Schad, Christian (1894-1982), deutscher Maler und Graphiker, der zu den führenden Vertretern der Neuen Sachlichkeit zählt. Er wurde in Miesbach in Oberbayern geboren und studierte ab 1913 bei Heinrich Zügel an der Münchener Kunstakademie. 1915 ging er nach Zürich, wo er sich den Vertretern des Dadaismus anschloß. Ab 1918 lebte er in Genf. Dort unternahm er erstmals photographische Experimente, die Tristan Tzara Schadographien nannte. Schad legte dazu Papier- oder Stoffabfälle und andere Fundstücke, z.
B ein Zahnrad, auf unbelichtetes Photopapier, das er dem Licht aussetzte. So entstanden, ähnlich wie bei Man Rays Rayogrammen, Photocollagen ohne Verwendung einer Kamera. In den Jahren zwischen 1920 und 1925 lebte Schad in Rom, wo er unter dem Eindruck der Werke Raffaels einen kühlen, realistischen Stil zu entwickeln begann. Ab 1928 wohnte und arbeitete er in Berlin. Mit seinen Bildern, hauptsächlich Porträts und Akten, in denen er die unüberbrückbare Isolation der Menschen und ihren Narzißmus thematisierte, entwickelte er sich zu einem der wichtigsten Protagonisten der Neuen Sachlichkeit. 1942 zog er nach Keilberg bei Aschaffenburg.
Nach expressiven, magischen Bildern schuf er ab 1960 wieder verstärkt Photogramme |