (h)
Podersdorf 374 1025,45
Illmitz 507 1383,59
Apetlon 327 966,33
|