Was ist eine summary und wozu dient sie?
Die Zusammenfassung (summary) soll die Grundgedanken eines Textes (z.B. eines Zeitungsartikels, einer Rede, einer Kurzgeschichte) in sprachlich angemessener Form wiedergeben. Es soll das Wesentliche aus einem Text herausgefiltert werden, um:
a) sich selbst den Inhalt des Textes zu vergegenwärtigen;
b) dem Leser zu beweisen, dass man den Text in Aufbau und Kernaussage verstanden hat oder auch
c) einem eiligen Leser Zeit zu sparen, indem man ihn mit einer zuverlässigen Zusammenfassung versorgt. Dies spielt in der Politik, im Zeitungswesen, aber auch in der Herstellung von Theaterprogrammen (Synopsis des Handlung) eine große praktische Rolle.
Wie erstelle ich eine summary?
Der Verfasser einer summary muss sich klar machen, dass Details, Vergleiche, Beispiele und wörtliche Zitate aus dem Text nicht in die Zusammenfassung gehören. Auch persönliche Kommentare haben hier nichts zu suchen.
a) Man sollte zunächst versuchen, die Hauptaussage des Textes in einem einzigen Satz auszudrücken.
b) Wichtige Kernaussagen anstreichen! Meist findet sich eine Schlüsselstelle in jedem Absatz.
c) Diese Kernaussagen formuliert man jetzt so um, dass sie einen für jeden Leser verständlichen Gedankengang ergeben. Man sollte sich von der Vorlage weitgehend lösen. Nur unvermeidliche Fachbegriffe müssen übernommen werden. Ganze Sätze werden nicht wörtlich wiedergegeben. Die normale Zeitform ist das Präsens. Die Perspektive ist die des Autors; Sätze wie the article claims, the author says sind verboten.
d) Jetzt folgt die \"Endredaktion\": Die summary wird im Zusammenhang gelesen. Dabei beseitigt man noch vielleicht bestehende Lücken im logischen Fluss der Gedanken und stilistische Unebenheiten. Es empfiehlt sich noch ein letzter Vergleich mit dem Originaltext, um eventuelle Unklarheiten auszuräumen.
Schwierigkeiten beim Verfassen einer summary
a) Texte haben eine sehr unterschiedliche Struktur. Eine Kurzgeschichte von Hemingway erfordert eine etwas andere Zusammenfassung als eine Abhandlung über die Kriminalität in New York. In beiden Fällen aber gilt die eiserne Regel: Einzelheiten müssen draußen bleiben, so schwer das auch fallen mag.
b) Die vielleicht vorgegebene Wortzahl darf nicht vergessen werden. Das ist oft recht schwierig, weil es dem Text in seiner Länge und Eigenart oft nicht gerecht wird. Es bedeutet gegebenenfalls Kürzungen oder Einarbeiten von weiteren Sätzen.
c) Die eigene Meinung auch nicht indirekt (z.B. durch ironische Formulierungen und eingeschobene Kommentare) einfließen zu lassen erfordert Disziplin und Selbstkontrolle. Es mag z.B. manchem schwer fallen, eine Stelle aus Mein Kampf sachlich neutral wiederzugeben, eine summary erfordert jedoch die absolute Beschränkung auf den Inhalt.
d) Das sprachliche Können muss in Bezug auf die typische Wortwahl einer summary geschult werden. Dazu gehören Wendungen und Wörter, die Sätze in einen logischen Zusammenhang bringen. Man entnimmt sie einer der zahlreichen englischen Wörtersammlungen. (Typische Beispiele für solche Wörter sind however, since, in contrast to ..., yet, as a consequence, therefore, but, nevertheless, as expected etc.)
Beispiel
Text: America as a whole is far more open to newcomers than any other country in the world. Immigration has always been a source of boundless fresh energy and enthusiasm, as millions discovered America anew and in a sense rebuilt it in every generation.
Obviously, immigration creates problems as well. There are conflicts among various immigrant groups. U. S. immigration policy is not emphasizing the influx of the skilled and educated, thus calling into question what has been dubbed the brain gain. Some immigrant groups, especially Hispanics, seem to resist learning English, which in some states has already created a bilingual culture. That raises a deeply worrisome prospect. Is a healthy pluralism giving way to corrosive separatism, the ideal of tolerance to reverse racism?
Minorities must and will recognize such trends as selfdestructive. By and large, the melting pot still works. In the 21st century America will have a new ethnic profile.
Summary: In America immigration has always been viewed as a positive factor for many reasons. No one can overlook some problems created by immigration, such as conflicts among immigrant groups and a tendency away from English as a uniting cultural factor, raising apprehensions of separatism and new racism. Nevertheless minorities will recognize this danger and the melting pot will not fail.
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