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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Interpretation und gegenwartsbezug


1. Drama
2. Liebe

Das Parfum" bietet viele Aspekte zur Diskussion und Interpretation. So etwa Partik Süskinds Parodie auf die Aufklärung, die Rolle der Gerüche in unserer Welt, aber vor allem der Hauptdarsteller Grenouille. Er wird nicht wie die meisten anderen Mörder der Literatur durch äußere Einflüsse, Rache oder schwere Schicksalsschläge zum Mörder, nein, er ist von Geburt an "anders". Egal wie Grenouilles Leben verlaufen wäre, er hätte nie ein normales bürgerliches Leben führen können. Er war dafür zu genial, zu "unmenschlich". Von Geburt an wird er von den Menschen ausgegrenzt , da er keinen Eigengeruch hat. Und gerade diese Theorie fasziniert mich am meisten an dem Buch. Wie oft kommt es vor das wir Menschen kennenlernen und wir uns meist binnen Sekunden entscheiden ob sie uns sympathisch sind oder nicht. Meist können wir unsere Gefühle nicht begründen, wir wissen nicht warum wir diesen Mensch nicht mögen. Nicht umsonst sagt man "ich kann Dich nicht riechen" Durch dieses Buch ist mir bewußt geworden das Gerüche in unsere Welt eine viele Größere Rolle spielen als wir glauben. Und hier sehe ich auch einen deutlichen Gegenwartsbezug. Gerüche haben im Mittelalter keine größere oder kleinere Rolle gespielt als heute. Sie sind etwas bestandhaftes, etwas trendloses. Menschen wollen gut riechen. Die Parfumindustrie boomt. Immer werden neuere und bessere Düfte entwickelt, aber die Grundstoffe, die Basis, aller neuen Düfte bleibt immer die gleichen. Man kann die Farben nur neu mischen, nicht neue erfinden.Ein weiterer Punkt der mich beschäftigt hat sind die mysteriösen Umstände unter denen Grimald, Baldini, der Marquis und auch Grenouilles Mutter und schließlich er selbst sterben. Grenouilles Mutter wird durch den Schrei Grenouilles des Kindesmordes überführt, Grimald fällt betrunken in einen Fluß und ertrinkt nur Stunden nach dem Grenouille ihn verlassen hat. Und kaum das Grenouille Baldini den Rücken kehrt, wird er und sein Haus als einziges von ganz Paris von einer Überschwemmung mitgerissen. Der Marquis sucht am Gipfel eines Berges das ewige Leben und die Bestätigung seiner Theorie und überlebt die eisige Kälte des Berges keine 2 Tage. Und Grenouille selbst stirbt letztenendes an seiner Genialität. Sein Parfum war sein Tod, und das wurde ihm klar in dem Moment als er seine , für ihn, fatale Wirkung erkannte. Denn er konnte nun zwar die `Menschen beherrschen, sie liebten ihn, aber er wollte nicht geliebt werden denn ihm selbst ist Liebe fremd. Er haßt die Menschen und will auch von ihnen gehaßt werden. Grenouille erlebt im Moment seines großen Triumphes seine innere Katastrophe. Im Moment seiner größten Machtfülle über die Massen ist er der einsamste Mensch der Welt.. Und auch Grenouilles Tod ist ,wie so vieles in dem Werk, paradox und ironisch. Durch einen Menschen dem nie Liebe vermittelt wurde und der selbst nie lieben konnte, durch sein Werk , sein Parfum, begehen ruchlose Kannibalen zum ersten mal etwas aus Liebe. Sie begehen einen Mord aus Liebe.Das ist eines der vielen Paradoxen die das Buch bereithält. Es muß als paradox erscheinen, daß ausgerechnet der Sohn einer Fischhändlerin, deren Nase "gegen Gerüche im höchsten Maße abgestumpft" ist (Parfum S.7) und der noch dazu am "allerstinkensten Ort" geboren wird, ein so hoch entwickeltes Geruchsorgan besitzt wie Grenouille. Paradox ist es auch das, daß der Mörder von 25 Mädchen, für dessen Schuld es eindeutige Beweise gibt, schließlich freigesprochen wird, ein Unschuldiger aber (ohne stichhaltige Beweise) für schuldig erklärt wird. Grenouilles Auftritt vor der Masse endet in einer Orgie und an die sich die "Gesunden" schon bald nicht mehr erinnern können, die "Kranken" paradoxerweise schon.Den tragischen Tod all der Leute die Grenouille im Laufe seines Leben kennenlernte, interpretiere ich als eine Art Strafe. Alle bis auf Richis ( über dessen Tod wir nichts wissen) haben Grenouille ausgenutzt um finanziellen Nutzen aus ihm zu ziehen. Ihr tragischer und früher Tod ist die gerechte Strafe für ihre Habgier und Rücksichtslosigkeit.



