In seiner Kindertragödie kritisiert Wedekind die eingangs skizzierten Erziehungsnormen der wilhelminischen Gesellschaft. Durch die Darstellung der Lebenswelt seiner Protagonisten ist es Wedekind möglich, seiner Kritik an den gesellschaftlichen Sozialisationseinrichtungen, dem Elternhaus und der Schule, Ausdruck zu verleihen. Ein entscheidendes Element der Erziehung, die Offenheit gegenüber Fragen der Sexualität, an der es sowohl im Elternhaus wie auch in der Schule mangelt, nimmt in "Frühlings Erwachen" eine zentrale Stellung ein.
|