Die Tell-Sage in \"Modernem Deutsch\" Eines Tages ließ der Landvogt Geßler einen Stecken mit einem Hut darauf unter eine Linde stecken. Nachdem er bekannt gemacht hatte, dass die Bürger diesen Stecken grüßen sollten, als wäre es er selbst, und, wenn sie es nicht täten, schwere Strafen erhalten würden, schickte der Landvogt einen Knecht zu dem Stab zur Kontrolle. Als nun aber einige Tage später Wilhelm Tell, ein begabter Bogenschütze, an dem Stock mit Hut vorbei ging, sah dies der Knecht und meldete dieses Vergehen auf der Stelle dem König. Der Herrscher ließ die Kinder von Tell kommen und fragten ihn dann, welches er am liebsten hätte. Und da er alle gleich lieb hatte, antwortete er dies auch. Da sprach der Herr: \" Wilhelm, du kannst gut schießen.
Schaffst du es auch einen Apfel deinem eigenen Kind vom Kopf zu schießen? Wenn du das geschafft hast, so bist du frei und ich werde dich als guten Schützen ansehen.\" Als Tell dies hörte erschrak er un bat den Herrn um Gnade. Er bot ihm sogar an eine andere Strafe für ihn auszuwählen - doch der Landvogt lehnte dies nur ab. Also gingen sie raus und Geßler ließ es sich nicht nehmen dem Kind den Apfel eigenhändig auf den Kopf zu legen. Das war das Zeichen, das Tell nun all seinen Mut zusammen nehmen und sich auf die Aufgabe konzentrieren musste. Er nahm einen Pfeil und steckte sich diesen in die Tasche.
Den zweiten aber in die Hand, spannte die Armbrust und schoss gerade zu seinem Kind den Apfel vom Kopf. \"Meine Hochachtung, Wilhelm. Doch sag mir eines noch, bevor ich dich entlasse: Warum hast du einen Pfeil in deine Tasche gesteckt?\" Wilhelm Tell antwortete ihm zuerst, es sei so Brauch bei den Schützen. Doch nachdem ihm der Landvogt dieses nicht glaubte und er das Versprechen hatte wirklich am Leben zu bleiben, erklärte er ihm seinen eigentlichen Grund: \" Wenn ich mein Kind getroffen hätte, hätte ich mit diesem Pfeil dich getötet!\" Der Herr war über diese Worte so erzürnt, dass er ihn fesseln und auf das Schiff bringen ließ, mit dem er am folgenden Tag wieder in die Schwyz fahren wollte. Als sie am nächsten Tag schon mitten auf dem Meer waren, kam plötzlich ein großer Sturm auf und sie zu sinken drohten. Da sprach ein Knecht zu dem Landvogt: \"Herr, ich denke der Tell weiß, wie man das Schiff noch retten kann.
Lasst ihn aufbinden und er wird uns retten!\" Weil es sonst keine andere Möglichkeit mehr gab, war schon bald Wilhelm Tell am Steuer und lenkte dass Schiff fehlerlos. Doch Wilhelm Tell, der schon immer clever war, sah, dass in der Nähe von ihm auf dem Boden seine Armbrust lag. Nun kamen sie an einer großen Platte vorbei, die Tellplatte, und Tell nutze die Gunst der Stunde, ergriff seine Armbrust und sprang vom Schiff ab direkt auf die Platte, von der er vorher erzählt hatte, dass sie das letzte Hindernis zur sicheren Heimreise wäre. Mit einem gewaltigen Stoß versetzte er das Schiff ins Schwanken. Er ging weg in Richtung Küssnacht und versteckte sich dort oberhalb einer hohlen Gasse unter einem Staudenbausch. Als er hörte dass der Landvogt mit seinen Leuten geritten kam, nahm er die Armbrust un tötete so den Herrn.
Glücklich kehrte er so zu seinen Freunden zurück und erzählte ihnen, was er erlebt hatte.
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