INHALTSANGABE

Am 17. Juli 1738 wird Jean-Baptiste Grenouille in Paris geboren. Seine Mutter ist eine ledige Fischerin, die in ihm nur ein Stück Fleisch sieht, das sie so schnell wie möglich los werden will. Der Versuch scheitert, sie wird als Kindsmörderin geköpft. Das Kind hat von Geburt an einen hoch entwickelten Geruchsinn aber keinen Eigengeruch. Grenouille kommt in die Obhut von Ammen, die ihn alle nach wenigen Wochen oder Tagen wieder weitergeben, da er zu gierig ist und ihnen somit den Lebensunterhalt stiehlt. Die letzte Amme Jeanne Bussie bringt das Baby zu Pater Terrier ,da es wie sie meint vom Teufel besessen ist, weil es keinen Geruch hat. Auch dem Pater ist die Anwesenheit des Kindes unangenehm, er bringt Grenouille bei Madame Gaillard in einem Kinderheim unter. Hier gedeiht Grenouille prächtig, denn Madame Gaillard ist gefühllos und hat auch die Fähigkeit zu riechen eingebüßt. Somit fällt ihr an ihrem neuem Schützling nichts weiter auf als das er extrem häßlich und robust ist. Er überlebt schwere Unfälle und Krankheiten, auch Mordanschläge seiner Kollegen, welchen Grenouilles Anwesenheit aus ihnen selbst unbekannten Gründen unangenehm ist. Er lernt die Sprache nur langsam entwickelt aber einen enormen Geruchssinn. Er unterscheidet Holzarten nach dem Geruch, riecht wer sich in welchem Raum befindet und kann schon Stunden vorher "erriechen" ,wer zu Besuch kommen wird. Mit acht Jahren kommt Grenouille zu dem Gerber Grimald in die Lehre. An seinen freien Tagen beschäftigt er sich damit Paris olfaktorisch zu erfassen. Eines Tages weht ihm der Wind ein Duft von besonderer Feinheit in die Nase. Der Duft geht von einem Mädchen aus, und um diesen Duft vollends in sich aufsaugen zu können, tötet er das Mädchen. Er will ihren Duft besitzen. Dank diesem Geruch ist Grenouille in der Lage, die bisher gesammelten Gerüche systematisch zu ordnen und planvoll Geruchskombinationen zu entwickeln. Durch diesen ersten Mord macht Grenouilles Persönlichkeitsentwicklung einen Sprung. Er hat nun ein Ziel vor Augen: Er will Schöpfer von Düfte werden Er schaffte es sich bei Baldini einem berühmten Pariser Parfumer einzunisten. In seiner ersten Nacht bei diesem stirbt Grimald. Baldini nützt Grenouilles einmalige Fähigkeiten natürlich wirtschaftlich aus, und kommt ,dank seinem neuen Lehrling, zu unvorstellbarem Reichtum. Für Grenouille ist nur eines interessant: Er will lernen Stoffen ihren Duft zu rauben. Als er erkennt dass man mit Hilfe der Destillation nur manchen Stoffen den Duft entreißen kann, wird er sterbenskrank. Sein Zustand bessert sich erst wieder als er von Baldini eine Gesellenbrief erhält und die Zusage ,dass es in Grasse noch andere Methoden gibt um Stoffen ihren Duft oder wie Grenoiuille es sieht, ihrer Seele zu berauben. Er verläßt Baldini und als er sich aus Paris entfernt, stirbt Baldini mitsamt seinen Reichtümern durch eine Überschwemmung. Auf seinem Weg nach Grasse wird er zunehmend nervös. Er hält den Geruch der Menschen oder vielmehr ihren Gestank nicht mehr aus. Er flüchtet auf einem Vulkan