Tempel
Auf Malta wurden nicht einfach Steine irgendwelcher Art zu Tempeln errichtet, sondern megalithische Tempel feinst ausgewogener Konstruktionen - die älteste freistehenden Grosssteinarchitektur der Welt, lange vor Carnac und Stonehenge und bei weitem eindrucksvoller. Der Tempelbau liegt in der Luft Maltas, seit der erste Menschenfuss aus dem 7./8. Jahrhundert vor Chr. die Insel betreten hat. Die Menschen der Jungsteinzeit hoben ihn in Riesenplatten ab, dort, wo er die Oberfläche durchbrach und Verwitterungsspalten bildete. Sie zerrten ihn auf Walzen aus Stein oder Holz und transportierten diese vielen Tonnen schweren Quader zur Baustelle - meistens am entgegengesetzten Teil der Insel! - Die Wunden des Gesteins sind längst verheilt, Thymian und Rosmarin decken sie barmherzig zu. Die Asphodelos mit ihren zarten rosa Blüten, hochstämmig und stolz, die "Blume der Totengöttin", der Grossen Mutter dieser Zeit wächst überall wie verzeihend dazwischen. In alten und leeren Grabschächten wuchern heute, Feigen- und Granatapfelbäume die dort besonders gut Schutz finden. |