1. Horváth, Ödön von (Edmund von H.), *Fiume (heute Rijeka) 9. Dez. 1901, +Paris 1. Juni 1938. Studierte in München, lebte ab 1924 u.a. in Berlin (Bekanntschaft mit Max Reinhard und Gustav Gründgens), ab 1933 in Österreich; emigrierte 1938 (Zürich, Amsterdam, Paris); wurde bei einem Gewitter von einem herabstürzenden Ast erschlagen. - In seinen zum Teil sozial- und moralkritischen Bühnenwerken versuchte er, das Wiener Volksstück erneut zu beleben. Seine heute wieder viel gespielten Stücke weisen sichere, knappe Stilisierung, dichte Atmosphäre, geschickte Dialogführung und treffende Menschendarstellung auf. In den Romanen 'Jugend ohne Gott' (1938) und 'Ein Kind unserer Zeit' (1938; beide zusammen 1953 unter dem Titel 'Zeitalter der Fische') gibt er seinem Entsetzen über das Wesen der Diktatur Ausdruck. Für das Volksstück 'Geschichten aus dem Wienerwald' (1931) erhielt er 1931 den Kleist-Preis. Die meisten seiner Stücke sind zunächst nur als Bühnenmanuskript erschienen und wurden erst seit den 50er Jahren in Einzel- und Sammelausgaben herausgegeben. Weitere Werke: Buch der Tänze, (Pantomime, 1922), Revolte auf Côte 3018, (Volksstück, 1927, umgearbeitet 1927 unter dem Titel Die Bergbahn), Zur schönen Aussicht (Kom., 1927), Sladek oder Die schwarze Armee (Stück, 1928), Der ewige Spießer (R., 1930), Italienische Nacht (Volksstück, 1931), Glaube, Liebe, Hoffnung (Stück, entst. 1932, gedr. 1933), Kasimir und Karoline (Volksstück, 1932), Hin und Her (Posse, 1932), Don Juan kommt aus dem Krieg (Schsp., 1937), Figaro lässt sich scheiden (Kom., 1937), Der jüngste Tag (Schsp., 1937), Pompeji (Kom., 1937), Rechts und links (Sportmärchen, hg. 1969). |