im zentral Massiv. An einem Ort der absoluten Geruchlosigkeit erträumt sich Grenouille Millionen von Gerüchen und Geruchskombinationen. Er lebt dort glücklich bis er zu der grausamen Erkenntnis kommt das er selbst keinen Geruch hat. Er verläßt die Höhle. In seinem verwilderten Zustand gelangt Grenouille zum Marquise de la Thaillade, der ihn als lebenden Beweis für die von ihm entwickelt e Theorie vom "Fluidum letale" betrachtet. Er macht aus Grenouille optisch wieder einen Menschen und gliedert ihn in die Gesellschaft ein. Grenouille mischt sich aus verschiedenen Zutaten einen Menschengeruch, dessen Wirkung erfolgreich ist. Zum ersten Mal wird er von den Menschen als ihresgleichen akzeptiert. Grenouille faßt den Entschluß, Menschen zu beherrschen und sie durch ein Parfum dazu zu bringen, ihn zu lieben. Grenouille zieht weiter nach Grasse. Dort weht ihm der Wind abermals einen einmaligen Geruch in die Nase. Wieder geht der Geruch von einem Mädchen aus. Doch Grenouille tötet sie nicht, er wartet zwei Jahre bis sich der Duft des Mädchens vollständig entwickelt hat. In der Zwischenzeit erlernt er die Kunst der enfleurage, nun kann er sich Düfte aneignen. Aus Angst den Duft des Mädchens zu verlieren wenn das daraus hergestellte Parfum verbraucht ist, entschließt sich Grenouille, den Duft des Mädchens als kostbaren Edelstein in ein Duftdiadem einzubauen. Die Basis für dieses Duftdiadem sollen ihm 24 Mädchen liefern, die er in der folgenden Zeit tötet, um ihren Duft zu ernten. Auf Grund der Morde entsteht eine große Unruhe im Volk.Antoine Richis der Vater des Mädchens, erkennt zwar nicht das Motiv, durchschaut aber das System der Morde und ahnt, dass seine Tochter Laure das nächste Opfer ist. Er flieht mit ihr aufs Land, doch Grenouille bemerkt das Fehlen ihres Geruches und verfolgt sie. Er ermordet sie in einem Gasthaus und enfleuriert das Mädchen. Auf Grund der polizeilichen Ermittlungen wird Grenouille verhaftet.Sein Hinrichtung wird vorbereitet wie ein Volksfest.Als Grenouille am Tag der Hinrichtung vor die Menschenmassen tritt, besprenkelt mit dem fertiggestelltem Parfum, glaubt niemand mehr, dass er der Mörder sein kann. Das Parfum entfaltet seine Wirkung. Alle Menschen lieben ihn plötzlich, die geplante Hinrichtung entwickelt sich zur Massenorgie.Diesen Triumph kann Grenouille aber nicht genießen. Er ekelt sich vor den Menschen, haßt sie und möchte einen Widerhall dieses Hasses spüren. Doch genau das vereitelt ihm sein Parfum.Als ihn auch noch Antoine Richis bittet, ihn adoptieren zu dürfen fällt er in Ohnmacht. Grenouille verläßt Grasse und kehrt zurück nach Paris. Dort versammeln sich nachts Diebe und Mörder. Als Grenouille, der sich mit dem Parfum übergossen hat, in ihre Mitte tritt, erscheint er dem Gesindel plötzlich wie ein Engel. In einem kanibalischen Akt stürzten sie sich auf Grenouille und zerhacken ihn in 30 Teile und fressen ihn auf. Er ist vom Erdboden verschwunden. Die Kannibalen jedoch haben "zum ersten Mal etwas aus Liebe getan."

 
 

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