Die Aufholungsstategie der ersten Entwicklungsdekade hat versagt . Aus der heutigen Sicht mußte sie versagen, weil es nicht möglich sein kann, daß die begrenzten Vorräte der Erde an Boden und Rohstoffen jedem Menschen zu Teil werden, weil nicht jeder Mensch den Durchschnittsanspruch und den Durchschnittsverbrauch haben kann , wie ein Europäer und Amerikaner dies derzeit haben. Es ist längst klar, daß die Industrieländer mehr Vorräte der Erde für sich beanspruchen und daß für die anderen nicht mehr gleich viel übrig bleibt.
Eine Antwort soll die Grundbedürfnisstrategie bringen. Diese soll vor allem den Ärmsten der Armen das verschaffen, was sie zu einem menschenwürdigeren Leben brauchen wie Nahrung, Obdach, medizinische Versorgung und demokratische Mitbestimmung. Sie erreicht damit wenig Entwicklung für viele statt viel Entwicklung für wenige. Die Industriezentren erleben eine Produktionssteigerung und trotzdem bleibt die breite Bevölkerung arm. Die allgemeine Not könnte gelindert werden, wenn die Industrieländer nur einen Bruchteil abgeben würden . Deshalb beseitigt die Grundbedürfnisstrategie die Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten auf Dauer bei dieser Weltlage nicht .
Für die 80-er und 90-er Jahre muß deshalb eine Ausgleichsstrategie angestrebt werden, die besagt, daß die Industrieländer ihr ständiges industrielles Wachstum beenden und Rohstoffe sparsamer verbrauchen und wiederverwerten. 1980 wurde ein Bericht der Unabhängigen Kommission für Internationale Entwicklungsfragen mit dem Titel "Das Überleben sichern''veröffentlicht. Es ist deshalb konsequent, wenn "Brot für die Welt ' zur Verbreitung des Gedankens der Ausgleichssrategie '' die "Aktion e '' ins Leben gerufen hat .
|