Das Mittelalter hatte keine exakten und mathematisch genauen Beschreibungen der Natur, somit also auch keine Naturwissenschaft im heutigen Sinne.
Erste Schritte in eine neue Richtung kamen von dem Wissenschaftler und Scholastiker
Thomas von Aquin (1225-1274), der Aristoteles` Natursystem mit den Prinzipien der christlichen Theologie und Ethik verknüpfte.
v. Aquin sah göttliche Offenbarung und menschliche Vernunft als eine ohne Wiedersprüche
zusammen gehörende Sache an, stand aber mit dieser Ansicht ziemlich alleine da.
Es gab etliche Personen die an dieser theologisch geprägten Ansicht Kritik übten, wie zum
Beispiel Roger Bacon (1219-1292), ein Franziskaner aus Oxford, der nur die genaue Naturbeobachtung als ,Erkenntnis der Naturwahrheit' als Geltend akzeptierte.
Die empirische ( auf Erfahrung beruhende Methode) ist für das Prinzip einer rationalen
Naturwissenschaft, das sich in der Renaissance entwickelte, kennzeichnend.
Da sich das Interesse der Humanisten mehr in Richtung Darstellung der realen Welt
als in ihre physikalischen Gesetze neigte, blieb die rationale Naturwissenschaft nur in einem
langsamem Fortkommen.
Die Intellektuellen der frühen Renaissance leisteten deshalb zunächst die Sicherung von
naturwissenschaftlichen Schriften der Antike, hierbei besonders Schriften aus dem
mathematischen Bereich. Dieser erlebte durch die Schriften von Euklid (ca. 450-370 v. Chr.)
und Archimedes (285-212 v. Chr.) einen neuen Aufschwung.
Mitte des 16. Jahrhunderts waren Erfolge der Mathematisierung der Natur spürbar.
Durch die neuen Erkenntnisse in den Naturwissenschaften und das immer größer werdende
rationale Verhältnis zum Christentum und zur Kirche führten in etlichen religiös denkenden Lebensbereichen zu Prozessen von Verweltlichung, diese Verweltlichungsprozesse werden auch Säkularisierung genannt und halten bis in die heutige Zeit an.
|