Vergleich von Buch und Film Der gleichnamige Film zum Buch "Crazy" verkörpert den Inhalt des Buches in vielen Punkten, doch einige Abweichungen in Bezug auf die Handlung sind gegeben. Wir (Mario und Wladimir) möchte besondere Unterschiede und Gemeinsamkeiten erläutern. Zu Beginn des Filmes fährt Benjamins Mutter ihn zu seiner neuen Schule. Es wird bei dem Gespräch zwischen dem Direktor und Benjamins Mutter nochmals auf die bestehende Notenproblematik, die zu mehreren Rausschmissen an diversen Schule geführt hat, hingewiesen. Gerade bei Jugendlichen in dem Alter der Protagonisten ist diese Problematik oft vorhanden. Daraus schließen wir, dass der Film für Jugendliche produziert wurde.
Benjamin, der sich im Film wie auch im Buch vor seiner neuen Klasse mit dem Satz: "Ich bin ein Krüppel", vorstellt verkörpert in dem Film eine sehr zurückhaltende Rolle, die wesentlich anders als im Buch sein Leiden den Schülern mitteilt. Er wirkt dort sehr zurückhaltend und eingeschüchtert. Im Gegensatz dazu tritt er im Buch selbstbewusst und optimistisch auf. Diese Szene beinhaltet eine Kernproblematik, die im Film nicht deutlich genug visualisiert wird. Benjamin hat sich mit seiner Lebenssituation abgefunden und wünscht Toleranz von seinem sozialen Umfeld. Im Film wirkt es so, als ob er sich in einer hilflosen Situation befindet.
Im Rest des Filmes macht er nicht den Eindruck bei der Findung sozialer Kontakte Probleme zu haben. Des Weiteren sind im Film viele Szenen dazuerdacht worden (Konversation in der Bücherei mit einem Mädchen, Kekswichsen). Solche Szenen sind vermutlich neu entstanden um den Film zu füllen, da der Inhalt des Buches viel mehr Gedanken von Benjamin beinhaltet, zumal es sehr schwer ist, Gedanken in einen Film einzubringen. Die Gedanken von Benjamin sind durch einen inneren Monolog für den Zuschauer einsichtig gemacht. Der Regisseur macht Erlebnisse, die in der Vergangenheit liegen, mittels Bildern, die abfolgend gezeigt werden, für den Zuschauer verständlich. Im Film werden am Anfang direkt alle Personen der Clique durch Bilder und einen kurz charakterisierenden Text vorgestellt.
Im Buch ist dieses anders, man lernt die Personen nach und nach kennen. Das Buch ist aus Benjamins Sicht geschrieben, somit wird dort detailliert geschildert wie er sie kennen lernt. Für den Verlauf des Filmes ist das aber bedeutungslos. Was bedeutend besser im Film zur Geltung kommt, ist die Ehekrise zwischen Benjamins Vater und Mutter. Im Buch wird diese nur kurz erwähnt. Dabei wird erzählt, dass Mutter und Vater inzwischen getrennt leben, weil der Vater eine andere Freundin gefunden hat.
Doch im Film beinhaltet eine komplette Szene einen Streit zwischen Mutter und Vater, die sich durch Zufall in einem Restaurant treffen, wobei der Vater seine Freundin dabei hat, was zur Folge hat, dass die Mutter von Benjamin die Beherrschung verliert und das Restaurant verlässt. Es ist eine gute Umsetzung des Ehekonfliktes, weil man Blicke in das Familienleben bekommt, an dem Benjamin sehr viel liegt. Das zerstörte Verhältnis zwischen Mutter und Vater ist oftmals Auslöser für Benjamins Bedrücktheit, welche im Film durch Schweigen und Distanzierung erkennbar ist. Im Film ist auch der chronologische Ablauf der Handlung vertauscht. Ein sehr bedeutender Handlungsverlauf, die Flucht aus dem Internat in die Stadt, ist im Film in der Mitte. Im Buch ist dieses Erlebnis am Ende.
Es ist das letzte gemeinsame Abenteuer, was die Bande erlebt, bevor Benjamin von der Schule fliegt. Somit entfällt der Sinn des letzten gemeinsamen Abenteuers, was alle noch einmal verbindet. Der alte Mann, mit dem die Jungs noch mal über den Sinn des Lebens plaudern und der selbst schon im Internat war, tritt im Film gar nicht in Erscheinung. Er hilft den Jungs im Buch zu fliehen und lässt sie bei sich schlafen. Für die Gedanken der Jugendlichen ist er im Buch von großer Bedeutung. Er gibt ihnen Ratschläge, die für das Erwachsenwerden von großer Bedeutung sind.
Die Charaktere sind in Buch und Film identisch. Die verwendete Sprache im Buch ist eine typische Jugendsprache, die wenig anspruchsvolle Sätze oder Wörter (geringes Vokabular) beinhaltet, dafür umso mehr vulgäre Ausdrücke (typische Jugendsprache). Im Buch ist dieses auf den Autor zurückzuführen, welcher keinen Schulabschluss und erst recht kein Studium nachweisen kann. Natürlich will er den Leser so deutlich wie möglich in das Leben eines Jugendlichen einbeziehen. Was im Film viel magerer zur Geltung als im Buch gekommen ist, sind die intensiven Freundschaftsbekräftigungen zwischen den Figuren. Fazit: Buch und Film sind nahezu identisch, jedoch sind geringe Abänderungen aus filmtechnischen Gründen vollzogen worden.
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