Die Geschichte spielt sich in einem Schloss namens Ax ab. Der Schlossherr ist ledig und wird seit klein auf nur "der Kleine" genannt. Zum Schloss gehört auch ein Schlossgraben und ein Turm, der kein Fenster hat. Der Schlossherr hat keinen Verwandten dem er seinen Besitz vererben kann. Also vermacht er, patriotisch wie er ist, in einem Testament seinen gesamten Besitz dem Kaiser.
Unter seinen Freunden ist der erste sein Verwalter. Auch dieser ist ledig, aber eines Tages heiratet der Verwalter. Seine Frau bringt vier Kinder zur Welt. Das älteste Kind, Ludmilla, schließt der Schlossherr sofort in sein Herz. So leben alle, wie eine Familie in dem Schloss. Als die vier Kinder älter werden sucht der Verwalter ein Lehrer für sie, und sie bekommen auch einen.
Schon zu Beginn der französischen Kriege sind die 3 Männer in großer Aufregung. Sie als eifrige Patrioten, lassen den Franzosen nichts Gutes gelten und wünschen, dass sie bald vernichtet und zu Grunde gerichtet werden. Die Mutter möchte Frieden und das aber ohne Blutvergießen.
Zu später Stunde kommt eine Abteilung Russen, die in dem Gebiet um das angrenzende Dorf verharren. Dies bringt unter den Bewohnern große Aufregung hervor.
So bricht die dunkle, wolkenverhangene Nacht herein. Die ganze Schlossfamilie befinden sich im Gartenhaus, weil sie sich dort am sichersten füllen. Der Schlossherr beginnt eine Geschichte zu erzählen, in der die Franzosen, eingehüllt in ihren langen, weißen Mänteln, ein verlassenes Tiroler Dorf anzünden, doch danach von den Dorfbewohnern, die sich versteckt gehalten haben, in eine Falle gelockt werden.
Nachdem er fertigerzählt hat, herrscht Totenstille im Raum, bis sich plötzlich die Tür öffnet und ein Mann mit glänzendem Helm und langen, weißen Mantel hereintritt.
In guter deutscher Sprache befielt er dem Schlossherrn und dem Verwalter ihn in den Turm zu führen. Oben angekommen zeichnet sich der Franzose auf, wo überall der Feind seine Stellungen hat (Lichter). Danach reitet der Mann auf seinem Pferd davon.
Kurz danach kommen Soldat zum Schloss und überprüfen, ob sich noch mehr Feinde darin befinden. Frauen und Männer werden getrennt eingesperrt, die Männer werden in den Turm gesperrt.
Am nächsten Morgen hören die Frauen das Rollen eines Donners näher kommen, überall kracht es, bis das Donnern sich weiter in die Ferne zieht. Sie warten lange, bis kein Ton mehr zu hören ist. Darauf reißen sie die Tür auf, und es ist kein Mensch, kein Wachposten mehr da.
Doch plötzlich hören sie wie Reiter auf das Schloss zukommen. Es ist der Mann im weißen Mantel, der sich höflichst, für das was er am Vortag getan hat, entschuldigt. Danach reiten sie wieder davon.
Seither sind Jahre nach diesem Ereignis vergangen. Die Feinde, die damals gesiegt hatten, sind vollkommen geschlagen, und Friede ruht segnend auf allen Ländern, die solange verwüstet wurden.
Im Schloss sitzen alle an einem Nachmittag draußen, bis plötzlich Ludmilla - bereits eine hübsche Dame - erschreckt, da außerhalb des Gitters auf dem Feldwege ein Wagen steht. In diesem sitzt ein Mann, der einen weißen Mantel um die Schultern hängen hat und in die Gesellschaft hineinsieht. Sie bitten ihn herein und er entpuppt sich abermals als der Mann von früher. Nun ist er ein stattlicher Mann geworden, und er entschuldigt sich nochmals für die eine Nacht.
Der Grund für sein Kommen war das Gitter, überhaupt das Schloss, das er seither nicht mehr vergessen konnte und es darum noch einmal sehen wollte. Sie bieten ihm einen längeren Aufenthalt im Schloss an, worauf er dann noch ein paar Tage bleiben will.
Eines Tages heiratet er dann Ludmilla, die schon in der einen Nacht gefallen an ihn fand.
Die weißen Mäntel spielen noch lange eine große Rolle in der Familie, da deren Kinder, im Winter, wenn sie Schlitten fahren weiße Mäntel anhaben.
Der Vater aber hat mit den Waffen auch die weißen Mäntel abgelegt, und nun trägt er im Winter dunkle Pelze.
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