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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Inhalt: der untertan


1. Drama
2. Liebe

Diederich Heßling ist der einzige Sohn, eines Papierfabrikanten in Netzig (Provinzstadt). In der Schule schon versucht er sich seine Stellung zu sichern indem er hinterhältig seine Mitschüler gegen die Lehrer ausspielt. Nach seiner Schulzeit geht er nach Berlin um Chemie zu studieren. Dort lernt er die Familie Göppel kennen, Bekannte seines Vaters. Diederich verunsichert durch das fremde Umfeld führt sich geradezu tölpelhaft auf. Das Studium bringt ihn zu der Studentenverbindung ,Neuteutonia', dort lernt er den Begriff: Kameradschaft leben. Heßling wird zum fanatischen Anhänger des jungen Kaiser Wilhelm, dem er bei einer großen Demonstration der Arbeiter für mehr Rechte sogar persönlich gegenüber stehen kann. Nach seinem verkürztem Millitärdienst, den er wegen eines ,Fußleidens' quitiern muß, kommt es zu einem kleinen Intermezzo mit Agnes, der Tochter des Zellulosefabrikanten Göppel. Es scheint als ob Diederich sich gewandelt hat, doch die Situation zwingt ihn sich für oder gegen eine Heirat mit seiner Geliebten zu entscheiden. Am Ende serviert er sie eiskalt ab, mit der Begründung sie habe eine zu kleine Mitgift. Als ein Doktor der Chemie verläßt er Berlin, um in Netzig die Fabrik seines Vaters zu übernehmen. Dort spielt er sich als aufgeblasener Geschäftsmann auf, fordert deutsche Zucht und Sitte und droht gegen sozialistisches Gedankengut seiner Arbeiter vorzugehen. Seine Mutter und zwei Schwestern Emmi und Magda behandelt er nicht sehr respektvoll, obwohl klar ist das er sie liebt. Guste Daimchen erweckt schon bald sein Interesse, sie hatte geerbt und wirkt nicht unattraktiv auf Diederich. Obwohl sie mit seinem Jugendfreund Wolfgang Buck verlobt ist, stellt er ihr heftig nach. Sötbier, den alten Buchhalter seines Vaters, sieht er als schon penisoniert und bezieht ihn nur mehr oberflächlich in die Geschäfte mit ein. Napoleon Fischer, sein Maschinenmeister und aktiver Sozialdemokrat, wird von Diederich anfangs als sehr gefährlich eingestuft. Und trotzdem läßt sich Diederich auf eine kleine Vertuschungsangelegenheit mit Fischer ein. Heßling erkennt auch, daß er sich um Beziehungen mit den großen Männern Netzigs kümmern muß und richtet sich seine Überzeugung immer nach dem Gegenüber. Der alte Buck ist der erste den er besucht, er weiß wie gut der Alte auf seine Vater zu sprechen war und nützt dies aus um sein Vorhaben die Vergrößerung seiner Fabrik zu sichern. Noch am selben Tag lernt er Bürgermeister Scheffelweis, Assessor der Staatsanwaltschaft Jadassohn und Pastor Zillich kennen, alle drei sind ebenfalls überzeugt vom Kaiser. Da kommt es zu einem Zwischenfall vor dem Regierungsgebäude. Ein junger Arbeiter wird von einem Wachposten niedergeschossen. Sofort bilden sich zwei Lager, Diederich und seinen Kameraden die den Mord für gerechtfertigt halten und Männern die schon bekannt für ihre sozialistische Gesinnung waren. In einem Ratskeller treffen sich die zwei Seiten wieder und es kommt wiederum zur offenen Auseinandersetzungen. Die Situation erreicht seinen Höhepunkt als Heßling den angesehenen Herrn Lauer, einen Sozialisten, so sehr provoziert, daß dieser Majestätsbeleidigung begeht. Es kommt zum Prozeß und Herr Lauer wird zu 6 Monaten Haft verurteilt. Ganz Netzig ist im Vorfeld für Lauer, Diederich wird nicht zu unrecht für alles verantwortlich gemacht und bekommt deshalb massive Verachtung und Demütigung zu spüren. Doch das Blatt wendet sich und Heßling steht am Ende trotzt Verurteilung Lauers wieder gut da. Heßling wird zusammen mit Fischer Stadtverordneter ohne dessen Hilfe er nicht gewählt worden wäre. Fast gleichzeitig löst sich die Verlobung Gustes mit Wolfgang Buck, weil das Gerücht um geht die beiden seien Halbgeschwister. Diederich und Guste heiraten glücklich. Der Präsident Wulckow trifft mit Heßling eine Abmachung. Wonach Heßling sein Fabriksgrundstück verkauft, um ein Kaiser Wilhelm-Denkmal bauen zu lassen. Dafür wird er Generaldirektor und Besitzer der Gausenfelder Papierfabrik.