Schon 907 kamen erste Aussagen von Frauen auf, die auf Tieren reitend vom Satan verführt über weite Strecken des Landes dahinflogen.
Pastor Hale glaubt nicht, dass Betty eine gewöhnliche Krankheit hat: "Quält dich jemand, Kind? Es muß keine Frau sein, weißt du, oder ein Mann. Vielleicht kommt ein Vogel zu dir, unsichtbar für andere, vielleicht ein Schwein, eine Maus oder sonst irgendein Tier. Erscheint dir jemand, der sagt, daß du fliegen sollst?" Mit dieser Aussage legt er ihr eigentlich die Worte, die er von ihr hören will, schon in den Mund.
Damals ging die Kirche noch davon aus, dass man die Hexen selbst nicht bestrafen könne, da sie die ihnen nachgesagten Fähigkeiten gar nicht ausüben könnten. Also galt es nicht die Hexen, sondern den Aberglauben zu bekämpfen. Im Kampf gegen den Aberglauben musste man sich damit begnügen, jene Personen, die solch heidnische Vorstellungen als real ansahen, zu bestrafen. Dies war die Auffassung der römischen Kirche bis zum Ende des 12. Jahrhunderts.
Wegen des starken Zulaufs zu den ,,Ketzersekten\" ging die Kirche nun gegen Ketzer, Zauberer, Hexer selbst vor. Es wurde ein ,,heiliges Amt der Inquisition ketzerischer Schlechtigkeit\" eingeführt.
1232 wurden die Dominikaner mit der Inquisition betraut. Jede kleinste Abweichung von geltender Kirchenlehre musste mit der Todesstrafe, vollzogen durch das Feuer, bestraft werden.
"Sie erträgt es nicht, den Namen des Herrn zu hören, Herr Pastor, ein sicheres Anzeigen, daß Hexerei im Spiel ist." Dies sieht Putnam als Beweis, dass seine Tochter verhext worden ist und deshalb wie tot im Bett liegt. Er meint, ihre Seele ist "davongeflogen".
Der erste Generalinquisitor für den gesamten deutschsprachigen Raum, Konrad von Marburg, konnte sich der Unterstützung weltlicher Gerichte und Behörden sicher sein, weil die Hälfte des Vermögens verurteilter Ketzer an diese Institutionen gingen. Die andere Hälfte stand dem Inquisitor selbst zu. Als der Inquisitor dazu überging, auch gläubigen Katholiken die unwahrscheinlichsten Geständnisse abzufoltern und vor allem finanziell lohnende Prozesse gegen Adlige und reiche Bürger zu führen, wandte sich die öffentliche Meinung in Kirche und Volk gegen ihn. Er wurde von Adligen erschlagen. Den Mönchen wurden Predigten verboten, rund 250 Jahre blieb Deutschland von den Greueln der Hexenprozesse verschont.
1484 erließ Papst Innozenz VIII. die berüchtigte ,,Hexenbulle\" gegen Zauberei durch Personen beiderlei Geschlechts in den Bistümern Mainz, Köln, Trier und Salzburg und setzte die Dominikaner Jakob Sprenger und Heinrich Institoris als Inquisitoren ein. Sie durften bei ihrem Amt durch keinerlei Gewalt beeinträchtigt oder sonst auf irgendeine Weise gehindert werden.
Auch in Salem 1692 suchen die Menschen gar keinen plausiblen Grund für die Geschehnisse. Sie suchen nur nach den Zeichen, von denen sie glauben, dass sie Beweise dafür sind, dass der Teufel schuld an allem ist. "Lassen sie sich belehren. Wir können uns hier nicht an Aberglauben halten. Der Teufel ist genau, die Zeichen seiner Gegenwart sind eindeutig - und nur nach diesen Zeichen müssen wir schauen und nicht voreilig urteilen."
Damit war die Grundlage für eine jahrhundertelange Flut von Hexenprozessen gelegt.
Anfangs stießen die Inquisitoren bei der Verfolgung noch auf Widerstand, so in Tirol. Nach dem Erscheinen des von beiden veröffentlichten Buches ,,Der Hexenhammer\" (\"Malleus Maleficarum\") im Jahre 1487, das zu den meistgedruckten Werken der Frühzeit des Buchdruckes gehörte, setzte die systematische Hexenverfolgung ein
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